2 Heaven
Gefallen tun, Charly?" „Ja, klar, jeden!"
Crispin lächelte matt, was sie jedoch nicht sehen konnte. „Würdest du Dämon bitte nicht darauf ansprechen ..."
„Das hätte ich eh nicht!", entfuhr es Charly. Sie war entsetzt. Hatte Crispin gedacht, sie wollte seinem Bruder erzählen, was sie gesehen hatte? Was hätte sie auch sagen sollen? Du, Dämon, ich habe gesehen, wie du es mit Justin auf dem Sofa getrieben hast? Ich habe euch dabei beobachtet, und es war …
„Schön ..."
Charly wurde das Gefühl nicht los, dass Cris erheitert war, ja sogar, dass er grinste. Aber warum?
Eine Zeitlang herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen; als es Charly unangenehm wurde, sagte sie: „Ich wollte dir noch sagen, dass ich dich sehr mag und dass ich immer für dich da bin ... wenn du mal reden willst." „Okay, danke. Ich weiß das zu schätzen." „Ich geh' dann jetzt mal wieder ins Bett." „Hm ..."
„Schlaf schön, Cris." „Gute Nacht, Charly."
Nachdenklich schloss sie die Tür hinter sich. Cris hatte sie mal wieder nicht zu sich ins Bett eingeladen. War er vielleicht ärgerlich, weil sie an diesem Abend mit Dämon geflirtet hatte? Eifersüchtig? - Aber Cris hatte nie erkennen lassen, dass sie ihm mehr bedeuten könnte. Sie seufzte leise und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Es kostete sie alle Überwindung, nicht wieder nach unten zu schleichen, um Dämon und Justin weiter zu beobachten. Denn was die beiden dort miteinander trieben, machte sie schon sehr neugierig. Und mehr als das - es machte sie an.
Leise betrat Dämon das Frühstückszimmer. Es duftete nach frischem Kaffee und Rosinenbrot, welches Crispin liebte. Vor allem, wenn Mrs Donaldson es frisch gebacken hatte. Normalerweise konnte man aus dem Frühstückszimmer hinaus auf die Weiden blicken. Doch heute drückte dichter, undurchdringlicher Nebel gegen die Fensterscheiben. Dämon konnte überhaupt nichts erkennen.
Langsam ließ er sich gegenüber von Crispin am Tisch nieder. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein Bruder grinste. Und das war ungewöhnlich - vor allem so früh am Morgen. Die anderen Gäste schliefen noch. „Guten Morgen, Dee."
Dämon sah ihn aufmerksam an. „Warum grinst du so?", fragte er vorsichtig.
Crispins Grinsen wurde breiter. Ahnte er irgendwas?
Crispin schob ihm die Kanne mit Kaffee entgegen. Dankbar nahm Dämon sie und drehte den Verschluss auf, woraufhin herbes Kaffeearoma den Raum erfüllte. Er goss sich eine Tasse ein und stellte die Kanne an die Seite.
Aufmerksam beobachtete er seinen Bruder. Sein Verhalten war verdächtig.
„Frühstückt Justin nicht mit uns?"
Dämon erstarrte in der Bewegung. Fast hätte er die Tasse fallenlassen. „Was?"
Doch das breite Grinsen in Crispins Gesicht verriet ihm, dass er sich nicht verhört hatte. Crispin wusste es. Aus irgendeinem Grund wusste er es. „Scheiße."
Crispin lachte leise. „War es so schlecht?"
Dämon starrte ihn an. „Woher weißt du das?"
Cris zuckte mit den Schultern. „Gesehen habe ich es sicherlich nicht."
„Los, sag schon."
Er lehnte sich zurück. „Es spielt keine Rolle, woher ich es weiß."
Dämon trank schweigend seinen Kaffee. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren.
„Und?", fragte Crispin erwartungsvoll, mit einer Spur von Schadenfreude in der Stimme.
Dämon rieb sich die Schläfen. „Was willst du hören?" „Jedes einzelne schmutzige Detail", lachte Crispin. „Du weißt doch, ich mutiere zum Schriftsteller. Da interessieren mich Details ..."
Dämon räusperte sich verlegen. Er griff sich eine Scheibe Rosinenbrot aus dem geflochtenen Brotkorb und schmierte sie langsam mit Butter.
„Du meinst das nicht ernst, oder?"
Crispin lächelte. „Doch, natürlich."
„Dann frag mich, vielleicht antworte ich ja."
Cris runzelte nachdenklich die Stirn. „Seit wann wolltest du Jus?"
Dämon lachte auf. „Ich wollte ihn gar nicht. Ich habe nie darüber nachgedacht."
„Aha?"
„Er kam zu mir." Dämon stockte. „Er hat mich ... verführt. Wenn du so willst." Er wunderte sich über seine eigenen Worte. Hatte er schon jemals behauptet, verführt worden zu sein?
„Es hört sich so an, als hätte es dir gefallen." Crispin trank einen Schluck Kaffee. Die große blaue Tasse schien riesig in seinen schmalen Händen.
„Nein ... doch ... natürlich hat es mir gefallen. Crispin, es hat mir sehr gefallen, aber es ... hat mir auch Angst gemacht. Und ... es ist wirklich unangenehm, dass es außer Justin und mir noch jemand weiß."
„Dee, ich bin
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