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2005 - Gestrandet in der Nacht

Titel: 2005 - Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schicken eine oder mehrere Funksonden", entgegnete ich verärgert. Ich konnte nicht verstehen, daß er in der augenblicklichen Situation nicht mitdachte und nicht auch schon selbst auf eine Lösung gekommen war, die auf der Hand lag. „Muß ich dich erst darauf aufmerksam machen, daß feste Körper zumindest bisher die Schutzschirme durchdringen können?"
    Er zuckte erschrocken zusammen, das fettige Haar rutschte ihm ins Gesicht. Er warf es mit einem Ruck zurück, wandte sich dann seinen Instrumenten zu, führte einen kurzen Dialog mit einem Peripherierechner SENECAS und teilte mir dann mit, daß er zwei Funksonden auf den Weg gebracht hatte. „Tut mir leid", entschuldigte er sich. „Ich war mit meinen Gedanken mehr bei der Delegation der Mom´Serimer als bei unseren Freunden."
    Es war ihm sichtlich peinlich, derart versagt zu haben, und er war nun bemüht, den Schaden zu begrenzen. Er arbeitete konzentriert und beobachtete einen kleinen Raumgleiter, der von den Planetoiden kam und sich uns rasch näherte. „Hoffentlich halten sich die Mom´Serimer an unsere Vereinbarungen", murmelte die Kommandantin. Sie traute dem Frieden nicht und hielt es offenbar für möglich, daß man uns mit dem Raumgleiter eine Bombe an Bord schickte.
    Ich hegte derartige Bedenken nicht. Die Mom´Serimer hatten uns mit Hilfe ihrer Fesselfelder in der Gewalt, und daß sie über Geschütze mit beeindruckender Wirkung verfügten, hatten sie uns bereits bewiesen. „Keine Sorge", antwortete Ronald Tekener für mich. „Sie wollen den Frieden ebenso wie wir."
    Gemeinsam verließen wir die Zentrale, um zur Schleuse zu gehen, durch die Crom Harkanvolter und seine Delegation kommen würden. Tek und ich trafen rechtzeitig dort ein.
    Uns blieben einige Minuten, um uns miteinander abzustimmen. Wir beide hatten aus zahllosen Begegnungen mit anderen und vor allem anders denkenden Intelligenzen genügend Erfahrung sammeln können, um zu wissen, worauf es vor allem ankam. Es galt Angst und Mißtrauen abzubauen.
    Eine Basis gab es, die für alle Intelligenzen des Universums galt und auf der sich aufbauen ließ. Es war der Überlebenswille. Er war tief in den Instinkten verwurzelt und bildete die Grundlage dafür, daß sich überhaupt Intelligenzen entwickeln und daß diese Zivilisationen und Kulturen aufbauen konnten.
    Wesen, die nicht über einen ausgeprägten Überlebenswillen verfügten, verschwanden schon bald wieder von der Bildfläche des Geschehens und spielen in der Geschichte des Universums keine Rolle.
    Wichtig war daher, den Mom´Serimern gleich zu Beginn der Gespräche das Gefühl zu vermitteln, daß ihr Leben nicht gefährdet war.
    Und dann kamen sie mit sieben offensichtlich subalternen Gestalten an der Spitze. Dahinter folgte Crom Harkanvolter, den wir mühelos an dem roten Tuch identifizierten, das er sich um seinen faltigen Hals geschlungen hatte. Wir hielten uns strikt an die in vielen vergleichbaren Begegnungen bewährte Taktik, und wir spürten sehr schnell, daß sie erfolgreich war. Spannungen, die zu Anfang sicherlich vorhanden waren, bauten sich ab.
    Wir führten die Delegation durch das Schiff, und da unsere Translatoren mittlerweile ausreichende Informationen gesammelt hatten, klappte die Verständigung ganz gut.
    Vor allem bemühten Tek und ich uns darum, den Mom´Serimern deutlich zu machen, daß wir mit den gefürchteten Mundänen absolut nichts zu tun hatten. Es gelang uns wohl, sie davon zu überzeugen.
    Wir wußten nicht, wie das äußere Erscheinungsbild der ominösen Mundänen war, unterschieden uns jedoch wohl recht deutlich von ihnen, so daß es den Mom´Serimern nicht schwerfiel, uns zu glauben. Damit war ihr Mißtrauen allerdings noch nicht besiegt Während wir mit Crom Harkanvolter sprachen, wurde ich das Gefühl nicht los, daß er gar nicht richtig zuhörte und sich nicht für das interessierte, was ich sagte. Erst als ich Vincent Garron erwähnte, seinen Werdegang beschrieb und die negativen mentalen Impulse beschrieb, die von ihm ausgegangen waren, bis er schließlich gestorben war, wurde der Mom´Serimer munter.
    Lebhaft stellte er eine Reihe von Fragen. Tek war es, der die richtigen Zusammenhänge erkannte. „Vincent Garron und seine Ausstrahlung waren es, die dich glauben ließen, daß wir mit den Mundänen zu tun haben", sagte er.
    Crom Harkanvolter gab dem Smiler recht. Damit schien das Eis gebrochen zu sein. Ich erzählte die Geschichte, wie die SOL an diesen Ort gelangt war und daß wir in dieser Galaxis

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