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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Champagner?“
    Olympia musste lachen. „Wenn ich Ihnen verraten würde, wer mir das geschickt hat, würden Sie es mir sowieso nicht glauben.“
    „Versuchen Sie es.“
    „Meine Eltern.“
    „‚Für eine wunderbare Frau, die alles verändert hat‘? So etwas schreiben Ihre Eltern?“
    „Sie waren zwanzig Jahre verheiratet und hatten schon die Hoffnung aufgegeben, ein Kind zu bekommen. Als ich zur Welt kam, hat sich ihr Leben verändert. Deshalb schicken sie mir regelmäßig Rosen und Karten zum Valentinstag.“
    „Stimmt das wirklich?“, vergewisserte er sich.
    „Ja, es ist die Wahrheit. Haben Sie das Foto auf dem Regal nicht bemerkt?“
    „Ich dachte, es seien Ihre Großeltern.“
    „Es sind meine Eltern. Sie werden beide bald siebzig.“
    „Warum haben Sie mir das nicht schon heute Morgen erzählt?“
    „Weil ich es lustig fand, dass Sie glaubten, ich hätte mehrere Verehrer.“
    „Offenbar halten Sie Ihre Mitmenschen gern zum Narren.“
    „Ja. Es ist zuweilen recht nützlich. Mein Mann hat sich über die Karten sehr aufgeregt. Bis zuletzt war er sich nicht sicher, ob sie wirklich von meinen Eltern kamen.“
    „Bis zuletzt? Sind Sie verwitwet?“
    „Nein, er lebt noch, obwohl er oft genug nahe daran war, durch mich ein gewaltsames Ende zu finden. Glücklicherweise konnte ich mich bisher beherrschen.“
    „Dafür hat Ihr besseres Ich gesorgt, oder?“
    „Ich habe kein besseres Ich“, behauptete sie fröhlich. „Er war den ganzen Ärger nicht wert. Seinetwegen wollte ich nicht ins Gefängnis, und nur deshalb ist er mit dem Leben davongekommen.“ Sie zuckte die Schultern, als wäre das alles egal. Primo ahnte jedoch, dass hier der Schlüssel für ihr Verhalten lag.
    „Vermutlich hat er so viel Rücksicht nicht verdient“, sagte er.

„Der Meinung war ich auch. Er ist jedoch nicht so schlecht, wie ich damals geglaubt habe. Ich habe mir eingeredet, die Liebe würde alle Schwierigkeiten überwinden, und als es sich als falsch herausgestellt hat, habe ich ihn dafür verantwortlich gemacht. Wir waren zu jung zum Heiraten, das ist alles. Ich war achtzehn, er einundzwanzig. Entweder haben wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt, oder wir haben zu spät gemerkt, dass wir nicht zusammenpassten.“
    „Ich bezweifle, dass Sie immer so waren“, antwortete Primo. „Durch ihn sind Sie so geworden, wie Sie jetzt sind.“
    „Jedenfalls habe ich durch ihn gelernt, meine Ziele rücksichtslos und egoistisch zu verfolgen und nich t nach rechts und links zu blicken, sondern Scheuklappen zu tragen und geradewegs auf das eigene Ziel zuzugehen.“
    So bin ich auch, gestand Primo sich ein. Es gefiel ihm jedoch nicht, dass sie sich selbst so hart beurteilte. „Nein, so sollten Sie nicht über sich reden.“ Er legte ihr sekundenlang den Finger auf die Lippen.
    „Sie haben recht“, erwiderte sie. „Ich muss vorsichtiger sein. Wie gut, dass ich mit Ihnen üben kann.“ „Ja, nicht wahr?“ Er verzog das Gesicht.
    „Ihnen brauche ich nichts vorzumachen, wir können ehrlich zueinander sein.“ Als sie sein plötzliches Unbehagen spürte, fragte sie: „Was ist los?“
    „Nichts. Der Ober möchte den nächsten Gang servieren“, improvisierte er. Ihre Bemerkung über Ehrlichkeit hatte ihn daran erinnert, dass er ihr immer noch nicht gesagt hatte, wer er wirklich war. Zugleich hatte er jedoch das Gefühl, etwas ganz Neues entdeckt zu haben. Er hatte sein Herz geöffnet und ließ Olympia an sich heran. Und das hatte er noch nie zuvor getan.
    „Dann hat Ihr Exmann Ihnen beigebracht, egoistisch zu sein“, stellte er fest.
    „Ich war eine gelehrige Schülerin.“
    Wieder störte es ihn, dass sie sich so herabsetzte, als wollte sie sich gegen jede Kritik schützen. „Wollten Sie keine Kinder haben?“
    Nach längerem Zögern gab sie zu: „Von ihm hätte ich gern welche gehabt.“
    „Demnach waren Ihnen damals auch noch andere Dinge wichtig als nur die Karriere, oder?“, fragte er behutsam.
    „Richtig. Als ich David kennenlernte, war ich bereit, meine beruflichen Pläne aufzugeben und nur noch Ehefrau und Mutter zu sein. Für Kinder hatte er jedoch keine Zeit. Zunächst behauptete er, wir seien noch zu jung, womit er wahrscheinlich recht hatte. Und später wollte er noch alles Mögliche andere machen. Ich war mit allem einverstanden. Das Wichtigste war für mich, dass wir uns liebten.“ Ihre Stimme klang so ironisch, als könnte Olympia nicht mehr verstehen, dass sie jemals an die Liebe geglaubt

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