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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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womöglich ein schäbiger Dieb, der sich in das Vertrauen der Frauen einschlich, um dann in ihren Häusern einiges mitgehen zu lassen. Aber Seth traute sich zu, mit diesem Mann fertig zu werden. Samantha war so aufgeregt und so interessiert an dem ganzen Projekt, dass er nicht das Herz hatte, sie zu enttäuschen.
    Eine Stunde später war Mr. Lightfoot immer noch da, und Seth hatte seine Meinung über das Experiment geändert. Samantha hatte wirklich das Geld gut angelegt, denn Unterhaltung von dieser Qualität war selten so billig.
    Mr. Lightfoot spürte sofort eine fremde „Gegenwart" im blauen Zimmer. Das überraschte Seth nicht. Sie waren alle oben, einschließlich Jezebels, die an dem neuen Besucher herumschnüffelte und schließlich gelangweilt davontapste, um irgendwo ein Nickerchen zu halten.
    Seth langweilte sich jedoch ganz und gar nicht. Im Gegenteil, er war vollauf damit beschäftigt, nicht in lautes Lachen auszubrechen. Mr. Lightfoot hatte aus seinem rostzerfressenen Chevrolet einen Korb mit Requisiten hereingebracht. Die Nachmittagssonne schien hell durch die Fenster, aber er zündete trotzdem ein Dutzend Kerzen an. Einige davon waren Weihrauchkerzen und ließen das Zimmer bald stickig und rauchig werden. Im nächsten Moment war er eifrig dabei, getrocknete Kräuter hin und her zu werfen - auf den frisch

lackierten Fußboden -, während er gleichzeitig einen unverständlichen Singsang von sich gab, den er „Sprache" nannte.
    Es war wirklich eine großartige Show, das musste Seth zuge ben. Mr. Lightfoot ließ sich nicht ein einziges Mal bei einem Lächeln erwischen. Sie saßen auf dem Boden, Samantha in Lotusposition, und hörten seiner ganzen geschickten Trickkiste aufmerksam zu - jedenfalls, bis er anfing, von Exorzismus zu reden.
    „Einen Augenblick, ich weiß nicht so recht", sagte sie zögernd.
    „Es ist der einzige Weg", erwiderte Mr. Lightfoot mit hohler Stimme. „Aus welchen Gründen der Geist auch immer hier verweilt, er wird bleiben, wenn wir nicht etwas tun, um ihn zu beseitigen. Sie wollen doch, dass er verschwindet, oder?"
    „Na ja, doch", gab Samantha zu. „Aber ein Exorzismus scheint mir so grausam zu sein. Ich möchte ihn nicht verletzen oder so. Wir wollen nur, dass er. .. na ja... weiterzieht."
    ,,Genau", stimmte Mr. Lightfoot zu. „Und eben das werden wir zu erreichen versuchen."
    Seth war bereit einzugreifen, falls der Kerl Samantha um mehr Geld angehen sollte, aber offenbar war ein Exorzismus im Preis inbegriffen. Und so lächerlich die ganze Angelegenheit auch war, so kam ihm die Idee eines praktischen, kleinen Exorzismus gar nicht so schlecht vor. Er hatte nichts tun können, um Samantha von ihrer fixen Idee mit dem Geist abzubringen. Wenn sie also glaubte, dass dieser Ab klatsch von einem Zauberpriester ihren Geist verjagen konnte, um so besser.
    „Nehmen Sie sich bei den Händen", befahl Mr. Lightfoot.
    Seth hatte nichts gegen diesen Befehl einzuwenden. Samantha rutschte näher an ihn heran, so dass ihre Knie sich berührten, und verschränkte ihre Finger mit seinen. Mr. Lightfoot schloss sich ihnen nicht an. Er stand auf, nahm zwei Flaschenkürbisse aus seinem Korb und fing an, sie zu schütteln und gleichzeitig zu singen.
    Ein sanfter Windstoß brachte die Vorhänge in Bewegung. Der Puls an Samanthas Handgelenk klopfte wild. Seth überlegte, ob er ihr einmal einige Horrorvideos ausleihen sollte. Anscheinend liebte sie es, Angst zu haben. Da sie alte Spielfilme mochte, wäre ein schöner Hitchcock wahrscheinlich das Passende. Er malte sich schon aus, wie sie sich in den gruseligsten Momenten ängstlich an ihn schmiegen und schutzsuchend nach seiner Hand greifen würde, so wie jetzt.
    Mr. Lightfoot sang immer noch monoton vor sich hin. Die Kür bisse sahen in Seths Augen wie Kinderrasseln aus. Die Stimme des Exorzisten klang immer quäkender. Eine Tür knallte im Erdgeschoß zu. Wahrscheinlich ein Windstoß, dachte Seth. Samantha sah ihn bei dem Knall erschrocken an. Seth drückte ihre Hand und zwinkerte ihr verstohlen zu. Es passierte wirklich nichts Angsterregendes hier. Sie konnte doch nicht annehmen, er würde es zulassen, dass ihr irgend etwas zustieß?
    Er sah jetzt interessiert zu, wie Mr. Lightfoot beide Arme emporhob und laut singend verlangte, dass der Geist gefälligst seinen Hintern von hier fortbewege. Seine Worte waren gewählter, musste Seth zugeben, aber die Botschaft war dieselbe. Er hielt beide Au
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    Lieb mich hier und jetzt
    gen geschlossen. Sein

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