2008 - Blockade um SOL
in der Nähe des Restaurants. Wenig später saßen sie im „Marco Polo" in einem abgeschirmten Bereich und warteten dort auf den TLD-Chef. Überall zwischen den Tischen ragten Hologramme verschiedener Trivid-Sender auf.
Ununterbrochen berichteten die Kommentatoren über die Vorfälle.
Perry Rhodan verfolgte die Aufzeichnungen mit ausdrucksloser Miene. Sein Gleichmut täuschte jedoch. Wer ihn kannte, wußte, daß er innerlich starken Anteil nahm. Er ballte die Hände zu Fäusten, bis die Nägel schmerzhaft ins Fleisch schnitten.
Inzwischen stand fest, daß es sich um insgesamt zehn professionelle Überfallkommandos gehandelt hatte. Im Emissionsfeuerwerk explodierender Transmitter und hochfahrender Positroniksysteme war es neun davon gelungen, durch geheime Transmitter zu fliehen und selbst den kleinsten Hinweis auf ihren Fluchtweg zu vertuschen. Die Mitglieder der zehnten Gruppe hatten sich und ein paar Roboter in die Luft gejagt, damit ihr Anführer entkommen konnte.
Perry Rhodan wandte sich ruckartig ab und starrte aus dem Fenster auf die riesige Stadt hinab.
Das Jahrtausend der Kriege! wisperte eine bösartige Stimme in seinem ,Bewußtsein. Wenn du dich nicht beeilst, wird die Menschheit es nicht überleben.
Den Bruchteil einer Sekunde lang hatte der Terraner eine Vision. Er hing hoch über der Erde im All und sah einen verödeten und erkalteten Planeten um eine erlöschende Sonne kreisen.
Wenn das die Zukunft war, lohnte es sich nicht, für sie zu kämpfen.
Gucky sah ihn aus großen Augen an. „Einen Augenblick konnte ich deine Gedanken erfassen", sagte er leise. „Es hat mich erschreckt. Glaubst du wirklich, daß es so kommt?"
„Nein, Kleiner."
Rhodan schüttelte den Kopf und kratzte sich am rechten Nasenflügel.
Die kleine Narbe juckte wie jedesmal, wenn er aufgeregt war. „Wir werden es nicht zulassen", fügte er hinzu, „Und wenigstens in diesem einen Fall sitzen wir am längeren Hebel. Egal, wo sie hingehen, wir finden sie. Sie können das Solsystem nicht verlassen."
Unauffällig musterte der Aktivatorträger die übrigen Gäste. Es handelte sich ohne Ausnahme um Angestellte der Solaren Residenz. Sie unterhielten sich aufgeregt und machten aus ihrer Sicht der Vorgänge keinen Hehl. Wenn die Verantwortlichen diesen Umtrieben nicht ein Ende setzten, stand es um Terras Zukunft mehr als schlecht. „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt", zitierte Gucky ein altes terranisches Sprichwort. „Schreibt euch das hinter die Ohren, Leute! Um ewigen Frieden zu haben, müßten wir das Solsystem für alle Zeiten vom übrigen Universum abschotten.
Will das jemand?"
Einer der Männer, die im Restaurant diskutierten, gab indirekt eine Antwort, auch wenn er die Worte des Mausbibers nicht hatte hören können, „Hart durchgreifen ist die einzige Antwort, die es geben darf. Macht die Kerle dingfest und laßt sie über die Klinge springen!"
Rhodan hielt das für keine dauerhafte Lösung. Die vielen Erfahrungen seines fast dreitausendjährigen Lebens sprachen fast ausnahmslos dagegen.
Die Kampfroboter meldeten den Abschluß der Untersuchung an den sterblichen Überresten der zwei Entführer. Die Skelette wiesen Brustplatten auf. Damit ließen sie sich ziemlich eindeutig den Arkoniden oder deren Kolonialvölkern zuordnen. Genanalysen würden das garantiert bestätigen.
Solange sie sich im Sonnensystem aufhielten, hatten die Agenten nur zwei Möglichkeiten. Eine war die Aktivierung von Ferntransmittern. Diese erzeugten starke Emissionen und ließen sich bis hinaus zur Plutobahn erkennen.
Sinnvoller war, wenn sich die Entführer mit ihren Gefangenen in einem kleinen Schiff wie zum Beispiel einer 20 Meter durchmessenden Space-Jet verkrochen.
Im Augenblick reichte ihnen ein einziges Überlichtmanöver aus dem Solsystem hinaus in den Bereich der Oortschen Wolke. Dort konnten sie in ein Schiff überwechseln und erreichten zehn Minuten später das Orion-Delta-System und damit Kraschyns Flotte.
Blieb nur zu hoffen, daß die Arkoniden sehr viel Respekt vor der Aagenfelt-Barriere hatten und kein Überlichtmanöver wagten.
Erste Untersuchungsergebnisse trafen ein. Vierzig Tote und mehr als dreihundert Verletzte - das war die vorläufige Bilanz der zehn Überfälle. Die Zahl der als vermißt geltenden Monochrom-Mutanten stand noch nicht fest. „Eine erfreuliche Mitteilung an alle", meldete P-LAOTSE in diesem Augenblick. „Soeben ist die
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