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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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richtete sich ebenfalls auf. Sie schenkte Buffy ein verschlagenes Lächeln.
    »Ich überlege, ob ich mir nicht die Ohrläppchen dehnen lassen soll«, antwortete sie.
    »Ein gutes altes Stammesritual«, meinte Buffy. Sie legte den Kopf zur Seite, als würde sie nachdenken. »Aber ich weiß nicht. Das könnte sich im Nahkampf als Nachteil erweisen. Der Gegner könnte sich daran festkrallen.«
    »Guter Einwand«, räumte Suz ein. »Ich werde daran denken.« Sie musterte Buffy für einen Moment. »Ich habe gehört, dass du eine gute Kämpferin bist«, fuhr sie fort.
    An ihrem bewusst neutral gehaltenen Tonfall erkannte Buffy, dass sie soeben eine Teilantwort auf die Frage bekommen hatte, warum Suz Tompkins sich solche Mühe gemacht hatte, sie zu finden. Unklar war nur, ob sie Buffy um Hilfe bitten oder sich mit ihr anlegen wollte. Vielleicht litt sie unter der Sunnydale-Version des Duell-Syndroms. Vielleicht wollte sie nur ihre Kräfte mit ihr messen, so wie andere es vor ihr schon versucht hatten.
    Buffy wusste, dass sie als Jägerin der anderen überlegen war, dennoch spürte sie, wie ihr ein eisiger Schauder über den Rücken lief. Trotz ihres kaltschnäuzigen Tonfalls verhielt sich Suz nicht wie jemand, der zum Kampf herausfordern wollte. Es war ihre ganz normale Art.
    Aber wenn Suz Buffys Hilfe wollte, musste die Lage ernst sein. Buffy konnte sich nicht vorstellen, warum sich jemand mit Suz Tompkins anlegen wollte. Jeder, der noch halbwegs bei Verstand war, würde sich davor hüten.
    Bevor Buffy fragen konnte, was los war, schwang die Tür der Herrentoilette auf und traf Suz Tompkins im Kreuz. Suz drehte sich halb, sodass sie sehen konnte, wer herauskam, ohne Buffy dabei aus den Augen zu lassen. Buffy fiel auf, dass das andere Mädchen stets darauf bedacht war, die Wand im Rücken zu haben. Suz Tompkins ging kein Risiko ein, nicht einmal mitten am Tag im Sunnydaler Einkaufszentrum.
    Und wenn das nicht aufschlussreich war, was dann?
    »Was gibt’s da zu glotzen?«, schnarrte Suz.
    Der Junge, der aus der Toilette gekommen war, sah wie das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland aus. Sein Adamsapfel tanzte auf und ab, als er schluckte. Und der Anblick von Suz Tompkins ließ ihn mehr als nur einmal schlucken.
    »N-nichts«, stotterte er, als er sich an ihr und Buffy vorbeidrängte. Er huschte zum Ende des Korridors und verschwand um die Ecke. Buffy konnte förmlich sehen, wie sein kleiner weißer Schwanz in dem Kaninchenloch verschwand.
    »Du kannst wirklich toll mit Menschen umgehen«, bemerkte sie.
    »Eine Gabe«, sagte Suz Tompkins knapp. »Hör zu, Buffy, ich... es tut mir Leid, dass ich dir hinterhergeschlichen bin, aber ich muss dringend mit dir über etwas reden.«
    »Ich bin ganz Ohr«, versicherte Buffy.
    Aber Suz Tompkins schüttelte bereits den Kopf. »Nicht hier. In diesem Gedränge wird mir übel.«
    »Wo dann?«, fragte Buffy. »Und wann?«
    »Heute Abend«, antwortete Suz Tompkins. »Wir treffen uns im Bronze.«

3
    »Kannst du mir verraten, warum wir eigentlich hier sind?«, schrie Willow.
    Es war Samstagabend kurz vor neun Uhr, und im Bronze wurde es langsam voll.
    Auf der Tanzfläche drehten sich die Körper wild zur Musik von den Dingoes Ate My Baby. Da der Lärmpegel hoch genug war, um jede Unterhaltung zu einem aussichtslosen Unterfangen zu verurteilen, hatte Willow den Großteil des Abends damit verbracht, Oz anzuhimmeln. Und Xander ließ die Tür keinen Moment aus den Augen. Er wartete auf Cordelia, und das trotz des Umstands, dass ihre Ankunft ihn wahrscheinlich nur unglücklich machen würde.
    Es war eine ganz normale Samstagnacht in Sunnydale.
    Buffy hatte sich die Zeit damit vertrieben, sich nach besten Kräften einzureden, dass sie ihren Platz an einem der Tische mit den hohen Hockern nur deshalb gewählt hatte, weil Suz Tompkins sie so leichter entdecken konnte – es hatte nichts damit zu tun, dass sie hoffte, Angel zu entdecken. Und im Übrigen versuchte sie, nicht näher darüber nachzudenken, was zwischen ihr und ihrer Mutter ablief.
    Joyce hatte Buffys Erklärung, dass das Mädchen in dem schwarzen Leder eine Mitschülerin war, die in Schwierigkeiten steckte, ohne Kommentar akzeptiert. Es war fast so, als hätte sie sich beim Einkaufen in diesem Kartenladen geschworen, sich nicht einzumischen. Statt den Versuch zu machen, Buffy weitere Informationen zu entlocken, hatte sie auf dem Heimweg vom Einkaufszentrum begeistert über das geplante Fotoalbum gesprochen.
    Sie hatte Buffy den Rest

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