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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Familie zu forschen, aber damals hatte noch keine Datenbank existiert. Die Suche hatte darin bestanden, Unmengen von Aktenordnern und Karteien durchzusehen, ein zeitaufwendiges und letzten Endes aussichtsloses Unterfangen. Aus einem plötzlichen Impuls heraus gab Erica jedoch nicht den Namen Navarro ein, sondern › 1965 ‹, das Jahr, in dem ihre Mutter bei der Hippiekommune gelandet war. Sie fügte noch ›weiblich‹, ›Weiße‹, ›schwanger‹ und ›unter dreißig Jahren‹ ein. Wohl wissend, dass dies ein Schuss ins Blaue war, trommelte sie nervös mit den Fingern, während sie auf das Ergebnis wartete. Wie standen denn die Chancen? Es war nur eine vage Vermutung, dass ihre Mutter durchgebrannt war und ein Hippie wurde. Sie konnte auch mit Wissen ihrer Eltern weggelaufen sein. Womöglich waren sie sogar froh gewesen, sie los zu sein, und hatten erst gar keine Vermisstenanzeige aufgegeben.
    Als das Ergebnis auf dem Bildschirm erschien, überflog Erica aufgeregt die Namen der als vermisst gemeldeten Mädchen. In dem fraglichen Jahr waren eine Menge Teenager durchgebrannt, einige davon schwanger.
Jede von denen könnte meine Mutter sein.
    Mit Hilfe des Rollbalkens blätterte sie zurück und las die Liste noch einmal aufmerksam durch, wobei sie die Namen lautlos mit den Lippen formte in der Hoffnung, dass ihr einer davon bekannt vorkam.
    Und dann:
Monica Dockstader. Siebzehn Jahre alt. Braunes Haar, 1 , 67  Meter, 63 , 5  Kilogramm, im vierten Monat schwanger. Zuletzt gesehen an der Greyhound-Bushaltestellte, Palm Springs.
    Dockstader. Irgendetwas rührte sich im hintersten Winkel ihres Gedächtnisses. Und dann das Datum! Juli. Das bedeutete, dass Monica Dockstaders Baby im November auf die Welt kommen sollte. Ericas Geburtsmonat.
    Erica ging zum Haupttresen und bat um die Mikrofilme der Zeitungen aus dem Jahr 1965 , wobei sie ihre Suche auf die
Los Angeles Times
und den
Herald Examiner
beschränkte. Sie setzte sich an ein Sichtgerät und legte mit zitternden Fingern den ersten Film ein.
    Es dauerte nicht einmal fünfzehn Minuten.
    »O mein Gott!«
    Jared hob den Kopf. »Was gefunden?«
    »Ich glaube, ich habe …«, Erica wandte sich mit weit aufgerissenen Augen zu ihm um. Ihre Stimme war heiser, »… meine Mutter gefunden …«
    Mit einem Satz stand Jared hinter ihr und überflog mit gefurchter Stirn die Schlagzeile auf dem Monitor:
»Erbin des Palm-Springs-Dattelimperiums verschwunden. Suche läuft. Belohnung ausgesetzt.«
Der 35  Jahre alte Artikel war relativ kurz und mit Erklärungen der Eltern des Mädchens versehen, die sie baten, wieder nach Hause zu kommen. »Sie lebt derzeit unter dem Namen Moonbeam«, hatte Kathleen Dockstader, Monicas Mutter, der Polizei erklärt.
    »Moonbeam …«, murmelte Erica. Das hatte der glatzköpfige Mann vor dreißig Jahren auch zu dem Fürsorgebeamten gesagt. »Sie lebte unter dem Namen Moonbeam.«
    »Sieht so aus, als sei sie nicht gekidnappt worden«, meinte Jared. »Sie ist einfach abgehauen. Und dieser Fall hat nur deshalb so viel Aufmerksamkeit in der Presse erregt, weil die Familie reich war. Wenn das stimmt, was hier steht, besaßen die Dockstaders damals den ältesten und größten Dattelexport der Vereinigten Staaten. Ich frage mich, ob sie noch im Geschäft sind.«
    Erica fuhr nachdenklich mit der Hand über den Bildschirm. Waren diese beiden verzweifelten Menschen da auf dem Zeitungsfoto ihre Großeltern?
    Jared schob sich näher an den Bildschirm heran. »Du meine Güte, Erica! Schauen Sie sich mal das Foto da unten auf der Seite an. Das Mädchen, Monica Dockstader. Sie könnte eine jüngere Ausgabe von Ihnen sein!«
     
    »Kommt Ihnen hier irgendwas bekannt vor?«, fragte Jared, während er seinen Porsche vom Highway 111 auf die Dockstader Road lenkte.
    Ericas Blick wanderte über die Reihen stattlicher Palmen, die sich offenbar kilometerlang hinzogen, und über die lohfarbene Wüste mit den schwarzen Bergketten dahinter, deren schneebedeckte Gipfel in der untergehenden Sonne rosa erglühten. »Nein. Ich wurde im Norden in einer Hippiekommune geboren und habe die, soweit ich mich erinnern kann, nicht verlassen, bis ich ins Krankenhaus nach San Francisco gebracht wurde. Ich war damals fünf Jahre alt und kam dann zu verschiedenen Pflegeeltern. Ich glaube nicht, dass ich je hier gewesen bin.«
    Sie hatten im Internet eine Website über die Dockstader Farm gefunden, einer Dattelplantage von über tausend Morgen Land im Coachella Valley nahe Palm Springs.

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