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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu, und die Hexe brach zusammen, aber damit konnte Metal den Schrei nicht ungeschehen machen.
    Im Hexenkral war auf einmal »der Teufel los«.
    ***
    Ich fuhr herum und sah die Frau, die immer noch voller Panik und Entsetzen schrie. Es irrlichterte in ihrem Blick, der zwischen mir und Tennant hin und her pendelte.
    »Tom!« schrie sie fassungslos.
    Ich trat auf sie zu und versuchte sie zu beruhigen. Aber wer kann schon eine Ehefrau beruhigen, die nach Hause kommt und ihren Mann am Kronleuchter hängen sieht?
    Noch dazu war ich ein Fremder.
    Tranen rannen über die bleichen Wangen der Frau. »Wieso hat er das getan? Warum hat Tom sich… aufgehängt…?«
    Ich wollte die Frau zurückdrängen, doch sie stemmte sich wild gegen mich. »Lassen Sie mich los!« schrie sie.
    »Es ist besser, wenn Sie in einen andern Raum gehen, Mrs. Tennant.«
    »Wer sind Sie?« wollte die Frau, die allmählich hysterisch wurde, wissen.
    »Mein Name ist Tony Ballard.«
    »Wieso sind Sie in unserem Haus? Sind Sie ein Freund von Tom?«
    »Können wir nicht nebenan reden, Mrs. Tennant?«
    Es gelang mir endlich, sie aus dem Raum zu drängen.
    Nebenan gab es ein Büro mit ledernen Sitzmöbeln. Dort zwang ich Mrs. Tennant mit sanfter Gewalt, sich zu setzen.
    Eine fahrbare Bar stand in der Nähe. Ich goß Kognak in einen großen Schwenker. »Trinken Sie.«
    An der Art, wie sie trank, erkannte ich nicht nur, daß sie den Alkohol dringend nötig gehabt hatte, sondern auch, daß sie es gewöhnt war, zu trinken.
    Ich kehrte in den Living-room zurück. Nachdem ich den Mann abgenommen hatte, zog ich ihm das Jackett aus und legte es über sein Gesicht. Nichts an Tom Tennant zeugte mehr davon, daß er ein Werwolf gewesen war. Bestimmt würde mich seine Frau für verrückt halten, wenn ich ihr das sagte.
    Als ich zu Mrs. Tennant zurückkehrte, trank sie aus der Flasche. »Das sollten Sie nicht tun«, sagte ich.
    »Was geht Sie das an?«
    »Seien Sie vernünftig, Mrs. Tennant. Solange ich hier bin, werden Sie sich nicht bewußtlos trinken.«
    »Ich brauche noch einen Schluck! Wie soll ich sonst mit diesem entsetzlichen Schock fertigwerden? Warum hat Tom sich nur das Leben genommen?«
    »Er hat es sich nicht genommen, Mrs. Tennant.«
    »Er wurde… ermordet?« Die Frau sah mich entsetzt an.
    Ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Daß Tom Tennant den Tod verdient hatte, daß seine Vernichtung eine unabdingbare Notwendigkeit war.
    Ich sprach mit beschwörender Stimme auf sie ein.
    »Mrs. Tennant, Sie können mir helfen. Ich bin Privatdetektiv und einer Verschwörung auf der Spur, der Ihr Mann zum Opfer fiel. Können Sie mir ein paar Fragen beantworten?«
    ***
    Es brodelte im Hexenkral. Die Teufelsbräute reagierten prompt auf den Warnschrei ihrer Schwester. Sie griffen den Silbermann an, fielen geifernd und kreischend über ihn her und attackierten ihn mit vereinter Hexenkraft, der er nur wenige Augenblicke widerstehen konnte.
    Ächzend und schwer benommen, halb gelähmt – aber durch Silberstarre davor geschützt, daß ihm die Furien das Herz aus der Brust reißen konnten – brach Metal zusammen. Die wilden Weiber warfen sich auf ihn und versuchten seinen silbernen Schutz aufzulösen. Sie wollten an sein Leben herankommen, aber das schafften sie nicht.
    Sie hoben Metal hoch und trugen ihn in den Kral. Cardia zuckte schmerzlich zusammen, als sie den Silberdämon erblickte. Tränen traten in ihre Augen.
    Sie zog Sammeh an sich, preßte ihn ganz fest gegen ihren Busen und flüsterte: »Metal war unsere letzte Hoffnung, Sammeh. Jetzt kann uns nur noch ein Wunder retten.«
    Die Hexen trugen ihren Gefangenen am Mammutkäfig vorbei. Verschwommen sah Metal die Reisende und ihren kleinwüchsigen Sohn.
    »Cardia…«, kam es dünn über seine Lippen. Er wollte seine Silberkräfte aktivieren, aber die vielen Hexen hatten ihm so sehr zugesetzt, daß er dazu nicht imstande war. Er fürchtete, daß es lange dauern würde, bis er sich erholt hatte. Inzwischen würde Cardia ihr Leben für Asmodis gegeben haben! Eine grauenvolle Verzweiflung überkam den Silberdämon. Gab es keine Rettung mehr für Cardia?
    Die Hexen warfen ihn auf den Boden und beratschlagten, was mit ihm geschehen sollte. Da sie ihn nicht verletzen konnten, beschlossen sie, ihn auf den Hexenhaufen zu stellen.
    Das war ein Scheiterhaufen, der mit Hexenblitzen in Brand gesetzt werden würde.
    Die Weiber rechneten damit, daß diese Hitze Metals Silberschutz zum Schmelzen bringen würde. Sie begannen

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