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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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hatte.
    Sie fühlte sich zurückversetzt in die Zeit mit David. Sie war sehr naiv, anschmiegsam und blind vor Liebe gewesen. David war ein selbstbewusster, charmanter Mann, er hatte es geschickt verstanden, sie überaus glücklich zu machen – ehe er sie brutal mit der Wirklichkeit konfrontiert hatte. So etwas würde ihr nie wieder passieren.
    „Er hat Sie nicht geliebt, oder?“, sagte Primo leise.
    „Stimmt“, gab sie zu. „Eine Zeit lang war ich nützlich für ihn. Er liebte elegante Anzüge und gab viel Geld dafür aus. Für mich blieb nicht viel übrig, ich musste mich mit Billigangeboten begnügen. Wen interessierte es schon, wie ich aussah?“
    „Ihn nicht?“
    „Sie hätten ihn hören müssen. Immer wieder versicherte er mir, es sei völlig egal, ob ich teure oder billige Outfits tragen würde, für ihn sei ich immer die schönste Frau. Was haben Sie?“, fügte sie hinzu, weil er die Hände vors Gesicht schlug.
    „Ich kann dieses abgedroschene Gerede nicht mehr ertragen“, antwortete er.
    „Ich auch nicht. Das Schlimmste ist, ich bin darauf hereingefallen. Einmal habe ich ihm ein ganz normales Hemd gekauft, das mir gut gefiel. Er hat jedoch erklärt, darin könne er sich nicht sehen lassen, und es gegen ein sehr teures umgetauscht. Für ihn war nur das Beste gut genug.“
    „Und Sie haben das alles mitgemacht?“ Primo war entsetzt.
    „Ja. Es ist schwer vorstellbar, dass ein so attraktiver Mann auch schlechte Eigenschaften hat. Ich konnte es einfach nicht glauben.“ Mit finsterer Miene spielte sie mit ihrem Glas. Sollte sie noch mehr

erzählen? Es war eine schwierige Entscheidung, denn noch nie hatte sie mit jemandem darüber geredet. Und jetzt war sie nahe daran, einem Mann, den sie erst einen Tag kannte, ihr
    schmerzlichstes Geheimnis anzuvertrauen.
    „Was geschah dann?“, fragte er ruhig.
    Sie lächelte freudlos. „Ich arbeitete in derselben Firma, in der er als Projektleiter eine
    Werbekampagne entwarf, und habe ihm geholfen. Obwohl ich nur eine kleine Angestellte war, stammten die besten Ideen von mir. Auch das Layout und die Präsentation habe ich entwickelt und gestaltet. Er lobte mich, und ich fühlte mich geschmeichelt, bis ich begriff, was er wirklich meinte. Er war überzeugt, nur er hätte Talent und ich sei nur dafür gut, seine Befehle auszuführen. Da es mir an Erfahrung fehlte, glaubte ich ihm zunächst und hielt ihn für genial.“
    „Weil er es Ihnen immer wieder eingeredet hat, während er zugleich Ihre Ideen und Vorschläge als seine ausgegeben und Karriere gemacht hat?“
    „Ja. Er wurde zum Abteilungsleiter befördert und lernte Rosalie, die Tochter des Chefs, kennen, die auch in der Firma arbeitete. Als ich eines Tages sein Büro betrat, was ich nur selten tat, überraschte ich ihn mit Rosalie in einer zweideutigen Situation.
    Ärgerlich und überheblich fragte sie, wer ich sei. Als sie erfuhr, dass ich Davids Frau sei, war sie verblüfft. Er hatte es ihr verschwiegen, es wusste niemand in der Firma. Da ‚Smith‘ ein häufig vorkommender Name ist, hat sich keiner etwas dabei gedacht, dass ich genauso hieß wie er. An dem Abend kam er sehr spät nach Hause. Wir hatten eine heftige Auseinandersetzung. Ich wollte wissen, warum er so getan hatte, als existierte ich nicht. Seine Antwort lautete: ‚Warum hätte ich dich erwähnen sollen?‘ Ich war sprachlos.
    Rosalie war eine sehr schöne und elegante Frau. Neben ihr kam ich mir unbedeutend vor. Wir haben uns scheiden lassen, und er hat Rosalie geheiratet. Seitdem gehört er zur Geschäftsleitung dieses Unternehmens.“
    „Klar. Die Schwiegersöhne reicher Männer machen immer Karriere“, stellte Primo ironisch fest. Olympia nickte und lachte auf. „David hat jetzt zwei Kinder.“
    „Es hätten Ihre sein können.“
    „Nein, das klingt zu sentimental. Nach der Scheidung habe ich so viel geweint, dass es, wie ich glaube, für mein ganzes Leben reicht. Jedenfalls habe ich mir geschworen, dass mir so etwas nie wieder passiert, und ich habe meinen Mädchennamen wieder angenommen.
    Aber das alles gehört der Vergangenheit an. Ich konzentriere mich lieber auf die Gegenwart und die Zukunft und bin entschlossen, das Beste aus meinem Leben zu machen. Jetzt kennen Sie meine Lebensgeschichte.“
    „Nein, es ist nur die Geschichte Ihrer kurzen Ehe. Sie haben eine schlechte Erfahrung gemacht, sollten jedoch nicht alle Männer mit Ihrem Exmann in einen Topf werfen. Es gibt auch Männer mit gutem Charakter.“
    „Sicher. Ich

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