Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
„Möchtest du vielleicht ... ahm ... frische Sachen zum Anziehen?" Justin nickte ein wenig verlegen, hatte aber eigentlich nur noch Augen für das geräumige Badezimmer und die große Dusche. Er begann ungeniert, sich ausziehen.
    Dämon grinste. „Ich bring dir gleich ein paar saubere Klamotten, ja?" „Danke, Mister."
    „Du kannst mich Dämon nennen - so alt bin ich nun auch noch nicht." „Okay, Dämon."
    Dämon verschwand und kam erst nach einiger Zeit mit der versprochenen Kleidung zurück. Einer Jeans, einem T-Shirt, Unterwäsche und einem Pullover.
    „Wahrscheinlich ein paar Nummern zu groß, aber wen interessiert's?"
    Justin kletterte langsam aus der Dusche und nahm ein riesiges Badehandtuch von Dämon entgegen, in das er sich vollkommen einhüllen konnte.
    „Ich wollte Ihnen keine Umstände machen", entschuldigte er sich leise.
    Dämon lehnte sich nachdenklich gegen den Türrahmen und sah zu, wie der Junge sich abtrocknete. „Machst du nicht. - Möchtest du jetzt etwas essen?"
    Justin schüttelte den Kopf. Eine unendliche Müdigkeit erfasste ihn. Er fühlte sich auf einmal so ruhig, so geborgen, dass er hätte weinen können. „Schlafen."
    Seine Stimme war jetzt nicht mehr erwachsen und aufgeklärt -er erinnerte Dämon an einen kleinen erschöpften Jungen. Und er war schließlich auch nichts anderes, egal, mit was er sein Geld verdiente.
    „Okay, schlaf ruhig. Wenn du nachher Hunger hast, komm' einfach runter."
    Leise betrat Dämon das abgedunkelte Zimmer seines Bruders. Der Anblick der leblosen Gestalt im Bett brach ihm fast das Herz. Er hatte ihn vor ein paar Tagen mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden, Crispin war sehr gründlich vorgegangen. Es war fast zu spät gewesen.
    Er trat näher an das Bett heran, dachte, sein Bruder würde schlafen. Doch Crispin war wach.
    „Lass mich sterben", flüsterte er. Seine Stimme war rau, leblos. „Nein!", schrie Dämon ihn an. „Ich bin dein gottverdammter Bruder! Weißt du eigentlich, wie sehr ich leide? Wie sehr ich deinen Schmerz fühle? - Selbst, wenn ich wollte, ich könnte dich gar nicht sterben lassen."
    Erschrocken über seinen eigenen Wutanfall fiel er neben dem Bett auf die Knie. „Es tut mir Leid, Cris. Es tut mir so Leid." Er wollte weinen, doch seine Augen waren trocken. Er sah den Schmerz im Gesicht seines Bruders, seine unendlichen Qualen. Seinen sehnlichsten Wunsch zu sterben. Und doch würde er alles tun, damit Cris lebte.
    Er nahm eine von Crispins Händen mit den dicken weißen Verbänden an den Handgelenken und hauchte einen Kuss darauf. „Ich lass dich nicht sterben."
    Am Abend traf Dämon wieder auf Justin. Er war seltsam froh, dass der Junge da war. Er brauchte dringend etwas Abwechselung, sonst würde er früher oder später noch verrückt werden.
    Justins Gesicht hatte eine einigermaßen gesunde Farbe und in den frischen Klamotten sah er fast so aus, wie andere Jungs in seinem Alter. Wenn da nicht dieser eigenartige, abgeklärte Blick gewesen wäre und das Misstrauen, das in seinen Augen flackerte.
    „Hast du Hunger?"
    Justin schüttelte den Kopf. Er lächelte schmal. „Ich habe schon etwas von Mrs Donaldson bekommen. Ehrlich gesagt dachte ich er zögerte, „Sie würden mich sofort rausschmeißen,
    wenn ich Ihnen wieder über den Weg laufe."
    Dämon seufzte. „Justin ….....er setzte an, etwas zu sagen, doch er brach ab. „Hast du Lust, dir das Anwesen anzusehen?"
    Unsicher sah Justin ihn an. „Ja, klar ..." Er wusste nicht, was er von diesem Typen halten sollte, aber er mochte ihn. Und warum sollte er immer nur Pech haben? Ein wenig ängstlich folgte er Dämon hinaus in die hereinbrechende Dämmerung.
    „Hey, Sie haben Pferde", stellte er mit einem Anflug von Begeisterung fest, als sie die Ställe betraten.
    „Ja, es sind hauptsächlich Pferde von meinem Bruder Crispin", sagte Dämon seufzend. „Magst du Pferde?"
    „Ja, aber ich hatte noch nie die Gelegenheit zu reiten oder so.
    Ich komme ... aus ziemlich miesen Verhältnissen."
    Dämon nickte nachdenklich, er schien über irgendetwas zu grübeln. Über was er nachdachte, erfuhr Justin erst später.
    Leise betrat er den dunklen Raum - Crispins Zimmer. Er wusste nicht, warum Dämon so ein Geheimnis daraus machte, aber er war neugierig geworden. Wollte nun unbedingt erfahren, was mit Dämons Bruder los war.
    Auf dem Bett konnte Justin eine zierliche Gestalt ausmachen.
    Er trat näher an sie heran, bis er in ihr Gesicht sehen konnte. Dämons Gesicht - Crispin sah genauso

Weitere Kostenlose Bücher