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2005 - Gestrandet in der Nacht

Titel: 2005 - Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aarkum, von dem er nicht genau wußte, ob er dem Lager der Zyniker zuzurechnen war oder nicht. „Was sagst du dazu?"
    Aarkum zeigte ungewohnte Regung. Er verneigte sich leicht, wobei seine beiden Tentakel sanft nach vom schwangen. „Ich halte es nicht angebracht, dem Hohen Lord-Eunuchen zu widersprechen", versetzte er mit heller, zischelnder Stimme. „Also antworten wir!" Crom Harkanvolter atmete auf. Er hatte eine Entscheidung getroffen, und er wollte sie nun nicht mehr zurücknehmen oder einschränken. „Daram, worauf wartest du?"
    Der für die Außenkommunikation verantwortliche Eunuch fuhr erschrocken zusammen. Er schien mit seinen Gedanken nicht bei der Sache zu sein und erst jetzt zu begreifen, was von ihm verlangt wurde.
    Crom stutzte. Er fragte sich, weshalb Daram ihm den Respekt verweigerte. Hatte er gemerkt, daß er unsicher geworden war? „Beeil dich!" befahl er mit lauter, schriller Stimme. „Der Hantelraumer hat die Grenze fast erreicht, die nicht unterschritten werden darf."
    Schnell funkte Daran Hassentater das Signal der Gesprächsbereitschaft an das fremde Raumschiff.
    Unmittelbar darauf erschien ein leicht gebräuntes Gesicht mit roten Augen und umrahmt von silberhellen Haaren im Monitor. Es war ein Gesicht, wie die Mom´Serimer es zuvor noch nie gesehen hatten und das vor allem nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem eines der schrecklichen Mundänen hatte.
    Da die Mom´Serimer bereits eine Reihe von Funksprüchen aufgefangen hatten, war es den Translatoren längst gelungen, eine ausreichende Informationsmenge über die Sprache der Fremden zu gewinnen. „Ich bin Crom Harkanvolter", stellte sich der Lord-Eunuch vor. Nervös griff er sich an das rote Tuch, das er sich um den Hals geschlungen hatte, und zog den Knoten etwas fester an, damit es nicht verrutschte. Seine Unruhe überdeckte jedoch nicht die Tatsache, daß er mit dem Selbstbewußtseinein eines Anführers sprach, der sich seiner waffentechnischen Überlegenheit bewußt war. „Und ich fordere dich auf, die militärische Bedrohung unverzüglich zu beenden."
    „Es liegt ein Mißverständnis vor", antwortete der Weißhaarige. Er sprach unglaublich langsam, als ob er alle Zeit der Welt habe. „Wir sind nicht in feindlicher Absicht gekommen, und wir haben nicht vor, gegen euch zu kämpfen. Damit ihr euch davon überzeugen könnt, lade ich eine Delegation eures Volkes zu uns auf das Raumschiff ein. Sie soll mit uns reden, und sie soll sich bei uns umsehen. Sie wird feststellen, daß wir mit diesen Mundänen absolut nichts zu tun haben. Wir wissen noch nicht einmal, wer das überhaupt ist."
    „Ich stelle die Delegation zusammen, und ich komme selbst mit", eröffnete ihm der Lord-Eunuch. „Wie ihr seht, ziehen wir euer Raumschiff nicht mehr näher zu uns heran. Es wird auf der Position bleiben, die es zur Zeit erreicht hat."
    Tatsächlich hatte er mittlerweile seinen Leuten mit einigen Handzeichen den Befehl gegeben, die Wirkung des Fesselfeldes so weit zu reduzieren, daß sich die Distanz zwischen dem Hantelraumer und Nacht-Acht nicht mehr verringerte.
    Befriedigt registrierte Crom Harkanvolter, daß sein Entschluß, an Bord des fremden Raumschiffs zu gehen, Eindruck auf die anderen machte. Garbam schien geradezu schockiert zu sein. Er machte den Lord-Eunuchen darauf aufmerksam, daß sich noch keiner seiner Vorgänger in diesem Amt in eine solche Gefahr begeben, sondern immer nur andere vorgeschickt hatte. „Wir freuen uns, daß ihr unsere Einladung angenommen habt", sagte der Fremde. „Wir garantieren eure Sicherheit. Auch für den Fall, daß wir uns nicht einigen, könnt ihr unbeschadet zurückkehren."
    So schnell war dennoch keine Einigung zu erzielen. Es begann ein ausgedehntes Feilschen um jedes Detail des bevorstehenden Treffens. Jeder einzelne Punkt mußte abgesprochen werden. Es galt die Würde des Lord-Eunuchen zu wahren und das Treffen seinem hohen Amt entsprechend zu gestalten.
    Auch der Weißhaarige und die Wesen, die er vertrat, hatten eine Reihe von Forderungen, die es zu beachten galt. Endlich aber wurden sich beide Parteien einig. „Wir brechen sofort auf", beendete Crom das Gespräch, das in wesentlichen Teilen nicht von ihm, sondern von seinen Mitarbeitern und Beratern geführt worden war.
    Als die Funkverbindung nicht mehr bestand, so daß der Weißhaarige ihn nicht mehr hören konnte, befahl er: „Sollte es zu Zwischenfällen kommen, die den Bestand von Nacht-Acht gefährden, während ich an Bord des Raumschiffs

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