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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Tür zu ihrem Schlafzimmer, das jetzt neben Seths Zimmer lag, hinter sich zugeworfen. Dann besann sie sich, öffnete sie wieder und ließ Jezebel herein. Kaum war der Hund bei ihr, schloss Samantha nicht nu r die Tür, sondern verriegelte sie auch.
    Samantha war immer allen Dingen gegenüber aufgeschlossen gewesen. Wie konnte man wissen, ob es nicht tatsächlich UFOs gab? Wer wollte so borniert sein und behaupten, dass es im ganzen Universum nur eine intelligente Spezies von der Art des Menschen gab? Sie hatte immer an Vorahnungen, Deja-vu-Erlebnisse, Geister und den sechsten Sinn geglaubt.
    Sie strich sich eine feuchte Strähne aus der Stirn. Es war nicht der Geist, der sie erschüttert hatte, sondern dass er ihre innersten Gefühle und Hoffnungen ausgesprochen hatte.
    Dabei hatte sie sich geschworen, sich nie mehr in einen Mann zu verlieben, der sie nicht wollte.
    Vielleicht war sie ja jemand, den man nicht lieben konnte. Alle Männer in ihrem Leben hatten nicht sie, sondern ihr Geld geliebt. Wahrscheinlich hatte sie gewisse Charakterfehler, die es einfach unmöglich machten, sie zu lieben. Sie war ein kleines bisschen starrsinnig, einige mochten sagen dickköpfig. Wenn sie erst einmal anfinge, eine Liste mit ihren Fehlern aufzustellen, dann würde diese wohl sehr lang werden. Zum ersten Mal bedauerte sie, dass sie nicht vollkommen war. Und zum ersten Mal wünschte sie sich, ein bestimmter Mann würde sie lieben. Keiner hatte ihr je soviel bedeutet wie Seth.
    „Samantha?" Seths Stimme drang vom Erdgeschoß zu ihr herauf. „Ich habe dich oben laufen hören! Stimmt etwas nicht?"
    „Ich bin nur so schnell aus dem Bad gerannt, um mich nicht zu erkälten! Alles in Ordnung!" rief sie zurück und wunderte sich, wie unbekümmert ihre Stimme klang. Die Wahrheit war doch, dass sie sich Seth förmlich aufgedrängt hatte. Sie hatte ihm mehr als

einmal zu verstehen gegeben, dass sie eine engere Beziehung wün sche. Sie sollte endlich vernünftig werden und einsehen, dass er nichts für sie empfand. Lie be kann man schließlich nicht erzwingen.
    Es wurde Zeit, dass sie nach Haus fuhr.
    Irgend etwas stimmt mit Samantha nicht, dachte Seth. Er konnte sich zwar nicht erklären, was in der Zwischenzeit passiert sein konnte, aber seit sie vom Baden heruntergekommen war, schien sie sehr bedrückt. Sie aß überhaupt nichts. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Er überlegte, ob er einen Arzt anrufen sollte. Nur etwas wirklich Ernstes konnte Samantha den Appetit verderben.
    Beide waren sie erst lange nach Sonnenuntergang in die Küche gegangen, um zu Abend zu essen. Eine Schale mit Weintrauben und ein paar warme Brötchen standen auf dem Tisch, außerdem die Reste eines Käsekuchens, ein Gurkensalat und Kartoffelchips. Diese Zusammenstellung würde jedem normalen Menschen den Magen verderben, aber nicht Samanthas. Sie war verrückt nach Weintrauben und im Grunde nach allem Essbaren. Normalerweise würde sie jetzt mit Vergnügen abwechselnd Weintrauben, Käsekuchen und Kartoffelchips essen.
    Statt dessen knabberte sie lustlos an einem Kartoffelchip.
    „Denkst du immer noch an diesen Lightfoot?" fragte Seth.
    Das letzte, über das er roden wollte, waren Geister, aber Samantha jagte ihm langsam Angst ein mit ihrer Trauermiene. Was immer ihr zu schaffen machte, er wollte, dass sie es sich von der Seele redete.
    „Lightfoot? Nein. Den hatte ich ganz vergessen. Nimm doch ein Brötchen, Seth."
    Sie reichte ihm den Käsekuchen statt der Brötchen und plapperte von einem Filmtitel, der ihr nicht einfallen wollte. Und zwar ein alter Film mit Humphrey Bogart und Katherine Hepburn. Sie schipperten auf einem Boot in Afrika während des Krieges.
    „Die ,African Queen'", half er ihr aus.
    „Gott sei Dank. Ich hätte sonst die ganze Nacht wach gelegen und überlegt."
    Sie sah eigentlich nicht krank aus. Keine Anzeichen von Fieber. Sie war in einer weiten Seidenhose und bunter Bluse heruntergekommen. Es war nichts Auffälliges, nur die Art von Kleidung, in der sie sich abends gern ausruhte. Kein Make-up, keine Ohrringe und das Haar glatt hinter die Ohren gekämmt. Im Lampenlicht wirkte sie ein bisschen blass. Ab und zu schenkte sie Seth ein Lä cheln, aber es fiel jedes Mal ziemlich schwach aus. Und es fehlte auch ihre muntere, fröhliche Art.
    „Bist du müde?" fragte er besorgt.
    „Nein. Ich fühle mich prima. Bist du denn müde?"
    „Nein, nein. Nur ein bisschen zuviel gegessen."
    „Ich auch", sagte sie, was natürlich eine Lüge war. Sie stand

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