Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
Zubehör gehörte zu dem Besten, was auf dem Markt war. Genauso modern und aufwendig war die Küche ausgestattet. Es gab zwei Schlafzimmer, jeweils mit einem riesigen Doppelbett und einem überdimensionalen
    Kleiderschrank. Da Olympia am Abend zuvor die Koffer im Gästezimmer noch nicht ausgepackt hatte, holte sie es jetzt nach.
    „Der Tee ist fertig“, rief Luke und klopfte an die Tür.
    „Danke! Ich komme.“
    „Ich würde dir ja anbieten, uns das Abendessen zuzubereiten, aber ich traue mich nicht, deine Küche zu benutzen“, sagte Olympia, während sie den Tee tranken.
    „Das macht nichts, ich kann gut kochen. Du hast dir so viel Arbeit mitgebracht, dass du sowieso keine Zeit für etwas anderes hast.“
    „Ich muss die Akten durchlesen, weiß aber nicht, ob ich alles verstehe. So gut kann ich Italienisch noch nicht, befürchte ich.“
    „Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst.“ Luke verschwand in die Küche.
    Olympia vertiefte sich in die Papiere und arbeitete nach dem Essen, das köstlich schmeckte, weiter. Nach einigen Stunden wusste sie, worum es ging, und verstand die Zusammenhänge, nicht zuletzt dank Lukes Hilfe.
    Wie schön wäre es, wenn Primo neben mir sitzen, mir helfen und sich liebevoll um mich kümmern würde, dachte sie auf einmal und schloss sekundenlang die Augen. Aber sie musste ihn vergessen. Später lehnte sie sich zufrieden zurück. Luke brachte ihr eine große Tasse heiße Schokolade und sagte ihr freundschaftlich Gute Nacht.

Nachdem sie Primo zwei Tage lang nicht gesehen hatte, erschien er völlig überraschend in ihrem Büro.
    „Enrico lobt dich in den höchsten Tönen“, berichtete er.
    „Offenbar hatte er von Anfang an eine gute Meinung von mir. Das habe ich dir zu verdanken“, erwiderte sie und bemühte sich, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr seine Nähe sie aus dem seelischen Gleichgewicht brachte.
    „Ich habe ihm gegenüber nur erwähnt, was für eine gute Mitarbeiterin du bist.“
    „Obwohl du mich hasst?“
    „Ich hasse dich nicht, Olympia, und hoffe, dasselbe kannst du von mir sagen. Du hast getan, was du tun musstest. Ich wünschte, ich hätte es viel früher begriffen. Es hätte uns beiden Schmerz und Kummer erspart.“
    Sie sah ihn an und begegnete seinem schmerzerfüllten Blick. Ihr floss das Herz über vor Mitgefühl und Zuneigung, doch ihr Herz wollte er nicht.
    „Redest du von Luke? Oder was meinst du?“, fragte sie.
    „Das ist doch letztlich egal.“
    „Nein, das ist es nicht.“
    „Du hättest mich warnen können, dass er bei dir im Schlafzimmer war.“
    „Ich hatte ihn gebeten, dort zu warten, bis ich dich weggeschickt hatte. Da ich nicht mit dir reden wollte, war ich überzeugt, du würdest sogleich wieder gehen. Doch du hast mich zornig gemacht, und ich habe ihn völlig vergessen. Er hat mir wirklich nur beim Packen geholfen.“
    „Und beim Ausziehen.“
    „Du liebe Zeit, ich habe das rote Kleid ausgezogen, weil ich es mir geliehen hatte. Wie du selbst gesehen hast, habe ich mir etwas Zweckmäßiges angezogen.“
    „Ja, daran erinnere ich mich.“
    „Ich muss jetzt gehen.“ Sie wollte sich umdrehen, aber Primo legte ihr die Hand auf den Arm. „Glaub mir, ich wollte dich nicht auf das Bett werfen. Es ist einfach passiert. Es war keine Absicht. Das wollte ich dir sagen.“
    „Ich habe mir gedacht, dass es keine Absicht war. Du bist nicht brutal oder grob.“
    „Ich wünschte, du würdest nicht bei Luke wohnen.“
    „Sobald ich mich etwas besser in Neapel auskenne, suche ich mir eine andere Unterkunft.“ „Freunde von mir vermieten Ferienwohnungen. Ich könnte …“
    „Primo, nein. Lass das bitte. Nicht jeder Mensch ist bestechlich.“
    „Was meinst du damit?“, fragte er verständnislos.
    „Du hast den jungen Mann an der Hotelrezeption mit Geld bestochen, mich nicht zu informieren, dass du zu mir wolltest. Er hat es mir nachher erzählt und sich entschuldigt. Natürlich hat er nicht erwähnt, dass er Geld von dir bekommen hat, doch das war unschwer zu erraten, denn ich kenne deine Methoden. Du setzt immer deinen Willen durch und bekommst alles, was du haben willst, stimmt’s?“
    „Leider nicht immer“, antwortete er wehmütig. „Manchmal muss ich mich geschlagen geben. Auf Wiedersehen, Olympia. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.“ Er küsste sie sanft auf die Wange und verließ dann den Raum.
    Danach war Olympia mit Signora Pattino in Süditalien unterwegs, um die Betriebe zu besichtigen, die zu Leonate Europe gehörten.

Weitere Kostenlose Bücher