Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
blickten und irgend etwas riefen, senkte er scheu den Blick.
    Schließlich erreichte er ein sternförmiges Gebäude, dessen durchhängendes Dach von mehreren schräg aus dem Boden ragenden Säulen getragen wurde. Der Pfeil führte ihn über eine breite Treppe durch ein Portal in eine große Halle. Hier standen kleine Gruppen von Jugendlichen beisammen, die ihm alle älter als er erschienen. Sie warfen ihm neugierige Blicke zu und tuschelten miteinander. Trim aber starrte geradeaus, dem blinkenden Wegweiser nach.
    Plötzlich verspürte er in seinem Gehirn eine Art Kribbeln, und dann vernahm er eine telepathische Stimme: He, du mußt doch der Neue, dieser Hinterwäldler, sein. Wenn du mich hörst, dann gib mir ein Zeichen.
    Trim hatte nie zuvor mit irgendwem telepathischen Kontakt gehabt. Er erschrak über die fremden Gedanken in seinem Kopf so sehr, daß er eine geistige Abwehrreaktion machte und sich abkapselte.
    Darin hatte er Übung, denn diesen Trick wandte er immer dann an, wenn ihm die auf ihn einstürmenden äußeren Einflüsse zu stark wurden.
    Er merkte aus den Augenwinkeln, wie bei einer der Gruppen ein Tumult entstand. Ein Mädchen mit langen hellen - vermutlich blonden - Haaren hielt sich in gekrümmter Haltung die Hände vors Gesicht.
    Zwischen ihren Fingern quoll es dunkel hervor.
    Das mußte Blut sein.
    Habe ich ihr Nasenbluten verursacht? dachte Trim erschrocken. Als einer der drei Jungen eine drohende Bewegung in seine Richtung machte, eilte er rasch weiter. Dabei schlug ihm das Herz fast bis zum Hals.
    Er war froh, als das Piktogramm ihn in einen Raum führte, in dem er Orfan Riltau vorfand. Bei ihm stand ein schlaksiger Mann, der nicht viel jünger als Orfan war, aber ebenfalls die blaue Schulkombination trug. Er saß auf einem der acht Arbeitstische mit Terminals und ließ lässig die Beine baumeln. Trim hatte das unbestimmte Gefühl, daß die beiden vor seinem Eintreten über ihn gesprochen hatten.
    „Hast du dich schon akklimatisiert, Trim?" erkundigte sich Orfan mit freundlichem Lächeln.
    „Ja", log Trim. „Es gefällt mit hier sehr gut."
    „Na, das wird schon werden", meinte Orfan, der ihm seine Unbehaglichkeit ansah. Er deutete auf den wesentlich älteren Schüler, dann auf Trim und stellte die beiden einander vor. „Das ist Startac Schroeder, ein etwas älteres Semester. Seine Ausbildung ist längst abgeschlossen, er ist unser Star und hat die Rolle eines guten Geistes und Klassenfaktotums übernommen. Und das ist unser Neuzugang Trim Marath."
    „Hallo, Trim", sagte Startac Schroeder mit schiefem Grinsen. „Star sagen sie nur als Abkürzung meines Namens zu mir."
    „Hallo", grüßte Trim zurück.
    In diesem Moment kamen vier Schüler zur Tür herein. Es handelte sich um das Mädchen, das Nasenbluten gehabt hatte, und seine drei Begleiter. Trim sank das Herz in die Hose, als er dem Blick der drei Jungen begegnete. Das Mädchen aber tat, als sei er Luft.
    „Guten Morgen, Freunde", begrüßte Orfan Riltau sie fröhlich. „Darf ich euch mit eurem neuen Kameraden Trim Marath bekannt machen?"
    „Nicht nötig, wir haben ihn bereits kennengelernt", sagte einer der Jungen, der klein und pummelig war und ein rundes Gesicht mit Kurzhaarschnitt hatte. „Er hat Dary mit einem Schlag ins Bewußtsein seine Visitenkarte gegeben, als sie ihn begrüßen wollte."
    „Was ist geschehen?" wollte Orfan interessiert wissen. Er schien begieriger zu erfahren, was Trim getan hatte, als was dem Mädchen widerfahren war.
    „Er hat ihr eine reingehauen, daß sie Nasenbluten bekam", sagte ein großer, magerer Junge mit dunklem Teint, schwarzem Struwwelhaar und Hakennase. Dabei funkelte er Trim, der am liebsten im Boden versunken wäre, wütend an. „Und das bloß, weil sie ihm einen Gedankengruß geschickt hat."
    „Hm", machte Orfan Riltau und sah Trim an. Er sagte zu ihm: „Offenbar weißt du dich zu wehren, Trim. Aber es gibt eine Regel, die besagt, daß man sein Talent nicht schädigend gegen Trainer und Mitzöglinge einsetzen darf. Eigentlich gegen niemanden. Das mußt du dir merken, Trim."
    „Es war keine Absicht", beteuerte Trim. „Ich war nur so erschrocken, als ich die..." Seine Stimme versagte.
    „Würdest du das bestätigen, Hugh?" fragte Orfan den dritten Jungen, der blaß und unscheinbar wirkte und dem die langen Haare ständig unordentlich ins Gesicht hingen.
    „Hab' nicht geschnüffelt", sagte der Angesprochene trotzig.
    „Können wir es dabei belassen, daß Trim im Affekt gehandelt

Weitere Kostenlose Bücher