Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
Vom Netzwerk:
fuhr er mitvertraulich gesenkter Stimme fort, »dass die Warren Group 2009, nach dem Immobiliencrash, beinahe hätte Konkurs anmelden müssen?«
    »Nein, das wusste ich nicht«, sagte ich.
    »Es stimmt aber. Und wir haben die Herde vor den Kojoten geschützt, indem wir unseren Handelsverkehr auf eine neue Grundlage stellten: die Simulationen Ihres Freundes Taro. Damals war sie nur ungefähr einen halben Punkt besser als unsere regulären Makler, aber seit dem ersten Tag dieses letzten Jahres verdienen wir damit fast zweiunddreißig Prozent per gesegnetem Annum.«
    »Wow«, sagte ich. Wen interessiert das noch, dachte ich. Wir sind hier mitten in Die letzten Tage von Pompeji , und du machst dir Sorgen um deine Gewinnspanne? Das ist ganz schön kaltschnäuzig. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, ein automatischer Gewinn von zweiunddreißig Prozent ist wirklich ganz schön …
    »Aber wie Larry sagt, am besten hat die Software vor dem Haussemarkt funktioniert.«
    »Sie hat das sehr gut vorhergesagt, ja«, sagte Boyle. »Fast jeder Punkt Profit, den wir mithilfe von Taros Arbeit gemacht haben, stammte daher, dass wir vor einer Krise größere Mittel gekürzt haben.«
    »Das klingt mir ganz so, als könnte es hinkommen«, sagte ich.
    »Sie machen Warentermingeschäfte mit Mais, richtig?«, fragte Boyle.
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Das ist gut«, sagte er. »Dann sitzen wir beide im selben Boot.«
    Ich deutete ein Nicken an.
    »Sie wissen aber auch, dass einiges von Taros Arbeit proprietär ist.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich. »Ich setze bei meinen Geschäften Taros Arbeit aber gar nicht ein.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit; andererseits hatte ich niemals etwas unterzeichnet, das über die üblichen Vereinbarungen über universitäre Forschung hinausging. Und das war lange her, noch aus der Zeit, ehe wir das Spielbrett zum ersten Mal änderten. Außerdem verwendete Warren definitiv einiges, was auf meinem Mist gewachsen war, Dinge, auf die ich Taro Jahre nach meinem Schülerengagement aufmerksam gemacht hatte.
    »Aber wir haben über die großen Probleme gesprochen«, sagteLindsay. »Kommen wir darauf zurück. Alles, was in dem Codexdingens steht, ist schlecht. Und alles ist eingetreten.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Aber nicht alles, was Sie auf einer täglichen Basis mit dem Spiel vorhersehen, geschieht wirklich. Bei vielen Dingen hat es – zumindest bisher – Leuten geholfen, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Ist das nicht richtig?«
    »Es stimmt«, bestätigte Lindsay.
    »Die große Hoffnung ist nun, dass es sich mit dem Datum vom 4 Ahau genauso verhält«, sagte ich. »Nur in viel größerem Rahmen. Wenn das Spiel gut funktioniert, wenn es das Ereignis spezifischer beschreiben kann, sollte nichts davon unverhütbar sein.« Gibt es dieses Wort überhaupt, fragte ich mich. Egal. Rede weiter. »Besonders, da es sich fast mit Sicherheit um eine anthropogene Katastrophe handelt, weil es wahrscheinlich ist, dass sie von Menschen verursacht wird. Sie ist nur das letzte Glied in einer Kette.«
    »In was für einer Kette?«
    »Von Ursache und Wirkung. Das heißt … nun, wir nehmen an, dass es sich bei dem Spiel um ein Vorherlesen in einem Netz der Katastrophen handelt, das sich von dem Punkt in der Raumzeit ausbreitet, an dem das Spiel gespielt wurde.«
    »Sie meinen, dass das, was Sie als Netz bezeichnen … dass diese Katastrophen letztendlich die gleiche Ursache haben?«
    »Ja. Nicht nur, dass sie Eigenschaften gemeinsam haben. Entscheidend ist, dass sie Teil eines größeren Prozesses sind. Es ist, als wären es einzelne Schlachten in einem fortlaufenden Krieg. Deshalb stehen keine Naturkatastrophen im Codex. Bei Naturereignissen funktioniert das Spiel sowieso nicht sehr zuverlässig. Beim Wetter schlägt es sich nur wenig besser als die Programme, die der Wetterdienst der Air Force einsetzt. Das Spiel ist eigentlich nur auf die Welt der Menschen anwendbar.«
    »Wenn also irgend so ein richtig großer Asteroid auf die Erde krachen würde, oder etwas Ähnliches, etwas Unvorhersehbares … dann was?«
    »Ich würde sagen, das hätte vielleicht den Vorgang aus der Bahn geworfen. Und sie hätten es nicht vorhergesehen. Aber es ist nichtgeschehen. Und egal welchen Vorgang sie identifiziert haben, er ist noch im Gange.«
    »Verstanden.«
    »Worauf ich hinauswill … Es ist nicht etwa so, dass sie damals vorhergesehen hätten, dass es bei Disney World passieren würde. Vielmehr wussten sie, dass

Weitere Kostenlose Bücher