2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
aus kurzlebig, und sie hatte Pläne. Von denen würde sie nichts und niemand abbringen.
Skyler war fest entschlossen, ein neues Leben zu beginnen. Aber nicht als Witwe oder Stiefmutter. Und ganz bestimmt nicht als Schnüfflerin.
Vor Jahren hatte sie fast einen Abschluss in Journalismus gemacht, und selbst nachdem sie vom College abgegangen war, hatte sie das Fotografieren fortgesetzt. Die Abendkurse in Buchhaltung und Ranch-Management hatten sie nicht besonders interessiert, die hatte sie nur belegt, um ihren Mann helfen zu können.
Auf der ZQ Ranch. Im Herbst würde sie die Kälber verkaufen können. Und vielleicht auch alles andere. Es sei denn, Mike fügte sich in ihre Pläne. Die würde sie ihm präsentieren. Friss oder stirb, würde sie zu ihm sagen.
Sie schloss den Pick-up auf, fand die Stiefel und die Reisetasche und warf einen letzten Blick auf die abgedeckte Ladefläche, bevor sie den Wagen wieder verriegelte und ins Hotel zurückkehrte.
„Das Essen ist da.“
Skyler stellte die Stiefel und die Reisetasche neben ihren Rollkoffer und die Tüte neben Traces Fuß, der auf der Bettkante ruhte. Er saß im einzigen Sessel, mit dem Rücken zur Tür. Vor dem Badezimmer lagen seine Jeans, zusammen mit einem zerknüllten Handtuch. Ihr Blick fiel auf seine breiten Schultern. Gebräunte Haut und straffe Muskeln. Er trug kein Shirt.
„Das ist gut“, sagte sie und starrte auf den Bluterguss, der unter dem Verband verschwand. „Du kühlst das Gelenk.“
„Du darfst dich gern wieder umdrehen.“ Er klang belustigt. „Ich biete dir das volle Programm. Schonen, hochlegen, kühlen.“
„Du machst das nicht zum ersten Mal.“ Sie setzte sich aufs Bett, sah ihn an und lächelte.
„Stimmt.“ Er legte die Arme auf die hölzernen Lehnen, schloss die Augen und senkte den Kopf, bis ihm das feuchte Haar in die Stirn fiel. „Häufiger, als ich zählen kann.“
Sie genoss den Anblick. Was für ein Mann. „Boxershorts“, sagte sie nach einem Moment. Schwarz. Sexy. Als ihre Blicke sich trafen, lächelte er, als könnte er ihre Gedanken lesen. So viel zum bescheidenen Cowboy. „Was macht die Schwellung?“
„Der geht es gut.“
„Na, dann habe ich etwas für dich.“ Sie tätschelte sein Bein, stand auf und stellte sich hinter den Sessel. Dann legte sie die Hände auf seine Schultern und fühlte die verspannten Muskeln. Sie massierte sie mit den Handballen und Daumen, bis sie sich lockerten und er den Kopf zurücklegte. Sie hatte das hier schon oft getan. Öfter, als sie zählen konnte. Und sie verstand ihr Handwerk. Als er genießerisch seufzte, schob sie die Finger in sein Haar und wehrte sich gegen die Bilder, die in ihr aufstiegen. Er stöhnte leise auf. Reines Vergnügen. Für beide.
„Was riecht so gut?“, fragte er nach einer Weile. „Außer dir?“
„Etwas Leckeres für kranke Cowboys. Lass es dir schmecken.“ Sie nahm eine Styroporschachtel aus der Tüte, klappte sie auf und gab sie ihm zusammen mit einer Stoffserviette und einem richtigen Besteck. Papier und Plastik hatte sie strikt abgelehnt. „Frikadelle und Kartoffelpüree.“
„Echte Kraftnahrung, was? Fehlt nur noch das Lagefeuer“, scherzte er, bevor er sich darüber hermachte, als wäre er am Verhungern. Er hatte die Hälfte aufgegessen, bevor er endlich den Kopf hob und Skylers Schachtel bemerkte. „Was hast du dir geholt?“
„Hähnchen mit Wildreis. Hier, probier mal.“ Sie hielt ihm ihre Gabel an den Mund. Er nahm den Bissen und nickte.
„Sollen wir tauschen?“, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf, noch immer kauend.
„Um diese Tageszeit hatten sie nichts anderes mehr.“
„Es ist gut.“ Er gab ihr ein Stück Frikadelle mit Püree. „Und?“
„Meins schmeckt besser.“
Trace zuckte mit den Schultern. „Wir brechen morgen sehr früh auf. Am letzten Abend bleibe ich ungern in der Stadt. Wenn es ein guter ist, holt man seinen Gewinn ab und fährt los. Wenn es ein schlechter ist, fährt man einfach nur los.“ Er warf einen Blick auf das verletzte Bein. „Aber mit dem Fuß muss ich es wohl langsam angehen lassen. Zehn Tage bis Cheyenne. Das Rodeo dort verpasse ich nie.“
„Was ist daran so besonders?“
„Es findet in Cheyenne statt. Bist du schon mal dort gewesen?“
„In Cheyenne? Ja.“
„Du lebst in Wyoming und warst noch nie bei den Cheyenne Frontier Days?“ Er schüttelte den Kopf, als könnte er nicht glauben, dass jemand sich so ein Ereignis entgehen ließ. „Ich nehme dich mit. Dann siehst du,
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