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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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machen.
    Sie löste das Zopfband von ihren Haaren und machte kreisende Bewegungen mit dem Kopf, um die Verspannungen in ihrem Nacken abzubauen. Dabei warf sie einen verstohlenen Blick auf die Bibliotheksuhr. 23:23 Uhr. Seit sie erfahren hatte, dass sie sich einer Prüfung unterziehen musste, um ihre Mutter zu retten, war eine knappe halbe Stunde vergangen.
    Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit.
    Buffy trommelte mit dem Fuß auf den Boden und versuchte nicht daran zu denken, wie Joyce in der Gasse hinter dem Bronze ausgesehen hatte. Wie sie ihre Handtasche an die Brust gepresst hatte, als könnte sie sie beschützen.
    Verängstigt. Verloren. Allein.
    Buffy wusste, wie es war, sich so zu fühlen. Sie wollte nicht, dass ihre Mom so etwas durchmachen musste. Es genügte, wenn eine Summers in der Familie in scheinbar aussichtslose Lagen geriet.
    »Ich bin fertig«, sagte Giles plötzlich. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden, auch wenn meine Nachforschungen recht unbefriedigend verlaufen sind, wie ich mit Bedauern einräumen muss. Es gibt Lücken in den Aufzeichnungen, aber das ist ja nichts Neues.«
    Buffy biss sich auf die Innenseite ihrer Wange, um ihre Ungeduld zu zügeln. »Sagen Sie mir einfach, was Sie herausgefunden haben, Giles.«
    »Ich bin auf einen Hinweis auf eine ganze Familie von Konföderierten gestoßen, die verwandelt wurde«, erklärte Giles und hob das Nachschlagewerk, in dem er geblättert hatte. »Laut diesem Buch ist es im Jahr 1864 geschehen, kurz vor dem Ende des Bürgerkriegs. Während des Falls von Atlanta, oder kurz danach. Der Name der Familie war Walker.«
    »Moment, Moment«, warf Xander ein. »Wollen Sie damit sagen, dass ein Kerl namens Rhett Butler darin verwickelt war?«
    Giles legte das Buch auf den Tisch.
    »Obwohl ich dir unter normalen Umständen in diesem Moment ein Lob dafür ausgesprochen hätte, dass du tatsächlich eine literarische Anspielung gemacht hast, Xander, kann ich...«
    »Was für eine literarische Anspielung?«, unterbrach Xander verdutzt. »Ich spreche von einem Film – Sie wissen schon – Vom Winde verweht.«
    »Xander«, meldete sich Willow zum ersten Mal zu Wort. »Erinnerst du dich noch an das erste Schuljahr? In der Bibliothek muss man still sein.«
    »Nun ja, um zum Thema zurückzukehren«, fuhr Giles fort. »Wie es scheint, war Mr. Walker ein Offizier in der Konföderierten Armee. Wie er zu einem Vampir wurde, wer dafür verantwortlich war, ist nicht belegt. Bekannt ist nur, dass er während der Belagerung von Atlanta desertierte und zu seiner Familie zurückkehrte. Er verwandelte seine Frau. Sie verwandelte dann ihre beiden fünfzehnjährigen Söhne. Die gesamte Familie entkam, als Atlanta in Brand gesteckt wurde.«
    »So viel zu den Familienbanden«, warf Oz ein.
    Giles zog die Brauen hoch. »Nun ja«, hüstelte er. »Der Vater wurde einige Jahre später, äh, getötet, während die Mutter und die beiden Söhne am, äh, Leben blieben. Nebenbei, sie sind eineiige Zwillinge. Habe ich das schon erwähnt?«
    »In diesem Fall«, sagte Buffy, »sind es eindeutig unsere Jungs. Sonst noch etwas?«
    Giles nahm seine Brille ab und rieb sich den Nasenrücken. »Bedauerlicherweise nein. Das hier ist wirklich nur eine Chronologie, keine umfassende Studie der amerikanischen Vampire des neunzehnten Jahrhunderts.«
    »Wer schreibt eigentlich derartige Bücher?«, fragte sich Xander laut.
    »Glaub mir«, erwiderte Giles, »das würdest du nicht wissen wollen.«
    »Es hilft mir nicht viel weiter, nicht wahr?«, unterbrach Buffy. »Abgesehen von der Information, wie sie verwandelt wurden, haben wir alles andere bereits gewusst. Die Tatsache eingeschlossen, dass Mama Vamp an einem sehr schweren Fall von Familieritis leidet.«
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Willow und drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihr um. »Irgendetwas über Nemesis, Will?«
    Ein besorgter Ausdruck huschte über das Gesicht des Rotschopfes. Sie wies auf die beiden Bücherstapel, die sich neben ihr türmten.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erklärte sie. »Es gibt die Wörterbuchdefinition und die historische Definition. Welche willst du zuerst hören?«
    »Das sind alles Wörterbücher?«, fragte Xander. »Kaum zu fassen. Okay, okay, ich weiß Bescheid«, sagte er und hielt bei Willows finsterem Blick die Hände hoch, als würde man ihn als Geisel nehmen. »Ich werde von jetzt an so still wie eine kleine Bibliotheksmaus sein.«
    Willow schlug den umfangreichsten der Bände auf. Die Schrift war so klein,

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