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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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über nasse Felsen und verschwand hinter dem rauschenden, tosenden Wasservorhang.
    »Cardia! Sammeh!«
    Die beiden antworteten nicht. Das war kein gutes Zeichen.
    »Cardia!« rief Metal noch einmal. Lauter. »Sammeh!«
    Nichts.
    Beunruhigt suchte Metal die beiden, doch er fand sie nicht.
    Sie waren nicht da. Und Kleshdanas Seele wartete! Aber sie konnte nicht ewig warten. Die schützende, konservierende Kraft des Silberzaubers ließ nach. Irgendwann würde die Seele Schaden nehmen, unbrauchbar werden.
    Warum hatten sich Cardia und Sammeh nicht an das gehalten, was er ihnen sagte? Aus welchem Grund hatten sie das Versteck verlassen?
    Metal gab Sammeh die Schuld. Wahrscheinlich hatte es der Kleine in der Höhle nicht mehr ausgehalten. Er hatte sich vom Wasserfall zu weit entfernt, und Cardia war gezwungen gewesen, ihren Sohn zu suchen. Vielleicht suchte sie ihn immer noch.
    Vielleicht war ihr dabei auch etwas zugestoßen. Metal wirbelte herum und verließ die Höhle. Draußen legte er die Hände trichterförmig um den Mund und rief in alle Richtungen:
    »Cardia! Sammeh!«
    Die Zeit brannte ihm unter den Fingernägeln. Sollte er sich in Kleshdanas Hütte vergeblich so angestrengt haben? Ärger und Sorge stritten in ihm.
    Er kletterte an den Felsen hoch, und plötzlich entdeckte er Spuren.
    Kampfspuren!
    Waren Cardia und Sammeh hier überfallen und überwältigt worden? Von wem? Metal richtete sich auf und blickte über das abfallende Gelände.
    Was war hier während seiner Abwesenheit geschehen?
    ***
    Der Werwolf baumelte. Jemand hatte ihm eine Silberschlinge über den Kopf geworfen und ihn am Kronleuchter hochgezogen. An seiner Kopfhaltung konnte ich unschwer erkennen, daß sein Genick gebrochen war.
    Da sein Tod erst vor wenigen Augenblicken eingetreten war, verlor sich das wölfische Aussehen erst allmählich. Langsam bildete sich die Schnauze zurück, das Fell löste sich auf, und aus den tödlichen Pranken wurden Männerhände.
    Ich nahm den Toten nicht sofort ab. Erst wollte ich mir denjenigen schnappen, der das getan hatte. Ich stürmte aus Tennants Haus. Den Revolver ließ ich in der Schulterhalfter verschwinden, um etwaige vorbeikommende Passanten nicht zu erschrecken.
    Auf der Straße sah ich niemanden – und der weiße Porsche war auch nicht mehr da.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück. Zwei Werwölfe lebten nicht mehr, und zweimal hatte ihnen jemand vor meiner Nase den Garaus gemacht.
    Nicht, daß ich Mitleid mit den Bestien gehabt hätte. Sie hatten kein besseres Ende verdient. Mir ging es darum, daß jemand gewissermaßen meinen Job tat, und das paßte mir nicht.
    Deshalb wollte ich es ändern. Aber zunächst wollte ich Tennant vom Kronleuchter herunterholen, denn er war kein schöner Anblick. Doch ich kam nicht dazu, denn plötzlich gellte hinter mir die Stimme einer Frau.
    ***
    Metal entdeckte weitere Spuren. Er folgte ihnen, was blieb ihm anderes übrig? Wenn er Cardia nicht verlieren wollte, durfte er sie nicht ihrem Schicksal überlassen.
    Durch verfilztes Dschungelgebiet, über handtuchschmale Lichtungen und durch sumpfige Senken folgte der Silbermann den Spuren.
    Er machte sich große Sorgen um Cardia und ihren Sohn, und er versuchte vorerst keinen Gedanken an Kleshdanas Seele zu verschwenden.
    Wenn er Cardia nicht fand, hatte er auch für die Seele der Teufelin keine Verwendung. Er brach durch dichtes Unterholz und hatte plötzlich einen schmalen Pfad unter seinen Füßen. Er folgte ihm und entdeckte einen Hexenkral.
    Das war ein Geschnatter und Gekreische! Die Hexen sausten durch die Luft, brachten dürres Holz, das sie in der Mitte der Hütten auf den Boden warfen.
    Waren Cardia und Sammeh hierher verschleppt worden?
    Metal schlich näher heran. Zwischen den Hütten herrschte geschäftiges Treiben.
    An die Hütten war mit weißer Farbe ein stilisierter Teufelskopf geschmiert.
    Metal entdecke einen riesigen Eisenkessel, in dem eine dunkelgrüne Flüssigkeit blubberte, obwohl darunter kein Feuer brannte.
    Die Teufelsbräute hatten es sehr eilig, irgend etwas vorzubereiten.
    Äste knisterten in Metals Nähe. Er warf sich sofort flach auf den Boden, um nicht entdeckt zu werden. Wenn die Hexen ihn fingen, konnte er Cardia und Sammeh nicht mehr beistehen.
    Obwohl er die beiden nicht sah, war er ziemlich sicher, daß sie hier waren. Er nahm an, daß die Hexen ihre Gefangenen in einer der Kralshütten untergebracht hatten.
    Mit einer Hexe wurde Metal spielend fertig. Mit zweien auch. Aber gegen eine

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