2 ½ Punkte Hoffnung
betreten?« Mom ließ ihr Messer sinken. »Und wie in aller Welt bist du auf diese Verkaufsschienegeraten? Ich gehe jede Wette ein, diese Second-Hand-Leute haben erkannt, dass hier eine Vollidiotin vorbeikommt. Wie konntest du nur so dumm sein, Hope?«
Ich zuckte mit den Schultern. Jetzt hämmerte mein Herz in meinen Ohren wie eine Band aus winzigen Trommlern.
»Wie weiß der Laden denn, dass sie dir etwas gutschreiben müssen?«
»Ich schreibe meinen Namen hinten auf den Gutschein, ehe ich ihn jemandem gebe.« Ich konnte mich durch das Trommeln hindurch nur mit Mühe selbst hören.
»Ist das nicht phantastisch?! Dein Name wird in ganz Eola Hills herausposaunt.« Sie schwenkte ihr Brötchen durch die Luft. »Wahrscheinlich hast du auch unsere Telefonnummer und Adresse dazugesetzt, und jetzt kriegen wir Anrufe von Verrückten, und fremde Leute stehen plötzlich vor der Tür.« Sie presste die Zähne aufeinander. »Wirst du jemals nachdenken, ehe du etwas tust?«
Tyler räusperte sich, aber Mom achtete nicht darauf.
Sie redete weiter. »Du müsstest einen Code oder einen Stempel haben und keinen Namen. Der Laden hätte sich das überlegen müssen. Ich werde sie anrufen.«
»Nein!«
Mom starrte mich an.
»Ich meine – bitte, ruf da nicht an.« Ich verstummte und suchte verzweifelt nach Worten. »Das ist kein Problem, wirklich nicht. Ich gebe die Gutscheine nur Leuten in der Schule. Echt. Mein Name wird nicht in ganz Eola Hills herausposaunt werden.«
»Mach mich nicht nach, Hope.«
»Tu ich nicht. Mom. Ehrlich nicht.«
BITTE LASS DAS AUFHÖREN. JETZT.
Ich beschloss, nichts von meinen Kleidern zu sagen, aberich musste die Stiefel erwähnen. »Für das, was mir gutgeschrieben wird, kriege ich ein Paar Wanderstiefel.«
»Wanderstiefel?«
Ich wand mich.
»Niedlich«, mischte sich Tyler ein. »Die wirst du im Sommerlager brauchen.«
Meine Augen verschmolzen mit Tylers. Er zwinkerte mir zu.
»Hope«, sagte Mom mit fester Stimme. »Diese Stiefel hat schon jemand anders getragen. Vermutlich waren das sogar mehrere. Du holst dir Fußpilz oder irgendeine seltsame Krankheit, und ich habe kein Geld und keine Zeit, um mit dir zum Arzt zu gehen. Ich will diese Stiefel nicht im Haus haben.«
»Bitte, Mom, bitte, ich wünsche sie mir so sehr. Ich verspreche, ich werde sie in der Garage aufbewahren.« Jetzt bettelte ich um mein Leben.
»Du solltest dein Geld für ein neues Paar sparen. Sieh dir die Anzeigen an. Es gibt immer irgendeinen Schlussverkauf. Damit machst du auf die Dauer ein besseres Geschäft.«
»Aber Mom, diese Stiefel sehen aus wie noch nie getragen. Ich habe sie zurücklegen lassen und muss nur noch drei Dollar und fünfzig Cent abbezahlen.«
»Du solltest nichts zurücklegen lassen, Hope.« Jetzt biss sie in ihr Brötchen. Das ließ mein Herz etwas langsamer schlagen. »Wenn du nicht rechtzeitig alles bezahlst, dann puff! Weg ist dein sauer verdientes Geld. Du musst warten, bis du alles zusammen hast, dann gehst du hin, kaufst es und bringst an am selben Tag mit nach Hause.«
»Ich werde das Geld rechtzeitig haben, also werde ich keinen Penny verlieren.«
BITTE, lass das ein Ende nehme!
»Na, dann wirf dein Geld aus dem Fenster, wenn du unbedingt willst.« Ja, Sarkasmus, laut und deutlich (35 Punkte). Das bedeutete immer, dass sie sich jetzt abregte. Und ich meinen Plan durchführen könnte.
»Ich würde mein Geld jedenfalls nicht so ausgeben.« Sie schüttelte sich. »In den Laden würde ich im Leben nicht gehen. Denk dran, Hope, du solltest mit
Neu
anfangen, nicht mit So Gut Wie Neu .« Sie kicherte über ihren klugen Witz.
Solltest, solltest, solltest.
Ich hasste dieses Wort
.
Ich kam mir so dumm dabei vor. Wirklich dumm. SOLLTEST brauchte Punkte. 60. Und ich immer noch einen Hauptpreis.
Als ich zuhörte, wie Mom sich immer noch weiter über mich, meine Stiefel und meine Gutscheine ausließ, kam mir endlich die Idee:
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Du hast die großartige Endsumme von 5000 Punkten erreicht.
Ab sofort wird deine Mutter, D. D. Elliot, nie mehr gemeine und verletzende Dinge sagen, und du wirst kein Punktesystem mehr brauchen.
KAPITEL 13
Verworrene Erinnerungen
Das Knopfannähprojekt dauerte einige Tage, zusammen mit Waschen und Trocknen. Ich hatte noch immer nichts davon gesagt, dass ich meine Kleider zu So Gut Wie
Neu bringen wollte, obwohl ich ja nichts Verbotenes tat. Das waren ja immerhin meine Sachen. Ich konnte sie wirklich nicht mehr tragen. Nur wurde mir immer ein
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