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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Solche Gefühle waren nichts mehr für sie. Es kam ihr nur noch darauf an, beruflich erfolgreich zu sein und das Leben zu genießen. Jack Cayman war ein charmanter Begleiter. Das war alles, und sie wollte sich mit ihm einen schönen Abend machen.
    Dass er so attraktiv war, war natürlich ein Vorteil. Wichtiger war jedoch, dass er ein Mitglied der Geschäftsleitung war. Er kannte Primo Rinucci und konnte ihr Tipps geben, wie sie mit ihm umgehen musste. Weshalb sollte sie sich nicht auch einmal etwas Abwechslung gönnen und ihren Spaß haben? Vielleicht ist es unfair, Jack Cayman nur zu benutzen, überlegte sie schuldbewusst. Doch so war das Leben.
    Während er seine Sachen vom Boden aufsammelte, gestand Primo sich ein, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Luke würde ihn jetzt auffordern, sich zu schämen, und ihm heftige Vorwürfe machen.
    Dabei war es nur ein Scherz, der leider unabsehbare Folgen mit sich gebracht hatte. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, wollte er Olympia die Wahrheit sagen.

„Können Sie wirklich wieder selbst fahren? Wollen Sie den Wagen nicht lieber von dem Autoverleih abholen lassen?“, fragte sie, als er aus dem Schlafzimmer kam.
    „Nein, es ist alles in Ordnung. Wir sehen uns heute Abend. Bis dann.“
    Auf dem Parkplatz stellte er dann erleichtert fest, dass der Schaden an dem Leihwagen nicht groß war und er zum Hotel fahren konnte.
    Olympia entschloss sich, das dunkelblaue Seidenkleid zu tragen, das ihre schmale Taille und ihre fantastische Figur betonte. Sie hatte es für die Feier zu ihrer Beförderung gekauft, mit der sie so fest gerechnet hatte. Doch das Abendessen mit Jack Cayman war auch ein guter Anlass, das Kleid einzuweihen.
    Um nicht so streng zu wirken wie im Büro, ließ sie das lange Haar offen über Schultern und Rücken fallen.
    Als er sie abholte, betrachtete er sie bewundernd, sagte jedoch nichts, sondern lächelte nur. Sie erlaubte sich, ihn genauso bewundernd zu mustern. In dem eleganten Dinnerjacket und dem Seidenhemd mit der Fliege wirkte er noch attraktiver als zuvor.
    „Die Leute vom Autoverleih haben Ihnen offenbar einen anderen Wagen zur Verfügung gestellt“, stellte sie ungläubig fest, während er ihr beim Einsteigen half.
    „Ja, man hat ihn mir sogar freiwillig angeboten. Was macht Ihr Auto?“
    „Angeblich ist der Schaden nicht besonders groß.“
    „Ich überweise Ihnen das Geld, sobald Sie die Rechnung haben.“
    „Geben Sie mir doch einfach einen Scheck“, schlug sie vor.
    „Mal sehen“, antwortete er ausweichend und wechselte das Thema. Ich eigne mich nicht dazu, ein Doppelleben zu führen, dachte er. Es war zu anstrengend, man musste so viel bedenken und durfte sich keinen Fehler erlauben. Er nahm sich vor, sich von der Personalabteilung ihre Bankverbindung aufschreiben zu lassen und den Betrag am Schalter bar einzuzahlen, so dass er seinen Namen nicht anzugeben brauchte.
    Arm in Arm betraten sie das Atelli-Hotel und wurden sogleich zu ihrem Tisch geführt. Olympia genoss es, wie eine wichtige Persönlichkeit behandelt zu werden. Jack Cayman verstand es, eine Frau zu unterhalten und ihr das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein.
    Alles wäre perfekt, wenn er Primo Rinucci wäre, schoss es ihr durch den Kopf. Aber sie verdrängte den Gedanken rasch wieder. Sie wollte einen unkomplizierten Abend verbringen, mehr nicht. Nachdem der Wein eingeschenkt worden war, hoben sie die Gläser.
    „Auf einen unkomplizierten, angenehmen Abend“, sagte er.
    „Ja“, erwiderte sie und war verblüfft, dass er ihre Gedanken ausgesprochen hatte.
    „Wir werden ihn genießen“, fügte er hinzu.
    „Ganz bestimmt.“
    Feierlich stießen sie an.
    „Wo genau kommen Sie her?“, fragte Olympia, nachdem die Vorspeise serviert worden war. „Aus dem nördlichen London. Dort leben noch Verwandte meines Vaters. Er selbst ist gestorben.“ „Wie sind Sie nach Italien gekommen?“
    „Ich habe italienische Verwandte und bin sowohl dort als auch in England zu Hause, obwohl es mir in Neapel wegen des Klimas besser gefällt.“
    „Neapel“, wiederholte sie. „Dazu fällt mir viel ein.“
    „Was denn? Wollen Sie etwa behaupten, Sie seien romantisch veranlagt?“, neckte er sie. „Nein, das bin ich bestimmt nicht. Im Gegenteil, ich bin sehr realistisch“, erwiderte sie.
    „Manche Menschen sind zu realistisch“, wandte er ein.
    Olympia schüttelte energisch den Kopf. „Das bezweifle ich. Man kann gar nicht realistisch genug sein.“
    Davon war ich auch

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