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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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schüttelte dann den Kopf.
    »Willst du mir dann nicht wenigstens sagen, wie ich dir helfen kann?«
    »Gar nicht – bestimmt nicht.« Sie ging weiter auf den Ausgang zu.
    Er folgte ihr. An der Tür hielt er sie noch einmal an, als sie vorsichtig hinausschaute.
    »Wenn du nicht weißt, wo du bleiben sollst«, bot er ihr an, »nicht weit von hier ist ein Kloster. Die Mutter Oberin ist sehr freundlich. Ich glaube nicht, daß sie etwas dagegen hat –«
    Er wartete auf ihre Antwort.
    Sie betrachtete die fast menschenleere Straße. An der Ecke stand ein Taxi, dessen Fahrer ein Telefon neben der Straße benutzte. An der nächsten Ecke spazierte ein junges Paar und schaute sich die Schaufenster an. Es wäre nicht schwer, zurück zum Bahnhof zu gelangen.
    Aber plötzlich stutzte sie und wandte sich an den Priester. »Wie spät ist es?«
    Er trat auf den Gehsteig hinaus und blickte auf die Uhr am Turm. »Drei Minuten vor zehn.«
    Plötzliches Entsetzen preßte ihr die Brust zusammen. Der letzte Zug fuhr um zehn Uhr. Das schaffte sie nicht mehr!
    Bei der Erinnerung an die vergangene Nacht schauderte sie.
    »Ich glaube wirklich, daß es das beste ist, wenn Sie heute nacht ins Kloster gehen«, schlug der Priester vor. »Und morgen können wir uns unterhalten, wenn Sie wollen.«
    Betäubt nickte sie.
    Er legte die Hände wie einen Trichter vor den Mund und drehte sich zu dem Taxifahrer um. »Murphy«, rief er.
    »N’Abend, Vater.« Der ältliche Fahrer tippte mit den Fingern an die Kappe, als er näher kam.
    (… was er wohl will? … weiß doch, d aß ich morgen beim Treffen zu Ehren der Heiligen Namen dabei s ein werde …) Lois hatte sich darauf konzentriert, die Gedanken des Priesters auszuschließen, daher schlichen sich jetzt die Gedanken des Fahrers ein.
    »Willst du bitte diese junge Dame hier zum Kloster bringen?« (…sie w ird dort gut aufgehoben sein … w enigstens bis morgen, das arme Kind …)
    Als sie nun den Gedanken des Fahrers widerstand, konnte sie die des Priesters nicht mehr abhalten.
     
    Seufzend gab sie jeden Widerstand auf. Jedenfalls waren sie, wie die Gedanken in der Kirche, harmlos. Und sie war zu benommen, um sich daran zu stören.
    Murphy nahm sie am Arm und führte sie zum Taxi. »Bis morgen, Vater«, rief er dem Priester noch zu.
    (…sieht nicht aus wie sonst die verkommenen …) Sie wußte, daß er sie heimlich musterte, als er ihr die Tür aufhielt, (…genau wie Elaine …) Sein Gefühl verriet ihr, daß Elaine seine Tochter war.
    Sie ließ sich in den Sitz zurücksinken und steckte die Hände tief in die Taschen, als der Wagen sich in Bewegung setzte. Und wieder fühlte sie die Karte mit dem Namen »Morton Nelson« darin.
    Ob er ihr wohl helfen konnte? Er arbeitete für die Stiftung als Forschungsassistent. Soviel hatte sie aus seinen Gedanken erfahren. Im Zug hatte sie ihm nicht die Wahrheit über den Grund ihres Besuches sagen wollen. Aus irgendeinem Grund hatte sie befürchtet, daß er sich über sie lustig machen würde – ja, sie vielleicht nicht einmal ernst nehmen würde. Aber jetzt war sie verzweifelt!
    Lois beugte sich vor. »Ich möchte gern, daß Sie mich zu dieser Adresse bringen.« Sie reichte Murphy die Karte.
    »Aber …« (…dem Vater wird es nicht gefallen, wenn er davon erfährt …)
    »Es ist nicht, was Sie denken«, verteidigte sie sich gekränkt.
    Er wendete an der nächsten Ecke, und seine Gedanken wurden verschluckt, als sie einen vollen Autobus überholten. Sie wimmerte in sich hinein, als der Massenangriff anderer Bewußtseinsvorstellungen in ihre Gedanken drang. Dann ließen sie den Bus hinter sich zurück, und sie war wieder frei.
    Ein paar Minuten später stand sie zögernd vor Morton Nelsons Apartment, und ihre Hand hob sich, um anzuklopfen.
    (… und in Washington … vor dem antiamerikanischen Haus … siehe Seite vier …)
    Sie klopfte.
    Leichte Verstimmung schlug ihr entgegen. (… zweite Unterbrechung …zu dieser Zeit?)
    Die Tür ging auf.
    »Ich – ich –«, begann sie verlegen. (… wer? …) »Lois!« Verwirrt stand er unter der Tür. Seine hochgewachsene Gestalt füllte die Öffnung fast ganz aus, in seiner Hand hingen ein paar Blätter Papier. Ungläubig musterte er sie von oben bis unten. (… irgendwelche Schwierigkeiten … was? …) »Was ist geschehen? Sie sehen so –«
    Sein eckiges Gesicht drückte Erstaunen aus, als er an ihren zerknitterten Kleidern herabbückte und ihre zerzausten Haare sah.
    »Darf ich hereinkommen?«
    Er nahm sie am

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