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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fielen zu, sein Kopf zur Seite. Die Anstrengung war bereits zuviel für ihn gewesen.
    Mondra Diamond aber begriff. Sie verlangte eine Interkom-Verbindung zur Kabine des Mutanten. Sie kam nicht zustande. Tuyula Azyk ermordet, Garron verschwunden - der unbekannte Angreifer mußte der Todesmutant sein. Natürlich! Warum war sie nicht eher darauf gekommen? Nur er war in der Lage, solche Kräfte zu entfesseln, die der Besatzung das Leben aussaugten und sie einen langsamen Tod sterben ließen.
    Und die Tatsache, daß Garron, der sich nach ihrem Gefühl als Urheber in der Zentrale aufgehalten haben mußte, verschwunden war, ließ einen furchtbaren Verdacht in ihr erwachen.
    Was, wenn Vincent Garron auf dem Weg zu Delorian war?
    Mondra Diamond warf sich herum, stolperte fast, kam wieder auf die Beine und lief mit der Kraft der Verzweifelten in den Korridor hinaus.
     
    9.
     
    Nacht-Acht
     
    Zwölf Segaf später, ein irdisches Jahr: Crom hatte vor einem Segaf seine Geschlechtsmerkmale entwickelt.
    Er war jetzt ein Mann.
    Yessim war zwei Segaf jünger als er, und seither hatte ein merkwürdiges Verhältnis zwischen ihnen bestanden. Yessim wußte noch nicht, was er einmal werden würde. Beide waren unsicher.
    Würden sie als Männer Freunde bleiben, oder würde Yessim zur Frau werden?
    Und nun, früher als bei Crom, hatten sie die Gewißheit.
    Yessim entwickelte weibliche Geschlechtsmerkmale. Aus ihm wurde eine Sie, und aus der Freundschaft entwickelte sich langsam, aber sicher Liebe. Waren sie zunächst scheu miteinander umgegangen, hatten sie sich auch einige Seg lang nicht gesehen und gemieden, so fanden sie wieder zueinander, auf einer neuen Basis.
    „Ich hätte nie geglaubt, daß es einmal so werden würde", sagte Yessim an dem Tag zu Crom, an dem sie sich erstmals geliebt hatten. „Aber es ist schön. Es ist vielleicht Schicksal, daß wir beide zu Partnern wurden, Crom. Kein anderer hätte mich so glücklich machen können."
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit", schnatterte Crom und streichelte zärtlich ihre Gehirntentakel. „Jetzt sind wir endgültig im Erwachsenenalter. Unsere Jugend ist vorbei und damit auch die Abenteuer. Von jetzt an müssen wir alles, was wir tun, vor uns selbst und vor den Eunuchen verantworten."
    „Das ist mir ganz recht so", bestätigte Yessim.
    Crom sagte nichts darauf, aber insgeheim trauerte er der verlorenen Jugend nach. Er erwähnte auch nicht, daß eine Abordnung der Eunuchen ihn in seiner jetzt allein mit Yessim genutzten Wohnung aufgesucht hatte, während Yessim ihrer Arbeit in Nacht-Acht 2 nachgegangen war.
    Sie hatten Messungen an ihm angestellt, Messungen und Tests, die unter anderem seinen Intelligenzquotienten feststellen sollten. Das Ergebnis kannte er bis heute nicht.
    Sie gingen zu Bett, und am anderen Tag stand Yessim wie immer als erste auf und bereitete den Frühstücksbrei zu. Danach verließ sie die Wohnung und nahm die Hochdruckbahn nach Nacht-Acht 2.
    Crom schlief sich aus und ging erst später in die Küche. Er aß und öffnete die Tür, als der Melder summte.
    Dann glaubte er, sich versehen zu haben. Niemand anders als der Lord-Eunuch selbst stand, von sechs Eunuchen eskortiert, vor seiner Tür. Er erkannte ihn an seiner weißen Kombination und dem weißen Umhang und natürlich an dem faltigen Gesicht. Der Lord-Eunuch lächelte höflich und bat förmlich um Einlaß. Crom, erst halb angezogen, trat zur Seite und ließ seinen hohen Gast an sich vorbei.
    Er führte ihn und seine Begleiter in den Wohnraum und bot ihnen Sitze an. Dann bat er, ihn für einige Augenblicke zu entschuldigen. Er huschte in die Badekabine und zog sich an, machte sich frisch. Als er in den Wohnraum zurückkam, setzte er sich dem Lord-Eunuchen gegenüber und fragte, was ihm die ungeahnte Ehre dieses Besuchs verschaffe.
    Hatte er sich etwas zuschulden kommen lassen? Mußte er ein schlechtes Gewissen haben? Ging es am Ende um den fast schon vergessenen Besuch der Säule der Nacht? Was sonst sollte den Lord-Eunuchen hierherführen, zu ihm, dem bedeutungslosen Mann, der sich noch durch nichts hatte auszeichnen können?
    „Crom Harkanvolter", begann das Oberhaupt aller Mom'Serimer. „Ich weiß, daß dich mein Besuch irritiert. Aber du hast keinen Grund, dir Sorgen zu machen. Im Gegenteil: Ich komme mit einer guten Botschaft zu dir."
    „Was könnte das sein?" fragte Crom aufgeregt.
    „Ich bin alt", antwortete der Lord-Eunuch, „sehr alt, wie du siehst, und deshalb auf der Suche nach einem

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