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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Schubkarre.«
    »Verstanden«, sagte ich. Ich hatte auch eine Nachricht an mich selbst im Sinn, etwas, das mir gerade erst eingefallen war, von dem ich niemals irgendjemandem erzählt, das ich nicht einmal laut ausgesprochen hatte – Houdinis Code für das Leben nach dem Tode: Rosabelle believe.
    »Okay«, sagte sie. »So, wir schalten dir jetzt deine Sicht auf dich selbst ab und zeigen dir ein paar Bilder.«
    »Toll.«
    »Hier ist das erste Bild«, sagte Marena. Ein Szenenfoto von Ronald Reagan aus Stallion Road kam in glorreichen Details, wie sie nur ein Organo- OLED -Display darstellen kann, auf den Bildschirm.
    »Das macht mir Angst«, sagte ich. Mein Broca’sches Zentrum signalisierte wahrscheinlich GEFAHR GEFAHR GEFAHR .
    »Antworte nur noch, wenn ich frage.« Das Bild wechselte zu einem Video von Gänseküken, die in einer Reihe hinter ihrer Mutter herwatschelten. »Welche Farben haben die Socken, die du trägst?«
    Damit hatte sie mich fast, aber ich glaube, ich gab die richtige Antwort. Nicht dass es wichtig war, eine richtige Antwort zu geben. Tatsächlich ist es so, dass man mehr Signale erhält, das heißt, dass mehr neurale Routinen feuern, wenn man die Antwort nicht weiß …
    Hoppla. Auf dem Display hatte sich ein großes braunes Wiesel oder ein Hermelin ins Bild gestohlen und bereits vier von sechs Gänschen in Stücke gerissen. Die Mutter sprang auf dem kleinen Schlachtfeld herum und schrie verzweifelt. Hölle.
    »Okay«, sagte Marena. »Gehen wir ein letztes Mal die Nachricht durch.«
    Okay, sagte ich. Zum hundertsten Mal wiederholten wir, was ich niederschreiben, worauf ich es niederschreiben und wo ich es zurücklassen sollte.
    »Gut«, sagte sie. »Okay. Erzähl mir vom Wüstenhund.«
    Was?, dachte ich.
    Hoppla. Woher wusste sie davon? Ich hatte nie jemandem irgendetwas erzählt. Vielleicht hatte ich während dieser langen EEG -Tests am Stake im Schlaf gemurmelt. Wahrscheinlich hatten sie mir Natriumpentothal oder so was gegeben. Drecksäcke …
    »Jed?«
    »Entschuldigung«, sagte ich, »ich hab nicht … äh, das ist nicht … äh …«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Es ist eine überraschende Frage, aber bitte beantworte sie trotzdem.«
    Schweigen. Fein, dachte ich. Ich schilderte ihr, dass meine Stiefbrüder den Hund gefangen hatten, dass er keine Vorderpfoten gehabt hatte, nur zerfetzte Stümpfe, aus denen Streifen Knorpelgewebe heraushingen, dass seine Augen ihm vor Angst aus dem Kopf traten und dass seine Angst nach einer Weile nachließ, während ich bei ihm am Käfig gestanden hatte, und dass ich versuchte, das Kombinationsschloss zu öffnen, ohne dass es mir gelang, und dass ich versuchte, das Schloss aufzubrechen, und es auch nicht schaffte, und dass ich dann versucht hatte, die dünnen Käfigstangen auseinanderzubiegen. Irgendwie würde ich sie wieder zusammenbiegen, damit meine Stiefbrüder nicht merkten, dass ich den Hund befreit hatte. Aber ich war erst acht und wusste nicht, wie man etwas mechanisch Schwieriges angeht, und der Käfig war ein robustes Industrieerzeugnis, gedacht für Schweine oder dergleichen. Der Wüstenhund wusste, was ich versuchte, und wie sehr hatte er darauf vertraut, dass ich ihn befreien würde! Es war zuerst nicht leicht, Marena davon zu erzählen, vor allem, weil ich jede Sentimentalität verachte, und meine Stimme wurde rau und monoton, aber vielleicht löste irgendetwas aus dem Pharmacocktail mir die Zunge, denn ich redete weiter. Ich erzählte ihr, wie ich eine Dose Mountain Dew geholt hatte, wie ich etwas davon als kleine Pfütze auf das Zink goss und wie der Hund sich praktisch darauf stürzte und sie aufleckte und mich mit diesem dankbaren Ausdruck ansah, mit diesen freundlichen Augen, die Hunde haben, feucht vor Hoffnung, und ich erzählte, wie ich ihm eine kleine Tüte mit Rold-Gold-Salzbrezeln gab, von denen ich das Salz runtergerieben hatte, und wie sehr sie ihm schmeckten, und wie er mit seinem dürren Schwanz wedelte und die goldenen Ohren schüttelte, wie ich ihm den Rest des Mountain Dew gab, wie glücklich er wurde und mich mit diesem hündischen grenzenlosen Vertrauen anblickte, wie er dachte, dass ich ganz bestimmt das Richtige tun würde, dass ich mächtig war und ihn herauslassen konnte, wann immer ich wollte, dass er mitkommen und mein Beschützer sein würde, dass er sagte, er käme auch ohne seine Vorderpfoten wunderbar zurecht, dass er mit mir kommen und mein bester Freund sein sollte, wie weich seine Schnauze war, als er mir

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