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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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den großen Erdhügeln und überall in den Höhlen, wo kein Tageslicht mehr hinkommt. Und die drei Dinger da … na, sehen Sie sich das an.« Er markierte drei grob rechteckige Klumpen unter dem Westrand von Erdhügel A. »Das hier ist sehr knochenreich. Und nach den Größenprofilen, die wir in dieser Tiefe noch erhalten können, sind das keine Tiere. Es sieht eher nach ungefähr vierzig Individuen aus. Ja, den Messwerten zufolge sieht das Ganze aus wie eine römische Katakombe.«
    »Hm«, machte ich.
    »Deshalb glaube ich, dass die innere Treppe wahrscheinlich dort hinunterführte. Sie waren Teil der Höhlen und wurden künstlich erweitert, und dann, einige Zeit nachdem die Knochen hineingebracht wurden, stürzten sie ein. Natürlich bekämen wir nur brauchbare Datierungen, wenn wir graben würden.«
    »Stimmt.«
    »Trotzdem meine ich, dass wir uns ziemlich sicher sein können, dass es sich um die Königsgräber handelt. Wir hoffen also, dass Sie es schaffen, in eine dieser drei zu kommen. Ich meine, das sollte es sein, wo Sie … Sie wissen schon, wo wir suchen werden … nach Ihrer … na ja …«
    »Meiner Leiche«, sagte ich.«
    »Äh, ja.«



(24)
    Draußen goss es in Strömen. Wie gelangweilte fleischlose Finger trommelte der Regen auf der blauen Plane. Ich suchte mir einen Weg in die Lagerhälfte des Raumes und setzte mich zwischen Ausrüstungsstapeln auf eine Luftmatratze von Cabela. In der Arbeitszone beschäftigten sich die Mädels mit der Verschönerung des Lagerlebens; ein wenig zu betont, fand ich. Boy Commando hatte sich einen antiken wassergefüllten Marantz-Kopfhörer aufgesetzt und drehte mit den langsamen Bewegungen eines Safeknackers die Knöpfe an einen großen Raytheon-Empfänger, durchdrang eine Schicht der hiesigen Elektrolandschaft nach der anderen, Radar, Radio, VHF , UHF und die exotischeren Bänder, lauschte auf näherkommende Soldaten oder Spione. Ich lehnte mich an ein Kompressorgehäuse. Die Luftfeuchtigkeit betrug gut neunzig Prozent, aber dank des kühlen Steines war sie ganz gut auszuhalten, so als verwandelte man sich langsam und auf angenehme Weise in einen Frosch. In der Wand über meinem Kopf gab es einen unregelmäßig eingesetzten T -förmigen Steinblock, etwa einen Fuß unterhalb des vorkragenden Bogens, und ich konnte den Blick nicht von ihm wenden. No Way schlenderte zu mir her und ließ sich neben mir nieder. Er war nass. Er sagte kein Wort.
    »Na, was hast du draußen gesehen?«, fragte ich.
    »Es sind wenigstens fünf ES -Leute auf der Westseite«, sagte er und holte ein Päckchen filterlose 555er hervor. »Im Osten bin ich mir nicht sicher. Aber der Bürgermeister«, tatsächlich benutzte er das Wort alcalde , was eine Art inoffizieller Bürgermeister ist, »des Dorfes klingt danach, als stünde er auf der Gehaltsliste. Er hat allen befohlen, sich von den Feldern hier in der Gegend fernzuhalten.«
    »Also wissen sie jedenfalls, was sie tun«, sagte ich.
    Er machte ein Grunzen, das »supongo« hieß, »ich nehme es an«, und zündete sich mit einem alten Zippo die Zigarette an. Ich merke, wieAna ihn vom anderen Ende des Raumes her anfunkelte, als wollte sie sagen: Wir sind in einem Nichtraucherpalast, Sir , doch erstaunlicherweise versuchte sie nicht, ihm das Rauchen zu verbieten.
    »Ich möchte das Ding mit dem haarigen Kerl wirklich durchziehen«, sagte ich. Damit meinte ich, dass ich anfangen wollte, den Anschlag auf García-Torres ernsthaft zu planen – den Offizier, der das Kommando führte, als meine Eltern ermordet wurden, und der einen großen Bart trug.
    No Way stieß den Rauch aus und blickte zur Decke, was hieß, er sei sicher, dass Executive Solutions zuhörte und wahrscheinlich sogar alles aufnahm, was wir taten, akustisch, visuell und vielleicht auch biochemisch. Rauch stieg nach oben und sammelte sich in der langen Rinne des überkragenden Bogens wie Nebel über einem Kanal.
    »Mir ist es gleich«, sagte ich. »Ich muss es endlich in Angriff nehmen.«
    »Wenn du noch immer so aufgebracht bist, warum schnallst du dir nicht einfach einen ECA um und marschierst zu ihm ins Haus?«, fragte No Way. Mit ECA meinte er Explosivo Combustible-Aire , eine Benzinbombe.
    »Weil ich wissen will, dass es funktioniert hat. Außerdem bin ich jetzt ein reicher Feigling. Es wird Zeit, ein bisschen Geld in das Problem zu stecken.«
    »Ich werde sehen, was ich erfahren kann.«
    »Auf jeden Fall will ich, dass es ihm wehtut«, fuhr ich fort. G-T sollte wissen, dass

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