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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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erstickten Schrei sank die Vampirmutter vor dem Porträt ihres vor langer Zeit verstorbenen Gatten auf die Knie. Ihre Finger zerdrückten die Blumen, die sie in den Armen hielt. Ein Schauer aus Blütenblättern regnete auf den Marmor, bis sie in einem Meer aus rotem Rosenblut kniete.
    Und dort, auf den Knien, stellte sie sich ihrer neuen Pflicht. Schwor einen neuen Eid.
    »Ich schwöre dir, dass unsere Söhne gerächt werden«, versprach sie mit rauer, erstickter Stimme. »Ich werde dafür sorgen, dass ihre Mörderin für ihre Untat bezahlt. Hier, in diesem Haus, wird sie ihrer Prüfung unterzogen werden.«
    Nemesis würde die Mörderin zu ihr bringen. Sie hatte dafür gesorgt. So wie sie auch noch für etwas anderes sorgen würde.
    »Ob sie die Prüfung nun besteht oder nicht, wird keinen Unterschied machen«, versprach die Vampirmutter ihrem verschiedenen Gatten, während sie es endlich wagte, ihm in die Augen zu sehen.
    »Sobald die Mörderin unserer Söhne diese Schwelle überschritten hat, werde ich dafür sorgen, dass sie unser Haus nicht mehr verlässt. Lebend.«

    »Kommen Sie, Giles. Ich habe nicht viel Zeit.«
    Buffy ging in der Bibliothek der Sunnydale High nervös auf und ab. Seit sie angekommen war, hatte sie nicht still sitzen können. Angel hatte es übernommen, auf Patrouille zu gehen und ein paar Informanten aufzusuchen, die möglicherweise mehr über Mama Vamp wussten.
    Buffy hatte Giles an seinem Schreibtisch angetroffen, in die Arbeit vertieft, wie nicht anders zu erwarten. Giles schien die meiste Zeit mit seinen Büchern zu verbringen.
    Und wenn dies kein eindeutiges Zeichen dafür war, dass das Leben an ihrem Wächter vorbeiging, was dann? Buffy mochte Bücher. Bücher waren gut, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber definitiv nicht an einem Samstagabend.
    Dennoch musste sie zugeben, dass Giles’ Faszination für düstere, staubige Wälzer, für alle großen und kleinen Nachschlagewerke gelegentlich recht hilfreich war.
    Wie zum Beispiel jetzt.
    »Gib mir noch einen Moment Zeit«, bat Giles, während er eine Stelle in dem vor ihm liegenden Buch markierte. Er blickte auf, nahm seine Brille ab und wischte sich mit einem Tweedärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Buffy«, sagte er in einem Tonfall, der sowohl Mitgefühl als auch Ärger über ihr Verhalten verriet, »ich wünschte, du würdest dich hinsetzen. Du verschwendest nur deine Energie, wenn du weiter herumläufst.«
    »Genau«, stimmte Xander zu. »Ganz davon zu schweigen, dass du diese unansehnlichen Streifen auf dem Boden hinterlässt.«
    Wenigstens eins hat geklappt, dachte Buffy, als sie sich seufzend auf einen Stuhl sinken ließ. Die Gang hatte sich bereits in der Bibliothek eingefunden. Was bedeutete, dass Buffy keine kostbare Zeit damit verschwenden musste, sie aufzuspüren.
    Zeit, die sie im Moment auch nicht hatte.
    Die anderen waren kurz nach Buffy eingetroffen. Mit ein paar knappen Worten hatte sie sich vergewissert, dass die Gang ihre Mission erfüllt hatte: Suz Tompkins war sicher zu Hause angekommen.
    Buffy sagte sich, dass sie ebenfalls ihre Mission erfüllt hatte. Sie hatte die Kerle erledigt, die hinter Suz her und für das Verschwinden von Leila und Heidi verantwortlich waren. Bloß Pech, dass sie sich jetzt nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen konnte.
    Sie hörte von beiden Seiten der Bibliothek das Rascheln beim Umblättern der Bücher, in denen Willow und Giles nach Hinweisen forschten. Wie gewöhnlich hatte Giles die Gang mit Arbeit eingedeckt, sobald er erfahren hatte, dass es ein Problem gab. Willow hatte die Aufgabe, nach Informationen über Nemesis zu suchen, während Giles Daten über die Vampirmutter und ihre Jungs sammelte.
    Oz half Willow; er hatte die Bücher geholt, um die sie gebeten hatte, und auf ihrem Tisch zu zwei großen Stapeln aufgetürmt. Auch Xander hatte eine Aufgabe – sich im Hintergrund zu halten und nicht zu stören.
    Buffy wusste nicht, um was für ein Buch es sich handelte, in das Giles so vertieft war, aber sie war ziemlich sicher, dass es einen ellenlangen Titel hatte, etwa in dem Stil wie Amerikanische Vampire des neunzehnten Jahrhunderts: Eine historische Retrospektive und Chronologie.
    Giles hoffte, dass die Informationen über die Vamps, die Buffy gepfählt hatte, ihnen einen Hinweis auf die Art der bevorstehenden Prüfung liefern würde. Wie gewöhnlich ließ Giles nichts unversucht. Buffy schätzte seine Gründlichkeit. Sehr sogar. Sie wünschte nur, er würde schneller

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