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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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persönlich bin nun überzeugt, dass es ein Problem gibt«, erwiderte ich. »Vor einer Woche war ich es noch nicht. Wenn ich im Spiel dorthin vordringe, sehe ich einfach keine Möglichkeit, daran vorbeizukommen. Es ist aber schwer zu beschreiben, und vielleichtmüssten Sie erst das Spiel lernen, um es selbst zu sehen.« Verdammt, der Typ hat was drauf, dachte ich. Im Gegensatz zum Durchschnittsheiligen der Letzten Tage scheint er sich eine skeptische Ader bewahrt zu haben. Die meisten von den Burschen erwarten ständig, dass die Endzeit in fünf Sekunden ab jetzt beginnt. Nun, vielleicht haben sie diesmal recht. Selbst ein Schwein ohne Geruchssinn findet hin und wieder eine Trüffel. Kein Wunder, dass sie diese Stätte in den Bergen errichtet haben. Man stelle sich die Tausende von Quadratmetern Bunkerfläche vor, die es hier drunter geben muss. Mit gefriergetrocknetem Hackbraten und zuckerfreiem Orangensaft. Mich könnt ihr gleich erschießen.
    »Okey-dokey. Dann sagen Sie uns doch, Jed, wie fühlt es sich an, dieses Spiel zu spielen?«
    »Nun, wenn man anfängt, nennt man es ›sich selbst verwurzeln‹, sich auf die Welt zentrieren.« Wann immer ich über das Spiel rede, klingt es unerträglich Wischi-Waschi-New-Age-mäßig. Und ich weiß einfach nicht, wie ich das verhindern soll. »Wenn Sie dann nach einem Zug suchen, warten Sie auf ein Gefühl, das wir ›Blutblitz‹ nennen, eine Art Zittern. Eine körperliche Empfindung.«
    »Wo?«
    »Sie kann in jedem Teil Ihres Körpers auftreten, aber gewöhnlich fühlt es sich so an, als wäre es in der Nähe eines Knochens … es lässt sich wirklich nicht einfach beschreiben. Aber wenn Sie darauf reagieren und sich übers Spielbrett bewegen, fühlt es sich immer mehr so an, als würden Sie reisen. Sie spüren, dass viele Wege vor Ihnen liegen. In dem Fall, von dem wir sprechen, spüren Sie natürlich, dass jenseits des Enddatums keine Wege mehr verlaufen.«
    »Okay, das reicht mir«, sagte Lindsay. »Weiter im Text. Angenommen, Sie finden heraus, wie man das Spiel mit – wie war das? – mit neun Steinen spielt?«
    »Ja.«
    »Ich werde jetzt gar nicht fragen, warum das nötig sein soll. Nur mal angenommen, Sie finden heraus, wie das geht, und es hilft uns immer noch nicht weiter? Was, wenn es heißt: Jawoll, das war’s mit der Welt, und Sie können überhaupt nichts daran ändern?«
    Wieder eine schwierige Frage, dachte ich. Hat er Sic die gleichen Fragen gestellt? Oder anderen? Ich hätte Marena aushorchen sollen, ehe wir hierherkamen. Ich Idiot. Ich hatte eine Antwort fast zusammen, als er seine Frage selbst beantwortete.
    »Ich nehme an, dann brauchen wir uns sowieso keine Sorgen mehr zu machen«, sagte er. »Oder? Wir hätten nichts verloren.«
    »Das nicht«, entgegnete ich. »Aber ich persönlich glaube nicht … die Sache ist die, dass eine Möglichkeit, es abzuwenden, in dem Wissen enthalten sein sollte, was es ist.« Jed, das war doch total unverständlich, dachte ich. »Ich will es anders formulieren. Der springende Punkt ist, dass die Maya diese Dinge nicht für Prophezeiungen hielten. Sie betrachteten sie als Berichte aus der Zukunft. Es sind keine übernatürlichen Ereignisse.«
    »Hm.«
    »Und die Leute früher … sie dachten nicht in Begriffen von Fortschritt. Vielmehr hielten sie Geschichte für einen Vorgang des Verfalls. Und um die Welt so lange wie möglich in Gang zu halten, musste man bestimmte Dinge tun. Bei den Maya war sogar ein historisches Ereignis wie ein Krieg ein heiliger Akt. Man musste, was nötig war, zu bestimmten Zeiten und auf bestimmte Weise tun, und man musste zuerst gereinigt werden, und der Herr allein weiß, was noch alles. Vielleicht war es weniger albern, als es sich anhört. Vielleicht haben die Maya, indem sie diesen oder jenen Menschen opferten oder einen Waldbrand legten oder was auch immer, wirklich die Geschichte gelenkt.«
    »Nun, das verstehe ich schon«, sagte er. »Aber warum muss es immer ein Brand sein oder ein Krieg oder Morde? Wissen Sie, alles, was in diesem Buch geschieht, ist schlecht .«
    »Das stimmt«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Nun, ich glaube, das Spiel war darauf ausgelegt, auf das Negative zu blicken. Es hilft, Gefahrenquellen zu finden.«
    »Aus diesem Grund läuft die Handelssoftware am besten nach einem Crash«, warf Boyle ein. »Oder wenn die Mittel knapp sind.«
    Lindsay lächelte. »Das stimmt allerdings«, sagte er zu Boyle. Er wandte sich mir wieder zu. »Sie haben vielleicht gehört«,

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