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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Arm. Sie bemühte sich nicht, ihr Zittern zu verbergen. Er führte sie zum Sofa.
    »Ich habe mich erkundigt«, sagte er. »Sie sind nicht zur Stiftung gekommen heute.« (…will nichts fragen … sie wird schon von selbst erzählen … schätze, daß sie deshalb hier ist …wo sie wohl vom Bahnhof aus hingegangen ist? …)
    »Ich – ich habe Hunger.«
    Er runzelte die Stirn. (… Du lieber Gott, sie ist in Schwierigkeiten … sieht halb verhungert aus … Eier im Kühlschrank …)
    »Ich konnte nicht zur Stiftung kommen. Ich mußte den Tag in einer Kirche, vier Häuserblocks davon entfernt, verbringen.«
    Er starrte sie an.
    »Ich wäre heute fast verrückt geworden, Mort. Ich – es ist mehr als ein außerordentlich empfindliches Wahrnehmungsvermögen. Ich empfange Gedanken von jedem, der in der Nähe ist. Alles auf einmal. Ich kann sie nicht ausschalten.
    Ich konnte nicht zur Stiftung kommen, weil der Schmerz der Gedanken, die Gedanken selbst, mich vergessen ließen, wer ich war, wohin ich gehen wollte.«
    Er stutzte, (…was soll das? … Psycho-Fall? …)
    Sie stieß einen Seufzer der Resignation aus. »Was soll das; vielleicht ist sie ein Psycho-Fall«, wiederholte sie. »Ich empfange nicht den vollständigen Gedankenstrom, nur Fetzen.«
    Er hielt den Atem an. (… Trick! … unmöglich … sie kann kein Telepath sein! …)
    Lois blickte zur Seite. »Es ist ein Trick«, sagte sie mit monotoner Stimme. »Es ist unmöglich. Sie kann kein Telepath sein.«
    Er zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück, (…ich hatte einen Hund … »Fuzzy« … Jahre alt … mal sehn, ob sie das wiederholen kann! …)
    »Sie hatten einen Hund. Sein Name war Fuzzy. Sie dachten etwas über ein Alter. Ich weiß nicht, ob Ihr eigenes oder das des Hundes gemeint war. Da fehlt mir etwas.«
    Verlegen blickte sie ihn an.
    »Manchmal kann ich die Gedanken ausschließen – wenn nur eine Person in der Nähe ist. Aber in der Menge sind sie überwältigend. Ich kann ihnen nicht widerstehen.«
    Lois machte eine Pause. »Hier im Gebäude ist jemand. Er scheint eine Diskussion über ein Auto zu haben, das an einen Baum gefahren ist.«
    »Sam Patterson und seine Frau!«
    »Mort«, sie blickte ihn flehend an. »Würden Sie mit mir im Auto aufs Land fahren? Weg von der Stadt – wo ich mich erholen kann? Vielleicht fällt uns etwas ein. Sie haben versprochen, mir zu helfen.«
    Sie fing seine Vorstellungen auf. Sie zeigten ihn mit ihr in einem offenen Auto. Ruhige Landstraße. Mondschein. Sein Arm um ihre Schulter. – Aber er war bescheiden. Nichts in seinen Gedanken erschreckte sie. Sie wußte, daß er seinen Arm nicht um sie legen würde, wenn sie das nicht wollte.
    Dann dachte er plötzlich an ihr schlechtes Aussehen und an die Eßsachen, die er ihr aus dem Kühlschrank holen könnte.
     
    Es war eine beruhigende Fahrt, die Luft war rein und still. Der Mond schien hell, und ein paar verstreute Bauernhäuser waren von der Straße aus zu sehen. Es fiel ihr nicht schwer, Morts Reflexionen auszuschalten.
    »Hören Sie jetzt in – in mich hinein?« fragte er plötzlich.
    »Nein. Ich vermeide es, wenn möglich. Es – es erscheint nicht anständig.«
    »Wie lange sind Sie schon so?«
    »Solange ich mich erinnern kann.«
    »Und trotzdem war es heute das erste Mal, daß Sie glaubten, es nicht ertragen zu können?«
    »Gestern und heute. Aber das ist auch das erste Mal, daß ich unter Leuten gewesen bin … wirklich unter Leuten. Oh, natürlich – bei Besuchen im Dorf war ich schon mit mehreren Menschen auf einmal zusammen, oder mit meinem Privatleh rer. Aber die Gedanken in einem kleinen Ort sind anders. Und es gibt auch nicht so viele. Ich konnte sie ertragen.«
    »Und Ihr Vater, sagten Sie, war auch telepathisch veranlagt?«
    Sie nickte. »Deshalb lebten wir auch für uns allein – nachdem Mutter ihn verlassen hatte und er herausfand, daß ich wie er war.«
    »Warum hat Ihre Mutter ihn verlassen?«
    »In gewisser Hinsicht wollte Vater, daß sie ging, als er festgestellt hatte, wie hoffnungslos alles war.
    Er sah das Mißtrauen in ihren Gedanken; wußte, daß er ihren Verdacht nie beruhigen konnte. Aber er wußte auch, daß sie nicht länger mit ihm zusammen leben könnte, wenn sie erführe, was mit ihm los war. Außerdem wollte er nicht, daß es sich herumspräche.«
    »Warum hat er es ihr nicht vor der Heirat erzählt?«
    »Er wollte versuchen, ein normales Leben zu führen.«
    Er verlangsamte die Fahrt des Wagens, bis er sich kaum noch

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