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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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überzeugt, doch seit gestern bin ich anderer Meinung, überlegte er.
    „Wahrscheinlich werden Sie Neapel früh genug kennenlernen“, prophezeite er.
    Sie seufzte. „Ich wünschte, Sie hätten recht.“
    „Wenn Sie in unserem Unternehmen Karriere machen wollen, müssen Sie mit allem vertraut sein. Am besten fangen Sie sogleich damit an, Italienisch zu lernen.“

„Damit habe ich doch längst angefangen“, erklärte sie beleidigt.
    „Entschuldigung. Wie gut sprechen Sie die Sprache?“
    Sie antwortete auf Italienisch, und er war beeindruckt. „Wann haben Sie es gelernt?“
    „Als zum ersten Mal über eine Übernahme geredet wurde, habe ich einen Intensivkurs belegt. Ich wollte auf alles vorbereitet sein.“ In ihren Augen blitzte es auf.
    Ihm wurde bewusst, dass Olympia überaus ehrgeizig war und offenbar nur das Ziel hatte, beruflich erfolgreich zu sein. „Vielleicht sollte ich die Leute von Leonate vor Ihnen warnen. Sie sind beinah zu perfekt“, scherzte er mit einem Hauch von Bewunderung in der Stimme.
    Olympia lachte. Doch dann seufzte sie und sagte: „Meine Beförderung war zum Greifen nah. Und was ist jetzt?“
    Er zuckte die Schultern. „Jetzt eröffnen sich Ihnen ganz neue Möglichkeiten.“
    „Vermutlich.“ Ihre Miene hellte sich wieder auf. „Es kommt nur darauf an, die richtigen Schritte zu unternehmen und einen ganz bestimmten Mann von meinen Fähigkeiten zu überzeugen.“ „Wen meinen Sie?“
    In ihren Augen leuchtete es auf, und sie atmete tief ein. „Primo Rinucci.“
    Verblüfft blickte er sie an und hatte das Gefühl, jäh aus einem schönen Traum gerissen zu werden. „Wie bitte?“
    „Primo Rinucci“, wiederholte sie. „Sogar ich weiß, dass er der mächtigste Mann bei Leonate Europe ist.“
    „Ja. Aber Sie hassen ihn doch.“
    „Nein, ich kenne ihn gar nicht.“
    „Sie haben gesagt, zum Teufel mit Primo Rinucci oder etwas in der Art“, erinnerte er sie.
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung tat sie den Einwand ab. „Das war nur so eine Redensart. Jetzt geht es um das Geschäftliche.“
    „Und da ist er für Sie die Hauptperson, oder?“
    „Natürlich. Da er aber nicht hier ist, ist es ziemlich schwierig, ihn zu überzeugen.“
    „Was das anbetrifft, stimme ich Ihnen zu“, gab er ihr mit ernster Miene recht.
    „Vermutlich ist er nicht selbst gekommen, weil unsere Firma für ihn zu unbedeutend ist.“
    „Na, das ist ja nicht gerade ein Kompliment für mich“, beschwerte er sich.
    „So habe ich es nicht gemeint …“
    „Doch. Geben Sie es zu. Sie nehmen an, Primo Rinucci hätte keine Zeit oder keine Lust, persönlich hier zu erscheinen, und lieber so einen kleinen Mitarbeiter wie mich geschickt.“
    „Nein, so sehe ich das nicht“, protestierte sie. „Er hat Sie geschickt, weil Sie als gebürtiger Engländer mit den Leuten hier vielleicht besser zurechtkommen.“
    „Glückwunsch, Sie haben sich gut aus der Affäre gezogen. Allerdings kaufe ich Ihnen das nicht ab, denn wenn Sie mich für einen wichtigen Mann in dem Unternehmen hielten, würden Sie versuchen, mich zu beeindrucken. Stattdessen warten Sie nur auf den neuen Besitzer.“
    Olympia lachte und stritt es nicht ab. „Es würde mir nichts bringen, Sie beeindrucken zu wollen. Dazu ist es viel zu spät. Sie haben mich von einer meiner schlechtesten Seite kennengelernt, er mich jedoch noch nicht.“ Plötzlich blickte sie ihn besorgt an. „Sie werden es ihm nicht erzählen, oder?“ „Was? Dass Sie ihn zum Teufel gewünscht haben?“
    „Nein, dass ich auf sein Erscheinen vorbereitet sein will. Ich will ihm immer um eine Nasenlänge voraus sein und alles unter Kontrolle haben. Aber das darf er nicht wissen.“
    „Das sollte er in der Tat nicht wissen.“ Er fühlte sich unbehaglich.
    „Dann verraten Sie ihm nichts, oder?“
    „Ich würde es ihm nur erzählen, wenn er mich direkt fragte, was er sicher nicht tun wird“, antwortete er.
    „Gut. Ich werde also den Löwen in meine Höhle locken.“
    Primo verzog das Gesicht. „Als einen Löwen würde ich mich bezeichnen.“
    „Sie wirken eher wie ein Bär“, erklärte sie nach kurzem Nachdenken. „Man muss genau hinhören, was sein Brummen bedeutet, ob er gerade bissig ist oder sich streicheln lassen will. Wenn man etwas falsch macht, ist der Bär unberechenbar.“

Diese Frau ist ungemein intelligent und geschickt, sagte er sich. Mit diesem Vergleich wollte sie ihm Honig um den Mund schmieren und ihn besänftigen. Obwohl er sie durchschaute und genau

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