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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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dauerte es kein halbes Jahr, und sie hatten einen Streichelzoo. Doch er gönnte Jason diese Freude von ganzem Herzen.
     
    Erhitzt stieg Justin vom Pferd. Thomas hatte ihn hart rangenommen in der Reitstunde. Manchmal hatte er den Eindruck, überhaupt keine Begabung zu besitzen - dann taten ihm die Pferde Leid, die ihn so geduldig durch die Bahn schaukelten.
    „Verdammt", hatte Thomas geflucht, „wenn du dich nicht anstrengen willst, dann verschieben wir die Stunde eben!" Crispin hatte auf der kleinen Tribüne am Rand der Reitbahn gesessen und aufmerksam zugesehen. Justin tat ihm Leid, er hatte schon einen hochroten Kopf vor Anstrengung, Schweiß lief ihm an den Schläfen hinunter - aber Cris wusste, dass Thomas Recht hatte. Und die Pferde schienen deutlich mehr Kondition zu besitzen als Justin.
    Crispin genoss es, wieder sehen zu können. Alles schien so viel schöner als vorher. Die Pferde zu sehen, die Menschen in seiner Umgebung, erfüllte ihn mit einem tiefen Frieden, den er niemandem richtig beschreiben konnte. Er fühlte sich wie ein Yoga-Meister, der in der Lage war, tief in sich selbst zur Ruhe zu kommen.
    Der Einzige, der mit der neuen Situation noch immer nicht richtig klar kam, war Spooky. Crispin lächelte und kraulte ihn zärtlich hinter den Ohren. Aber auch er würde es über kurz oder lang lieben, nicht ständig an seiner Seite verweilen zu müssen.
    Thomas stapfte kopfschüttelnd aus der Reithalle. „Wo hat der Junge nur seinen Kopf", murmelte er ärgerlich.
    Justin wischte sich mit einer Hand die nassen Haare aus dem Gesicht und nahm Crispins Rappen Trense und Sattel ab, damit dieser sich in der Halle hinlegen konnte. Auch er hatte geschwitzt und es tat ihm gut, sich ausgiebig zu wälzen.
    „Es tut mir echt Leid, dass ich dir dein Pferd so verreite", sagte Justin zerknirscht. „Er kann soviel, und ich bin noch so schlecht."
    Crispin grinste ihn an. „Wenn du ihn nerven würdest, dann hätte er dich schon lange abgesetzt."
    Er trat zu Justin in die Reitbahn und schlang die Arme um ihn.
    Überrascht blickte dieser ihn an.
    „Ich bin total verschwitzt ..." Seine Stimme klang rau.
    „Das merke ich." Cris ließ seine Hände unter Justins Pullover gleiten und spürte den feinen Schweißfilm, der den Rücken des Jungen bedeckte. Er war ganz heiß in seinen Armen; das spürte er selbst durch seine dicke Winterjacke. Er drängte ihn gegen die Bande und küsste ihn zärtlich. Justins Lippen schmeckten salzig, doch das und der Geruch nach warmem Schweiß und Pferd war alles andere als unangenehm für Cris.
    Bereitwillig öffnete Justin die Lippen und gewährte Crispins Zunge Einlass. Nach den harten Worten, die er von Thomas hatte einstecken müssen, waren ihm Cris' Zärtlichkeiten sehr willkommen.
    Sie bemerkten nicht, dass Thomas die Reithalle wieder betreten hatte. Erstaunt starrte er von der Tribüne aus auf die beiden hinunter. Schließlich räusperte er sich.
    „Dann weiß ich ja, warum der Junge nicht bei der Sache ist." Crispins Kopf fuhr herum - und er sah in Thomas' amüsiertes Gesicht. Ein wenig verlegen wandte er den Blick ab. Es war noch längst nicht normal für ihn, dass er mit Justin zusammen war. Und er hielt es weitestgehend geheim; was auch Justin bisher nichts ausmachte.
    „Verschiebt eure ... Intimitäten auf später", sagte Thomas mit väterlicher Strenge. „Da möchte noch jemand versorgt werden."
    In der Tat war Darwain mittlerweile aufgestanden, hatte den Sand aus seinem tiefschwarzen Fell geschüttelt und sah sie nun abwartend an.
    Justin seufzte. Ihm fielen spontan einige Dinge ein, die er jetzt lieber gemacht hätte, als das Pferd in den Stall zu bringen. Aber das musste er wohl verschieben.
    Thomas warf ihm das Halfter zu, und als Justin mit dem Pferd die Reithalle verließ, zog er Cris auf die Seite.
    Er konnte die Neugier und das Erstaunen in seinen Augen nicht verbergen.
    „Was war das denn?"
    Cris fühlte sich ein bisschen wie ein kleiner Junge, der sich vor seinem Vater verantworten musste. Dabei war Thomas gerade mal zehn Jahre älter als er.
    Er begann herumzustottern. „Ich ... wir haben ... wir sind ..." Meine Güte, warum war es ihm nur so peinlich, dass Thomas sie gesehen hatte? Warum glaubte er, sich rechtfertigen zu müssen? - Thomas war schließlich sein Angestellter! Und noch dazu ein guter Freund. Doch - hatte er dafür Verständnis? „Hey, ich habe noch nie gesehen, dass du wegen irgendetwas rot wirst", witzelte Thomas. „Ich wusste das gar nicht, mit

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