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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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sein, dass es nicht so war?“
    In dem Moment wurde ihnen bewusst, vor welchem Abgrund sie standen. Wenn sie so
    weitermachten, wäre bald nichts mehr zu retten.
    „Olympia, lass es sein, uns beiden zuliebe“, bat Primo sie.
    „Ich sage nur die Wahrheit, das ist alles.“
    „Nein, das ist nicht die Wahrheit. Du bist verletzt und willst dich rächen, was vielleicht dein gutes Recht ist. Zerstör aber bitte nicht alles.“
    Sie lachte hart auf. „Glaubst du wirklich, uns würde noch irgendetwas verbinden?“
    „Es klingt verrückt, das ist mir klar. Doch wir haben uns hinter Masken versteckt, uns gegenseitig etwas vorgemacht und geglaubt, wir seien wirklich so. Wenn wir jedoch einfach nur wir selbst sind …“ Er verstummte und hoffte, er hätte sie überzeugt, denn ihre Züge wurden weicher, und sie sah erschöpft aus.
    „Wahrscheinlich würden wir uns am Ende dann noch mehr verabscheuen, als wir es jetzt schon tun“, antwortete sie jedoch. „Es ist zu spät …, Signor Rinucci.“
    „Nenn mich nicht so“, forderte er sie ärgerlich auf.
    „Doch, das muss sein, damit wir nie vergessen, wer du bist“, entgegnete sie genauso ärgerlich. Primo schloss die Augen. Alles um ihn her schien sich aufzulösen. Was auch immer er sagte, es wurde nur noch schlimmer. „Olympia … Olympia …“ Seine Stimme klang schmerzerfüllt.
    Dann standen sie sich schweigend gegenüber und fanden keine Worte mehr.
    Er sah sich in dem Raum um, und erst jetzt bemerkte er den geöffneten, fertig gepackten Koffer auf dem Sofa. Das rote Kleid hatte sie über einen Sessel gelegt.
    „Du gehst also wirklich?“, fragte er leise.
    „Ja, ich verlasse noch heute Abend das Hotel.“
    „Ich habe dir doch erklärt, dass du noch nicht zurückfliegen kannst.“
    „Das habe ich auch nicht vor. Ich habe mich entschlossen, den Job bei Leonate anzunehmen, werde jedoch woanders wohnen, damit du mich nicht mehr finden kannst.“
    „Ich kann dir überallhin folgen und werde es auch tun.“
    „Mach dir keine Mühe. Morgen früh erscheine ich im Büro. Oder war das auch eine deiner Lügen? Soll ich das Unternehmen gar nicht kennenlernen?“
    „Nein, es war keine Lüge.“
    „Gut, dann lerne ich endlich Signore Leonate und den wahren Signor Rinucci kennen, der angeblich die treibende Kraft hinter allem ist. Es könnte interessant werden – falls du dich entscheidest, der zu sein, der du wirklich bist.“
    „Willst du mir den Fehler, den ich gemacht habe, immer wieder von Neuem vorhalten?“, fragte er gereizt.
    „Vermutlich.“
    „Demnach bist du wirklich überzeugt, du seist völlig unschuldig, was du in Wahrheit natürlich nicht bist. Es tut mir leid, dass du das Gefühl hast, dich lächerlich gemacht zu haben. Doch wie lächerlich du mich gemacht hättest, wenn alles so gekommen wäre, wie du es geplant hattest, scheint dir völlig egal zu sein.“ Er packte sie am Arm und hielt sie fest. „Und was das für ein raffinierter Plan war, Olympia! Du wolltest Primo Rinucci mit allen Tricks manipulieren. Welche Rolle hätte ich als Jack Cayman dabei spielen sollen? Hätte ich dir helfen sollen? Hast du nie darüber nachgedacht, ich könnte ihn warnen? Offenbar nicht. So weit denkst du nicht.“
    „Wie weit denkst du denn?“, fragte sie zornig.
    „Auch nicht weit genug. Deshalb mache ich dir ja auch keine allzu heftigen Vorwürfe.“
    „Wie rücksichtsvoll! Vergiss aber nicht, du hast mit den Lügen angefangen.“
    „Darüber lässt sich streiten. Du hast einfach drauflosgeredet, ehe du dich beiläufig erkundigt hast, wer ich überhaupt sei. Wenn du so professionell wärst, wie du mir einreden willst, wäre dir ein solcher Fehler nicht unterlaufen. Vielleicht sollte ich deine Fähigkeiten etwas genauer überprüfen. Natürlich nicht deine Verführungskünste, denn die hast du schon bewiesen …“

Plötzlich konnte Olympia sich nicht mehr beherrschen. Ohne nachzudenken, versetzte sie ihm eine Ohrfeige. Danach standen sie reglos und wie erstarrt da. Olympia sah ihn zornig und schmerzerfüllt zugleich an.
    Trotz allem, was geschehen war, konnte Primo es nicht ertragen, sie so verletzt zu sehen. Sein Zorn verschwand, und es fiel ihm immer schwerer, mit ihr zu streiten.
    „Okay, jetzt sind wir quitt“, erklärte er ruhig. „Können wird das Ganze vergessen?“
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte sie leise.
    „Ich aber.“ Er nahm sie in die Arme und zog sie behutsam an sich. „Wir brauchen uns nicht mehr zu streiten“, fügte er

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