2011 - Das Fluut von Yuna
jetzt herkommen?"
Wieder lehnte die Kosmopsychologin ab. „Ich brauche gar nicht erst zu versuchen, Kellmi zu einem kurzen Flug zu überreden. Die Kraverker haben einen Heidenrespekt vor allem, was damit zu tun hat. Sie sind bodenständig und wollen es auch bleiben. Aber ich habe eine andere Idee, Perry. Damit die Kraverker bei euch nicht der Schlag trifft, könntest du eine Botschaft von Kellmi holographisch abstrahlen, auf der auch ich einige Worte sage, die per Translator übersetzt werden. Vielleicht verstehen sie, daß wir sie mit dem Aufmarsch vor Morkhero schützen wollen."
„Das ist wohl die beste Lösung", stimmte der unsterbliche Terraner zu.
Eine halbe Stunde später erhielt er die Botschaft. Bré Tsinga stand neben dem Hochschamaken, der melodisch trompetete, schnorchelte und brummte.
Danach sprach die Sabinnerin in etwa dieselben Worte: „Fürchtet euch nicht, was ihr jetzt zu sehen bekommt. Die fliegenden Sterne werden nicht auf euch herunterfallen. Fremde werden zu euch kommen, Zweibeiner und schwebende Riesen, die euch nichts antun wollen. Sie wollen euch vor dem Gott Morkhero beschützen. Versucht nicht zu fliehen.
Viele eurer Artgenossen wurden deswegen von Morkhero getötet. Wir wollen euch helfen. Fürchtet euch nicht!"
Die HoloAufzeichnung wurde in beiden Siedlungen abgestrahlt und pausenlos wiederholt. Begreiflicherweise erschraken die Kraverker zunächst beinahe zu Tode. Einige ergriffen die Flucht, andere versteckten sich in den Hütten.
Nach kurzer Zeit aber streckten sie die Rüssel wieder heraus und schnorchelten zu dem Holo. Einer nach dem anderen wagten sie sich wieder hervor, die Flüchtlinge kehrten um. Sie hörten sich die Botschaft an, die Rüssel steil nach oben gereckt.
Die Ortungen zeigten, daß sie sich heftig im Infraschallbereich unterhielten. Dazu mußten sie nicht nah beieinanderstehen und konnten dennoch gemeinsam eine Entscheidung treffen.
Anders als in Olmo Hirkulum besaßen sie keinen SchamakenRat, aber sie akzeptierten Kellmis Status; um so mehr, als ihnen Bilder der wunderbaren Stadt gezeigt wurden, die ihnen offensichtlich zumindest als Legende bekannt war.
Perry Rhodan beobachtete die kalbsgroßen, blaugeschuppten Wesen aufmerksam.
Ihre Emotionen zeigten sich besonders deutlich an den Rüsselbewegungen, und Bré hatte schon einige hilfreiche Aufzeichnungen darüber angelegt. „Ich glaube, wir können es jetzt wagen", überlegte er und gab Order zur Landung.
Trotz der Vorwarnung liefen die Kraverker in beiden Siedlungen verwirrt durcheinander, als schwer bewaffnete Kreuzer langsam vom Himmel herabsanken. Kurz darauf wurden Landetruppen ausgeschleust, begleitet von Kampfrobotern.
In den Siedlungen brach ein Chaos aus: Während die HoloBotschaft weiter abgestrahlt wurde, rannten die Kraverker kopflos durcheinander. Fluchtversuche wurden durch die kreisförmig heranrückenden Bodeneinheiten abgeblockt.
Es gab einige Mutige, die neugierig und abwartend verharrten, was geschah.
Lediglich ihre Rüssel waren halb eingerollt.
Als kein Feuer eröffnet wurde und niemand mit donnernder Stimme nach der Herausgabe von Fluut verlangte, rollten sie die Rüssel aus und verständigten ihre Artgenossen, daß keine Gefahr drohte.
Daraufhin machte sich eine Art Fatalismus breit die Kraverker beruhigten sich.
Hin und wieder schaute einer von ihnen beunruhigt zum Himmel, ob diese riesigen Objekte nicht doch herunterfielen.
Die Bodentruppen, die sich außerhalb der Siedlungsgrenzen hielten, wurden ignoriert.
Perry Rhodan war erleichtert, daß es nicht zu Komplikationen gekommen war. Er ließ die HoloAufzeichnung stoppen und flog dann selbst zu einer der beiden Siedlungen. Er hatte diejenige ausgewählt, die mit größter Wahrscheinlichkeit als nächste auf Morkheros Liste stand.
Er wurde bereits von Harun alKharud erwartet. „Denkst du, daß Morkhero tatsächlich kommen wird?" fragte der Olymper skeptisch. „Unser Aufmarsch dürfte ihm doch nicht entgangen sein. Ich hätte mich eher auf eine Falle verlegt."
„Ich befürchte, das würde zuviel Zeit kosten. Bisher hatten wir ihm wenig entgegenzusetzen. Und er hat noch keineswegs das gesamte Fluut dieses Planeten. Er wird nicht einfach darauf verzichten wollen, nur weil wir jetzt hier sind. Er wird kommen, verlaß dich drauf."
„Vielleicht gelingt es unseren Leuten, die noch unterwegs sind, ihn endlich aus seinem Versteck aufzuscheuchen", brummte der Kreuzerkommandant und strich sich den Bart glatt. „Es gefällt
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