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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentrale gehabt, aber plötzlich hatte sich ein furchtbarer Einfluß über sie gelegt, der ihr das Leben aus dem Leib zu saugen drohte.
    Und nun kämpfte sie dagegen an. Sie war gestürzt und lag auf dem Boden. Mondra versuchte verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen. Nur unter Aufbietung all ihrer Kräfte schaffte sie es. Nebel trieben vor ihren Augen. Ihr Gleichgewichtssinn spielte verrückt und ließ sie wieder über die eigenen Beine stolpern.
    Die fremde Kraft wurde stärker und zerrte an ihrer Substanz. Die ehemalige Zirkusartistin bekam keine Luft mehr. Aber sie stemmte sich auf ihre Arme und sah den Thermostrahler auf einem niedrigen Tischchen, den sie stets bereitliegen hatte. Doch wen konnte sie damit angreifen, wenn kein Gegner in Sicht war?
    Da plötzlich wurde der furchtbare Druck von ihr genommen, wenigstens zu einem großen Teil. Mondra konnte aufstehen und wieder frei atmen. Dennoch keuchte sie. Allmählich lichteten sich die Nebel vor ihren Augen, und sie sah direkt auf ihr und Perry Rhodans Kind, Delorian. Der Säugling sah sie aus weit geöffneten Augen an, und er schien von dem bedrohlichen Phänomen nicht betroffen zu sein.
    War er es, der ihr geholfen hatte?
    Mondra war sich dessen gewiß. Sie glaubte zu wissen, daß ihr und Perrys Sohn sie beschützte. Ob es wirklich so war, spielte in diesem Moment keine Rolle. Für sie war es so. Delorian hatte ihr gerade das Leben gerettet. Spätestens seit den Ereignissen um die Entstehung von Thoregon, die sie durch seine Sinne miterlebt hatte, wußte sie genau, daß Delorian kein gewöhnliches Kind war.
    Mondra streichelte ihrem Sohn sanft den Kopf.
    „Was willst du mir sagen?" fragte sie. „Daß du mir geholfen hast, damit ich mich auf die Suche nach der Ursache oder dem Urheber des tödlichen Einflusses mache? Ist es das, ja?"
    Ja, so mußte es sein.
    Mondra Diamond richtete sich auf. Es ging fast ohne besondere Kraftanstrengung. Dann nahm sie den Strahler an sich und steckte ihn in eine Tasche ihrer Bordkombination. Sie nahm - durch Delorians Hilfe?
    - relativ präzise die Richtung wahr, in der sich der Urheber des Unheils befinden mußte, nämlich in Richtung Zentrale der SOL, und machte sich auf den Weg.
    Delorian ließ sie mit etwas schlechtem Gewissen allein zurück. Aber er wollte ja, daß sie ging, oder?
    Doch je weiter sie sich von ihm entfernte, desto schwerer wurde es für sie. Der Einfluß, der die gesamte SOL auszufüllen schien, raubte ihr zunehmend sämtliche Kräfte. Sie konnte nun nicht mehr die Richtung spüren, in der sich der Urheber oder die Ursache befinden mußte. Die Qual schien von überallher zugleich zu kommen.
    Mondra Diamond schleppte sich an reglos am Boden liegenden Raumfahrern vorbei und stieg über Körper, von denen sie sah, daß sie im Sterben lagen. Manche atmeten kaum noch. Sie fühlte nach ihrem Puls, der noch schlug - aber wie lange noch?
    Der Weg zur Zentrale schien kein Ende nehmen zu wollen. Mondra nahm Antigravlifts und Laufbänder.
    Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und schwankte. Dann, als sie endlich die Zentrale erreicht hatte, sah sie das ganze Ausmaß der Katastrophe vor sich.
    „Heiliger Himmel!" flüsterte sie.
    Alle lagen am Boden oder in ihren Sitzen. Sie nahm ihre Waffe aus der Tasche und drehte sich suchend um ihre Achse. Doch niemand war zu sehen - niemand, der noch stand oder das Geschehen beherrschte.
    „Atlan!" rief sie. „Bist du hier? Kannst du mich hören?"
    Niemand antwortete. Sie ging weiter und fand das Bluesmädchen Tuyula Azyk grausam ermordet am Boden liegen. Übelkeit ergriff sie. Fast hätte sie sich übergeben, aber sie riß sich im letzten Moment zusammen. Sie mußte weiter, weiter nach Atlan oder Tolot oder Tekener suchen, die noch am ehesten gegen den Einfluß immun sein sollten.
    Als sie Ronald Tekener in seinem Sitz fand, wußte sie es besser. Der Aktivatorträger war nicht besser dran als alle anderen. Sie rüttelte an seinen Schultern und fühlte nach seinem Puls. Er schlug. Tekener hatte eine Streifschußwunde an der linken Wange. Ein Teil seiner Haare war verbrannt. Wer hatte das getan?
    Mondra tat das, was keiner der Betroffenen in der Zentrale mehr hatte tun können. Sie beorderte Scharen von Medorobotern her, um sich um die Bewußtlosen zu kümmern. Dann versuchte sie noch einmal, Ronald Tekener zur Besinnung zu bringen.
    Diesmal schlug er die Augen auf. „Mondra...", stammelte er. Und dann: „Garron..."
    Damit verstummte der Smiler wieder. Seine Augen

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