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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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entscheiden, was getan werden muss.«
    »Aber...«, begann Buffy.
    »Schweig!«, donnerte Nemesis erneut. »Glaubst du, die Dinge sind so einfach, törichte Sterbliche?«
    Hatten sich früher die Jägerinnen ebenfalls mit Frage-Antwort-Spielen aus dem Stegreif herumschlagen müssen?, fragte sich Buffy. Oder gab es so etwas nur in der modernen Welt?
    Nicht vergessen: Giles fragen.
    »Das ist eine Fangfrage, nicht wahr?«, erwiderte sie.
    Nemesis lächelte.
    »Diese Kreatur hat um Vergeltung gebeten, um Rache«, sagte sie und wies auf die Vampirmutter. »Sie rief die Mächte der Finsternis, der Unterwelt zu Hilfe, und ich bin das, was sie heraufbeschworen hat. Erwartest du, dass ich auf deiner Seite stehe?«
    »Da hat sie nicht ganz Unrecht«, bemerkte Angel.
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest«, murmelte Buffy.
    »Hört«, rief Nemesis. »Hört, was Nemesis entschieden hat.«
    Sie deutete auf die Jägerin.
    »Du musst dich einer Prüfung unterziehen. Wenn du sie bestehst, wird dir nichts geschehen. Und zwar musst du den Beweis antreten, dass deine Taten ausgewogen waren und der Gerechtigkeit gedient haben. Sollte dir dies gelingen, wird der Ruf nach Rache nicht erhört werden. Aber wenn du versagst...«
    »Wenn sie versagt«, wiederholte die Vampirmutter genüsslich. Sie richtete ihre gelben Augen auf Buffy. »Wenn sie versagt, gehört sie mir – Jägerin hin oder her.«
    »Bist du mit diesen Bedingungen einverstanden?«, fragte Nemesis.
    »Ich bin einverstanden«, nickte die Vampirmutter.
    Nemesis klatschte in die Hände. »Der Pakt ist geschlossen«, erklärte sie.
    »Einen Moment!«, protestierte Buffy. »Habe ich in dieser Sache nichts zu sagen?«
    »Denk doch mal nach«, entgegnete Nemesis. »Du bist es, die geprüft wird.«
    »Denk selber nach«, fauchte Buffy. »Ich werde mich nicht deiner blöden Prüfung unterziehen.«
    »Irgendwie wusste ich, dass du so reagieren würdest«, antwortete Nemesis. »Habe ich schon erwähnt, dass unser Prüfungsangebot einen speziellen Anreiz hat? Erlaube mir, ihn dir vorzuführen.«
    Sie klatschte erneut in die Hände. Es gab einen Blitz aus heißem, roten Licht, so grell, dass Buffy die Hände hob, um ihre Augen zu schützen.
    Als sie wieder klar sehen konnte, stand Joyce in der Gasse.
    »Mom?«
    Joyce Summers sah verwirrt aus, desorientiert. Was auch kein Wunder war. Sie trug dieselbe Jogginghose, die sie angehabt hatte, als Buffy sie früher am Abend verlassen hatte. Zu Hause. Wo sie sicher war.
    Oder auch nicht.
    Joyce blinzelte, als könnte sie ihre Umgebung nicht deutlich erkennen. Sie hatte ihre Handtasche dabei, stellte Buffy fest. Als hätte sie sich entschlossen, einen nächtlichen Einkauf zu tätigen.
    Wahrscheinlich wollte sie Eis holen, dachte Buffy schuldbewusst. Sie hatte das letzte Eis gegessen und nicht daran gedacht, es auf die Einkaufsliste zu setzen.
    Dann bemerkte sie, dass ihre Mutter ihre Handtasche an die Brust drückte, als wäre sie eine Rettungsweste.
    Buffy spürte, wie etwas in ihr hochstieg. Im Doppelpack. Wut und Entsetzen. Sie kämpfte um ihre Selbstbeherrschung. Wenn es eine Situation gab, in der sie einen kühlen Kopf bewahren musste, dann diese.
    Die Mächte der Finsternis haben meine Mom entführt.
    »Buffy, Schätzchen, bist du das?«, fragte Joyce mit einem kaum merklichen Beben in der Stimme, als sie in die Richtung starrte, aus der Buffys Stimme drang. »Liebling, was geht hier vor?«
    »Ich denke, du bist jetzt mit allem einverstanden, nicht wahr?«, sagte Nemesis. »Wir werden die Prüfung durchführen.«
    »Warte!«, rief Buffy verzweifelt. »Wohin bringst du sie? Was hast du mit meiner Mom gemacht?«
    »Wenn du die Prüfung bestehst, wirst du es erfahren«, erklärte Nemesis. »Du hast eine Stunde, um dich vorzubereiten. Bring keine Waffen mit.«
    Ihre roten Augen wanderten kurz zu Angel. »Komm allein. Bestimme den Ort der Prüfung«, wies Nemesis die Vampirmutter an.
    Die Vampirmutter trat vor und hielt Buffy eine ausgestreckte Hand hin. Darin lag eine kunstvoll verzierte Visitenkarte.
    Buffy nahm die Karte. Las die Adresse.
    »Zweitausend Elysian Fields Lane? Du machst wohl Witze.«
    Die Vampirmutter grinste nur. »Unter den gegebenen Umständen erscheint die Adresse in einem etwas anderen Licht, nicht wahr? Sei pünktlich, Jägerin. Wenn du scheiterst, was so gut wie fest steht, werde ich zur Stelle sein, um deine Überreste aufzusammeln.«
    »Genug!«, donnerte Nemesis.
    Sie klatschte zum vierten Mal in die Hände.

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