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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Koffer schloss. „Verrätst du mir, wo du wohnen wirst?“, fragte er hart. „Oder versteht sich das von selbst?“
    Sie sah ihn an und war bestürzt über seine kalte Miene. Sie spürte, wie zornig er trotz seiner zur Schau gestellten Beherrschung war, und befürchtete das Schlimmste.
    „Ich werde bei Luke wohnen“, erwiderte sie.
    „Okay, ich will dich nicht mehr sehen. Wag es nicht, mich noch einmal anzusprechen.“ Und dann verlor er endgültig die Kontrolle über sich und schrie sie an: „Verschwinde aus meinem Leben!“
    Da Olympias Mietwagen noch auf dem Hotelparkplatz stand, fuhr Luke sie am nächsten Morgen zum Büro und stellte sie Enrico Leonate vor. Er war ein untersetzt wirkender, älterer Mann mit besten Manieren und hieß sie herzlich willkommen.
    „Primo hat mir schon viel über Sie erzählt“, berichtete er.
    „Hoffentlich hat er erwähnt, dass ich noch nicht perfekt Italienisch spreche“, erwiderte Olympia. „Das werden Sie rasch lernen, und bis dahin unterhalten wir uns mit Ihnen auf Englisch.“ „Miss Lincoln ist eine gelehrige Schülerin und lernt rasch“, ertönte in diesem Moment eine Stimme von der Tür her.
    „Hallo, Primo, komm herein“, forderte Enrico ihn auf. „Sie ist genauso wunderbar, wie du behauptet hast.“
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, so etwas gesagt zu haben“, wandte Primo kühl ein.
    „Aber du …“
    „Ich habe sie als professionell, intelligent, gewissenhaft bezeichnet und ihre rasche Auffassungsgabe erwähnt. Außerdem versteht sie es perfekt, die Menschen für sich zu gewinnen.“
    „So eine Mitarbeiterin brauchen wir“, antwortete Enrico begeistert.
    „Glauben Sie nicht alles, was Signor Rinucci über mich erzählt, denn er ist voreingenommen“, warnte Olympia ihn betont gleichgültig.
    „Ja, weil er sich in England davon überzeugen konnte, was für eine tüchtige Mitarbeiterin Sie sind.“ „Das ist sie“, stimmte Primo leise zu.
    „Du warst sehr beeindruckt, oder?“, fragte Enrico.
    „Natürlich war ich das“, gab Primo zu. „Soweit ich mich erinnere, habe ich das mehr als einmal zum Ausdruck gebracht, nicht wahr, Signorina?“
    „Richtig. Ich habe viel von Ihnen gelernt. Sie sind ein Meister im Manipulieren“, entgegnete Olympia. „Er ist ja auch ein halber Italiener“, sagte Enrico. „Wir haben das Talent, auf Anhieb die
    verschiedenen Seiten einer Sache zu erkennen. Das werden Sie auch noch lernen. Primo kann es Ihnen beibringen.“
    „Du unterschätzt sie“, erklärte Primo. „Von mir kann sie nichts mehr lernen.“
    Luke hatte die ganze Zeit am Fenster gestanden und schweigend und mit wachsendem Vergnügen zugehört. „Ich lasse euch lieber allein. Olympia, ruf mich an, wenn ich dich abholen soll.“ „Ich möchte dir nicht zur Last fallen“, entgegnete sie. „Es ist kein Problem, mir den Leihwagen hierher bringen zu lassen und dann selbst zu fahren.“
    „Du kennst dich in Neapel noch nicht gut genug aus.“ Luke lächelte sie freundlich an. „Wie könntest du mir zur Last fallen?“

„Nett, dass du das sagst, aber du traust offenbar meinen Fahrkünsten nicht.“
    „Dazu möchte ich mich nicht äußern“, antwortete er belustigt.
    „Wolltest du nicht gehen?“
    „Doch. Bis später.“ Er verließ den Raum.
    „Primo, würdest du bitte Miss Lincoln herumführen und ihr alles erklären?“, forderte Enrico ihn auf. „Nennen Sie mich Olympia“, bot sie dem älteren Mann an.
    „Gern. Dann müssen Sie mich Enrico nennen.“
    „Es tut mir leid, Enrico, ich muss mich um die Arbeit kümmern, die während meiner Abwesenheit liegen geblieben ist“, entschuldigte Primo sich. Ihm war nicht entgangen, dass Luke und Olympia sich jetzt duzten. Offenbar waren sie sich nähergekommen. „Signora Pattino könnte die Aufgabe übernehmen.“
    „Natürlich. Aber du bringst Olympia zu ihrem Büro, oder?“
    „Nein, das überlasse ich dir, ich habe keine Zeit. Signorina, ich heiße Sie willkommen in unserem Unternehmen und hoffe, Sie fühlen sich bei uns wohl.“
    Er hört sich an wie ein Fremder, dachte sie, während er hinauseilte.
    Primos Benehmen schien Enrico peinlich zu sein, denn er erklärte: „Er hat momentan wirklich sehr viel zu tun. Kommen Sie.“
    Das Büro, in das er sie führte, war heller, größer und viel moderner ausgestattet als das bei Curtis in England. Enrico unterhielt sich mit ihr über das Unternehmen und war beeindruckt von ihrem umfassenden Wissen.
    „Gratuliere, Sie kennen sich gut aus.

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