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2010 - Morkheros Prophet

Titel: 2010 - Morkheros Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Rast. Er mußte die grünen Regionen erreichen und darauf hoffen, dort auf Kraverker zu treffen.
    Gegen Mittag verdunkelte sich der Himmel, und aufkommende Winde umwehten ihn. Die Abkühlung, die ihm zuerst als Labsal erschien, wurde ihm bald zur Qual. Denn nun zerrte ein heftiger Sturm an ihm, und Regen peitschte auf ihn herunter.
    Irgendwie schaffte er es, zu einem Baum zu gelangen, der plötzlich vor ihm auftauchte und ihm wie eine rettende Oase erschien. Aber ein Baum ist keine Kravve, und er war so hungrig und entkräftet, daß er keinen Schritt mehr tun konnte. Er schaffte es gerade noch, sich des Lemmus zu entledigen, aber er konnte sich auch ohne diese Last nicht mehr auf die Beine erheben.
    Kellmi war am Ende.
    Er drehte sich auf den Rücken und ließ den Regen auf sich einwirken. Er spürte, wie ihm das Naß zwischen die Körperschuppen floß, und meinte, es würde seinen Körper aufweichen und ihm bis in die Knochen dringen.
    Um noch einmal soviel wie möglich von seiner Welt zu sehen, ließ er den Blick seiner Augen getrennt voneinander über den Himmel, über den Baum, der glücklicherweise kein Yoll war, und von Horizont zu Horizont wandern.
    Und während er so dalag und Teil um Teil langsam Hungers starb, dachte er: Denken ist nicht gut.
    Lieber Tier ohne Verstand sein und nicht über den Tod nachdenken müssen. Was hilft dir dein Verstand nun, du ach so kluger Kellmi! Ein toter Schlaurüssel ist um nichts anders als jeder andere Kadaver.
    Als sein linkes Auge wieder in Richtung Horizont wanderte, während das rechte Auge den Wolkenhimmel auf der anderen Seite betrachtete, da sah er seltsame Schatten auf sich zuwandern.
    Entweder war die Nacht bereits sehr weit fortgeschritten, oder sein Augenlicht hatte nachgelassen.
    Er konnte jedenfalls keine Einzelheiten mehr wahrnehmen. Selbst als die Schatten ihn erreichten, erkannte er nicht, mit wem er es zu tun hatte.
    Erst als er eine Stimme zu hören vermeinte: Was hast du durchmachen müssen, verirrter Wanderer, da glomm die Hoffnung auf Rettung in ihm auf. „Den Lemmu ... gegen Nährsud", konnte er noch sagen, dann schwanden ihm die Sinne.
     
    4.
     
    Vorstoß
     
    Common Spiker war der Kommandant des CERES-Kreuzers LE-KR-7 mit dem Eigennamen SEPTADIM. Ezmer Paravaun war Kommandant des CERES-Kreuzers 8, Eigenname OKTOPUS.
    Beiden wurde von ihrem Chef Rudo K´Renzer befohlen, ihre Kreuzer in Alarmbereitschaft zu versetzen, auszuschleusen und ihm mit seiner DON REDHORSE auf eine kurze Überlichtetappe zu folgen. Den Zweck dieses Unternehmens erfuhren sie vorerst nicht.
    Fünf Lichtjahre von der Position der LEIF ERIKSSON entfernt, aber in gleichbleibenden Abstand zu den Manöverschiff en der Blues, trafen sich die drei CERES-Kreuzer im Leerraum. Rudo K´Renzer ging in Konferenzschaltung mit den beiden anderen Kreuzerkommandanten. „Wir haben vom Residenten Perry Rhodan den Auftrag bekommen, die Aufmerksamkeit der 200 Blues-Raumschiffe auf uns zu lenken und sie so weit wie möglich vom Morbienne-System wegzulocken, damit die LEIF ERIKSSON Morbienne III unbemerkt ansteuern kann", eröffnete er ihnen. „Wie wir das anstellen, ist unsere Sache. Der Resident hat diesbezüglich keinerlei Auf lagen gemacht, außer der, daß wir uns nicht erwischen lassen dürfen und unser Inkognito bewahren müssen. Ansonsten haben wir völlig freie Hand."
    Rudo K´Renzer war ein athletisch gebauter Terraner von 61 Jahren. Er war 1,84 Meter groß, hatte ein schmales, adlerhaftes Gesicht und langes, bis auf den Rücken fallendes, tiefschwarzes Haar, das im Nacken durch eine Spange zusammengehalten wurde. Seine Mannschaft hatte seinen Kommandokreuzer nicht zufällig auf den Namen DON REDHORSE getauft, und es kam auch nicht von ungefähr, daß er den Sitznamen „Don" trug. Es hieß nämlich, daß er dem legendären Terraner dieses Namens aus der Zeit des Solaren Imperiums sehr ähnlich sah.
    Common Spiker und Ezmer Paravaun konnten das nicht beurteilen. Aber wenn Don Redhorse so sympathisch gewesen war wie Rudo K´Renzer, solche Ruhe und Souveränität ausgestrahlt und gleichzeitig dieselbe Entschlußkraft und Einsatzfreude besessen hatte, war er zu Recht zur Legende geworden. Und nicht zu vergessen den Mutterwitz, den „Don" in allen Lebenslagen bewies, egal wie heikel eine Situation auch war.
    Spiker und Paravaun waren jedenfalls stolz, unter Rudo K´Renzer dienen zu dürfen. Nichts gegen seine Stellvertreterin, die Ertruserin Reca Baretus, aber „Don" war ihnen lieber;

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