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2 ½ Punkte Hoffnung

2 ½ Punkte Hoffnung

Titel: 2 ½ Punkte Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Olson
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schrieb.
    Die Schulglocke läutete und irgendwer sprach uns den Fahneneid vor, irgendwer las vor, was es in der Kantine geben würde, und Mr. Hudson erzählte etwas von Betreuern und Holzkeksen.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob alle hier aufpassen«, sagte er.
    Ich hatte aus dem Fenster gestarrt. Nun sah ich Mr. Hudson an, der mich beobachtete. Mein Gesicht wurde heiß.
    »Nächste Woche ist Bonuspunkte-Woche«, fuhr er fort. »Wenn ihr in der Klasse ein Referat haltet, bekommt ihr Bonuspunkte und zudem noch etwas ganz Besonderes. Ihr könnt über alles sprechen, was wir in diesem Jahr durchgenommen haben.« Bei dem Wort ›Punkte‹ lief es mir eiskaltden Rücken hinunter. Was sollte ich denn mit noch mehr Punkten? Und ein Bonus würde mir auch nicht zu dem Einzigen verhelfen, das ich mir wünschte.

KAPITEL 25
Das Gelöbnis
    Ich legte meinen Kopf auf den Tisch, schloss die Augen und sehnte mich nach meinem Schrank. Mir tat alles so weh, als ob ich auf Felsen geschlafen hätte. Ich erinnerte mich daran, dass ich aus seltsamen Träumen und zu bösen Zahlen aufgewacht war: 1:13, 2:16, 3:08, 4:57. Jedesmal, wenn ich wach wurde, starrte ich in die Dunkelheit und versuchte, die Träume zusammenzubringen.
    Es hatte ganz gut angefangen mit mir als Gute-Nacht-Mond-Hase, kuschelig in meinem blauweißgestreiften Schlafanzug, wie ich der Kuh, die über den Mond sprang, den Katzen und Tatzen eine gute Nacht wünschte. Aber dann war die alte Hasendame, die ständig: »Pssst!« flüsterte, aufgesprungen, hatte mit ihren langen spitzen Stricknadeln auf mich gezeigt und geschrieen: »Mund halten!« Und plötzlich war sie gar keine Hasendame mehr, sondern ein Nazi-Wachtposten in einem blauweißkarierten Kleid, und alle Finger waren ihr abgehackt worden. Sie hatte nur noch die beiden Daumen. »Iss deinen Brei!«, brüllte sie. »Sonst geb ich ihn der Maus und deine kostbare Schale ist für immer verloren.«
    Ich machte mich über meinen Brei her, würgte und hustete und hielt besorgt überall nach der Maus Ausschau; ich war sicher, dass sie jeden Moment in meine Schale springen würde. Als ich den letzten Löffel geschluckt hatte, erbrachich mich über die grüne Decke. Die alte Dame stürzte auf mein Bett zu. Ich kroch schnell unter die Decke und vergrub mich ganz tief.
Gerettet
, dachte ich. Aber dann wurde es dunkel, meine Brust krampfte sich zusammen, ich rang um Luft.
    Ich schlug nach der Schranklampe, traf den kleinen Lampenschirm, dann tastete ich unbeholfen nach dem Schalter. Endlich füllte Licht, kostbares Licht meinen Schrank. Zitternd vor Erleichterung packte ich die Schildkröte. Ich zog die Knie an die Brust und wiegte mich hin und her.
Lieber Gott, bitte, hilf mir.
    »Stimmt irgendwas nicht, Hope?«
    Das war nicht Gott. Es war Mr. Hudson. Und ich lag nicht in meinem Schrank, ich saß im Klassenzimmer und wiegte mich auf dem Stuhl hin und her, während mein Kopf noch immer auf dem Tisch lag. Ich schluckte und suchte nach dem Ursprung der Stimme. Sie kniete jetzt neben mir und schaute mir in die Augen, als ich den Kopf drehte.
    »Hope«, sagte Mr. Hudson noch einmal ganz leise. »Bist du krank?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Musst du ins Krankenzimmer?«
    »Ich weiß nicht.« Ich starrte seine Augenbrauen an.
    »Wie wäre es mit Mrs. Nelson? Würdest du gern mit ihr sprechen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Na los, dann gehen wir mal zu ihrem Büro und sehen nach, was sie so treibt.« Er richtete sich langsam auf und half mir auf die Füße. Ich dachte, meine Beine würden einknicken.
    »Was ist los?« Brody kam herüber. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja.«
    Mr. Hudson ergriff meinen Arm, gerade über dem Ellbogen, als wir zur Tür gingen, und ich wusste, er würde mich vor dem Umfallen retten. »Ich bin gleich wieder da, Leute.«
    Wir erreichten die Eingangshalle, wo gerade die Drittklässler zur Pause stürmten – in der frischen Luft, die hereinströmte, holte ich tief Atem. Meine Beine kamen mir nun stärker vor und ich konnte gerade stehen. Mr. Hudson ließ seine Hand fallen und schlenderte neben mir her wie ein guter Freund bei einem gemeinsamen Spaziergang. »Ist das nicht ein unglaubliches Wetter?«, fragte er. »Hast du heute Nacht den Donner gehört? Mein Hund ist davon wachgeworden und hat wild geheult.«
    Ich lächelte. Es tat gut zu lächeln, obwohl ich das Gefühl hatte, viele Meilen weit weg zu sein.
    Wir blieben vor Mrs. Nelsons Tür stehen. KONFLIKTBERATERIN stand unter ihrem Namen und ich dachte an Dr.

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