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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dienen, müsste die Relaisstation in der Nähe des Systems häufigen Schiffsverkehr registrieren. Sie tut es nicht, also ist dort Endstation."
    Dieser Logik hatte der Meisterdieb nichts entgegenzusetzen. Von der Relaisstation im Leerraum hatten sie in der Gilde bisher nichts gewusst.
    Ganzetta hatte Belnadol als den geheimen Sitz der Gilde der Meisterdiebe enttarnt. „Ich sehe ein, dass es ein Fehler wäre, dorthin zu fliegen", stimmte Veldenhovv zu. „Am besten wird sein, ich bleibe zunächst auf Thagarum oder in einem der Galaktiker-Schiffe."
    „Dafür gibt es keine Notwendigkeit, mein Freund." Ganzettas Stimme triefte vor Spott. „Du hast deine Aufgabe erledigt und den Zivilisationen Algions einen Gefallen erwiesen, dessen Bedeutung erst in weiter Zukunft offenbar wird. Natürlich möchtest du jetzt dorthin zurückkehren, von wo du mit der Kristallblume aufgebrochen bist. Wir bringen dich zurück zur Welt der Väter. Das steht unwiderruflich fest." Veldenhovv stieß geräuschvoll die Luft aus. „Deine Scherze waren schon besser, Ganzetta. Aber mir ist jetzt nicht nach Scherzen zumute."
    „Ich meine es ernst."
    „Wer gab dir den Befehl dazu?"
    „Niemand. Ich folge meinem Verstand."„Lass dir dein Gehirn entfernen, dann hast du es leichter." Der Wlatschide reagierte nicht auf die Beleidigung. Er: warf Veldenhovv einen mitleidigen Blick zu und widmete sich anschließend der Steuerung des Schiffes. In kurzen Hyphas-Etappen näherten sie sich Thagarum und legten die letzten dreißig Lichtminuten im Unterlichtflug zurück. Über dem Planeten kreisten rund zweihundert Einheiten aus der Milchstraße. Von den dreizehn Modulen der GILGAMESCH hielten sich derzeit nur zwei im Orbit auf, die ENZA und die MERLIN. Kalle Esprot, der Kommandant des Zentralmoduls, kam mit einem Beiboot an Bord. „Schlechte Nachrichten", sagte der Ertruser mit dem grauen Sichelkamm an .Stelle einer Begrüßung. „Die PYXIS ist vor einer Viertelstunde ohne Dao-Lin-H'ay zurückgekehrt. Die Kartanin hat sich mit einer Space-Jet auf die Suche nach der TAUCOON mit Ronald Tekener, Atlan und den anderen gemacht."
    „Das ist glatter Selbstmord", knurrte Ganzetta. „Man hätte niemals zulassen dürfen, dass sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzt."
    „Es ist sogar sträflicher Leichtsinn. Meine Achtung vor der Aktivatorträgerin verbietet es mir, noch deutlicher zu werden." Esprot übergab einen Kristall mit Aufzeichnungen über den Sonnentresor. Das Gefängnis der Guan a Var zeigte alle Anzeichen eines bevorstehenden Kollapses. Die stellare Katastrophe war absehbar. Wenn die Beobachtungen der galaktischen Schiffe stimmten, waren mehrfach Sonnenwürmer aus dem Skoghal-Gefängnis entkommen.. „Es ist eine Frage von wenigen Stunden bis sie auch Sterne außerhalb des Sonnentresors heimsuchen", fuhr der Ertruser fort. „Vorsorglich haben wir Thagarum evakuiert und den Großteil unserer Flotte abgezogen." Veldenhovv spürte, wie sich sein Körperpelz unter der Kleidung aufrichtete. Alles hat nichts genützt, wenn wir den Untergang Chearths doch nicht aufhalten können, sagte er sich. Wozu Blumen verschenken? Die Algioten können uns nicht retten. Im Gegenteil, sie werden alles tun, um ihre eigene Galaxis vor den tödlichen Sonnenwürmern zu schützen. Aufs neue verfluchte er Vredentaich. Der Hüter hatte genau gewusst, warum er sein Leben zu diesem Zeitpunkt beendete.
    Der Meisterdieb richtete seine Aufmerksamkeit auf Ganzetta, der über die Entwicklung bei den Algioten berichtete. Zwischen den Flotten Corr re Venths und Dro ga Dremms zeichnete sich bereits ein Patt ab; alles veränderte sich rasend schnell. Dies konnte der Eroberer Dro ga Dremm ebensowenig hinnehmen wie die Tatsache, dass Vil an Desch sein altes Kommando zurückforderte. Veldenhovv war froh, dass der Wlatschide nichts über seine Mission und die Kristallblume erzählte. Warum er es verschwieg, war ihm egal. Im Augenblick wollte der Meisterdieb nur eines: hinaus aus der GANIRANA, egal wie und wohin.
    Kalle Esprot wandte sich zum Gehen. „Warte!" rief der Vlatschi. „Ich begleite dich."Der Ertruser reagierte nicht. Er verließ die Zentrale und kehrte zu seinem Beiboot zurück. Veldenhovv baute sich vor Ganzetta auf. „Was war das? Er hat mich nicht gehört!"„Ein simples Absorberfeld, Bruder."
    „Du wagst es also tatsächlich, dich meinen Wünschen zu widersetzen. Das ist Freiheitsberaubung."
    „O nein, mein Freund. Ist es nicht. Lausche tief in dich hinein! Dann wirst du ebenso

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