Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
Vom Netzwerk:
dass man ein Vergrößerungsglas brauchte, um sie entziffern zu können.
    »Nemesis«, las Willow laut vor. »Ein Mittel oder ein Akt der Vergeltung; jemand oder etwas, das einen besiegt oder vernichtet; ein Gegner, der nicht bezwungen werden kann.«
    »Wie schön«, sagte Buffy. »Ich denke, in diesem Fall wäre Unwissenheit vorzuziehen gewesen.«
    »Nun«, sagte Willow aufmunternd, »dann gibt es noch das historische Zeug. Die Erklärungen sind alle fast identisch. Nemesis war ursprüngliche eine griechische Göttin.«
    Dieses Wesen, das ich in der Gasse gesehen habe, war eine Göttin?, dachte Buffy.
    »Von was?«
    »Der Vergeltung«, antwortete Willow. »Außerdem der ausgleichenden, strafenden Gerechtigkeit, die Rächerin böser Taten.«
    »Nun, dann sollte alles in Ordnung sein«, warf Oz an ihrer Seite ein. »Buffy hat getan, was ihre Aufgabe ist. Sie hat Vampire gepfählt. Was meiner Meinung nach nicht gerade etwas ist, was man als böse Tat bezeichnen könnte.«
    »Ich habe bereits versucht, ihr das klar zu machen«, sagte Buffy. »Ohne großen Erfolg. Die Vampirmutter hat die Mächte der Finsternis angerufen, und dieses Nemesis-Wesen ist gekommen. Ich würde sagen, für unsere Definition von bösen Taten sieht es nicht besonders gut aus.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn«, protestierte Willow.
    »Nun, um genau zu sein...«, begann Giles.
    »Ich wusste, dass es einen Haken gibt«, murmelte Xander.
    Buffy sprang auf. Sie hatte genug vom Stillsitzen. Es brachte sie nirgendwo hin, und die Uhr tickte. Ihr blieb bis zur Prüfung weniger als eine halbe Stunde.
    »Um genau zu sein?«, wiederholte sie.
    »Nun, logisch gesehen«, sagte Giles, »tritt dieser Widerspruch nur auf, wenn wir versuchen, unseren eigenen Maßstab von Gut und Böse an Nemesis anzulegen. Aber wenn wir auf diesen Maßstab verzichten...«
    »Oder den Maßstab der Mächte der Finsternis anlegen...«, warf Willow ein.
    »Exakt«, nickte Giles. »Unter diesem Aspekt gibt es keinen Widerspruch. So betrachtet ist es die Jägerin, die eine böse Tat begangen hat, und zwar an einer Angehörigen der Mächte der Finsternis. Wir mögen mit dieser Sichtweise nicht einverstanden sein, aber sie hat ihre eigene Logik.«
    »Ob er jemals etwas auf Englisch erklären wird?«, beklagte sich Xander.
    »Ich bin Engländer«, antwortete Giles knapp.
    »Aber sie hat sich selbst als ausgleichende Macht bezeichnet«, wandte Willow ein. »Sollte das unserer Seite nicht helfen?«
    Giles setzte seine Brille wieder auf. »Es sollte, aber ich bin mir keineswegs sicher, dass es das auch wird«, erwiderte er.
    »Um genau zu sein, ich glaube, wir können davon ausgehen, dass Buffy bereits den entscheidenden Punkt angesprochen hat. Nemesis wurde von der Vampirmutter heraufbeschworen. Was auch immer Nemesis’ ursprüngliche Aufgabe gewesen sein mag, sie ist jetzt eine Agentin der Mächte der Finsternis. Wir sollten deshalb damit rechnen, dass die von ihr vorbereitete Prüfung nicht fair und überaus unerfreulich sein wird.«
    »Großartig«, murmelte die Jägerin.
    »Nun, dann müssen wir eben für Fairness sorgen«, sagte Willow hitzig. Sie stand von ihrem Stuhl auf und trat zu Buffy. »Wir lassen dich nicht allein gehen. Wir haben dich noch nie im Stich gelassen. Und jetzt ist keine gute Zeit, damit anzufangen. Kein guter Tag, um Neues zu beginnen. Das habe ich in meinem Horoskop gelesen.«
    Buffy legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter. »Ich muss allein gehen, Will«, sagte sie sanft. »Dieses viergesichtige Wesen hat meine Mom entführt. Ich werde alles tun, um sie zurückzuholen. Das bedeutet, dass ich mich an ihre Regeln halten muss: allein und unbewaffnet. Das ist schließlich nicht das erste Mal.«
    »Aber...«, sagte Willow.
    »Kein Aber«, wehrte die Jägerin ab. »Das ist mein Kampf, Will. Meiner ganz allein. Wenn du mir wirklich helfen willst, dann bleib hier, wo du sicher bist.«
    Und mir nicht im Wege stehst.
    »Nun, okay«, gab Willow schließlich nach. »Aber es gefällt mir nicht.«
    »Wir werden unsere Nachforschungen fortsetzen«, versprach Giles. »Vielleicht finden wir noch mehr heraus.«
    »Gut«, nickte Buffy. Gespannte Stille senkte sich über die Bibliothek. Niemand fragte, wie sie sie informieren sollten, wenn sie etwas herausfanden.
    »Und konzentriere dich«, fügte Giles hinzu, bevor Buffy die Tür erreichte. »Lass dich nicht von irgendwelchen Tricks ablenken, die Nemesis womöglich anwendet. Geh zu der Prüfung. Hol deine Mutter und

Weitere Kostenlose Bücher