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2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat?" mischte sich da Startac Schroeder ein. „Daß es nur ein spontaner Reflex war, als er die fremden Gedanken in seinem Kopf verspürte - und instinktiv abwehrte? Wollen wir uns wieder vertragen?"
    Damit hatte Startac Schroeder seine Rolle als Vermittler, Schlichter und Schiedsrichter klargemacht. Er übernahm es selbst, die anderen Trim vorzustellen.
    Das blonde Mädchen mit den weiblichen Rundungen hieß Darine Hyduk, war sechzehn Jahre und Suggestorin und Telepathin - was Trim bereits an sich erfahren hatte. Der pummelige Junge, der Trim angeklagt hatte, hieß Stanley Refeder, war mit dem Talent eines „Tasters" ausgestattet und sechzehn Jahre alt. Startac erklärte Trim kurz, daß ein „Taster" die Vorstufe eines „Sehers" war und sich in übergeordnete Bereiche vortastete, in die ein „Seher" Einblick nehmen konnte; bei dieser schwammigen Definition beließ er es. Der hoch aufgeschossene Junge mit der Hakennase hieß Alfred Degrees, war neunzehn und wurde von Startac als hoffnungsvollstes Teleportertalent bezeichnet, das die Lloyd-Schule je hervorgebracht hatte. Der dritte Junge der Gruppe war bis zu Trim Maraths Eintreffen mit vierzehn der Klassenjüngste gewesen, hieß Hugh Prosant, und Startac bezeichnete ihn als angehenden Empathen.
    In diesem Moment betrat ein großer, bulliger Mann den Raum. Er hatte einen fast quadratischen Kopf, eine vorspringende Stirn, einen breiten Mund mit überstehender Oberlippe und machte insgesamt einen etwas einfältigen Eindruck.
    „'tschuldigung, die Verspätung", sagte er beim Eintreten mit angehobenen Schultern und um Verzeihung heischendem Blick in die Runde.
    „Darf ich vorstellen", sagte Startac Schroeder und wies auf den Neuankömmling. „Linus Roppor, Meistertelekinet der Lloyd-Schule. Linus, der eigentlich Felix heißen müßte, der Glückliche, dem keine Stunde schlägt. Und das ist unser neues und jüngstes Mitglied - Trim Marath."
    „Aha", machte Linus Roppor, ohne Trim anzusehen, und verkroch sich förmlich in den Hintergrund.
    „Willst du dich nun selbst vorstellen, Trim?" erkundigte sich Orfan Riltau freundlich.
    „Ich heiße Trim Marath, komme von Yorname, einer unbedeutenden Kolonialwelt, und weiß nicht, was ich kann", leierte Trim unbehaglich herunter, wobei er den Blicken der anderen auswich.
    „Nur keine falsche Bescheidenheit, Trim", meinte Orfan Riltau lachend. An die Schüler gewandt, fügte er hinzu: „Trim weist die höchsten je bei einem Achromaten gemessenen Psi-Werte auf. Es wird nun unsere Aufgabe sein, dieses Potential in die richtigen Bahnen zu lenken, so daß er es für spezifikante Para-Fähigkeiten verwenden kann."
    „Er kann seine Fähigkeiten sehr gut dazu verwenden, andere zu verprügeln", rief Stanley Refeder gehässig, und die anderen stimmten zu.
    Und damit hatte Trim seinen Ruf weg. Das drängte ihn von Anfang an in Isolation. Er hatte gar keine andere Wahl, als sich zum Selbstschutz von den anderen abzusondern.
    So hatte Moharion Mawrey unrecht mit ihrer Annahme, Trim werde sich unter seinesgleichen wohl fühlen. Einzig Startac Schroeder gab sein Bestes, um Zugang zu dem verschlossenen Jungen mit dem hohen Psi-Potential zu finden.
     
    6.
     
    Die ersten Tage und Wochen in der Lloyd-Schule waren für Trim die schwersten. Er hatte seine Anlaufschwierigkeiten im Umgang mit den Mitschülern, und dazu wiederholten sich seine Alpträume mit beängstigender Regelmäßigkeit Nacht für Nacht in abgewandelter Form. Aber die Grundaussage war immer dieselbe.
    Trim träumte, daß er sich selbst in der Schwebe halten und auf diese Weise fortbewegen könne. Er konnte im Traum beliebige Gegenstände durch seine Zimmer bewegen und ins Freie schweben lassen. Er vernahm mehrfach Stimmen, die er keinen Personen zuordnen konnte, außer einer, von der er meinte, daß sie seiner Mutter gehören könnte.
    Diese klang besorgt und stellte ihm Fragen nach seinem Befinden.
    Aber alle diese traumhaften Einflüsterungen hatten einen Grundtenor: „Zeig es ihnen, Trim! Gehe aus dir heraus und zeige allen, was du kannst." Oft hörte er im Geiste auch nur ein spöttisches Gelächter, das offenbar als Verhöhnung für sein mangelndes Talent gedacht war.
    Manchmal, wenn er morgens aufwachte, waren Gegenstände nicht mehr an ihrem Platz, sondern hatten die Positionen miteinander vertauscht. Immer öfter passierte es, daß er Dinge nach längerem Suchen irgendwo im Garten wiederfand. Und einmal fand er seine Schulkombination im Pool treibend vor. An

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