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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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geschenkten Thunfisch nicht ins Maul schauen. Ich bin mir sicher, dass mit ihr alles gut ist. Gut? Gut. Sie hat ein Kind, um Himmels willen, dadurch ist mit ihr automatisch alles gut. Jedenfalls ist sehr wahrscheinlich alles gut mit ihr. Außerdem war ich ein bisschen nervös, dass jemand uns belauschen könnte, aber Marena nahm wohl an, dass wir außer Reichweite aller neugierigen Parabolempfänger waren, die Ana vielleicht aufgestellt hatte.
    »Ich will dich nicht auf den Arm nehmen.«
    »Nein«, sagte ich, »ich meine, ja, das ist … toll, es ist ziemlich romantisch …«
    »Der Dschungel und der ganze Scheiß sind mir Romantik genug.« Sie kletterte gerade an mir hoch. Sie wog ohnehin nicht viel, und im Wasser war sie nicht schwerer als eine Zehnjährige. Warum passiert das jetzt, fragte ich mich. Motivation? Um mich aufzuheitern? Die sexuelle Spannung lösen, die zwischen Kollegen in stressreichen Situationen typisch ist? Sollte ich mich vor dem großen Transfer schön entspannen und ganz behaglich fühlen? Weil ich bald sterbe, in gewisser Weise jedenfalls? Na, egal, einem geschenkten …
    »Keine Sorge, das wird kein Mitleidsfick«, sagte sie. Schon wieder las sie meine Gedanken.
    »Hä? Oh, nein, Mitleid ist schon okay, ich meine, ich nehme es, wie es …«
    »Das ist es aber nicht. Du siehst geil aus, und ich bin total scharf auf dich. In letzter Zeit war ich nur ein bisschen mit den Gedanken woanders. Mütterzeug.«
    »Ist klar«, sagte ich.
    »Okay, dann komm.« Sie tauchte unter, kam wieder hoch, schüttelte den Kopf wie ein Labrador und stieg aus dem Wasser ans Ufer. Ich folgte ihr. In der Dunkelheit konnte man noch Umrisse erkennen. Sie stand auf dem schmalen Streifen aus zutage tretendem Schlick zwischen dem Schilf und dem Wasser, wie ein maßstabsgetreuer Strand für Spur G, schwenkte das Haar herum, wand es zu einer Helix und wrang es aus. Ich hatte mich genügend in der Gewalt, um mich dicht vor sie zu stellen, aber dann zögerte ich, und ehe ich etwas tun konnte, um mich mehr als Herr der Lage zu fühlen, packte sie meinen … na ja, Sie wissen schon, meinen … hm. Wie soll ich es nennen? Meine schwellende Männlichkeit? Meinen Neunzollnagel? Die Katze im Hut? Wie auch immer, sie packte ihn und wrang ihn wie ihr Haar.
    »Okay, pass auf«, sagte sie. »Ich bin Betatesterin für diese Dinger.«
    Sie kniete nieder, suchte in einer Tasche ihrer schlaffen Jungle-Jane-Shorts und holte aus einem Beutelchen etwas hervor, das sich als eines dieser neuen Kondome entpuppte, die nur die Eichel bedecken.
    »Gürte deine Lenden«, sagte sie.
    Mir gelang es – gerade so eben –, das Ding anzulegen. An der Innenseite hatte es irgendeinen wieder abziehbaren Klebstoff oder so was, und es fühlte sich ein bisschen seltsam an, aber wohl immer noch besser als die alten Mülltüten.
    »Okay, dann los«, sagte sie. »Rein in den Vordereingang. Ich weiß, dass es retro ist, aber ich habe jetzt nicht die Energie für Anal.«
    »Nein, ist schon prima«, sagte ich. »Warte, ich muss nur … nur meine Courage bis an die Klebestelle hochschrauben …«
    »Na, komm. Ich zähl bis zwei. Uno … uno y medio … nnh. Klasse.« Sie hielt sich an meinem Nacken fest, zog sich auf Gesichtshöhe hoch, schlang mir die Beine um die Hüften und lenkte meinen wie auch immer wir ihn weiter oben nannten in ihre … ihre … Yoni? Su Tusa? Concha? El Gallo? Wie auch immer, wir waren endlich, wo wir hinwollten.
    »Whoa«, sagte ich.
    »Ja, wie gefällt dir das? Spürst du, wie eng ich bin?«
    »Ja, auf jeden Fall«, sagte ich. Es war, als würde ich versuchen, mich in ein Kleid Größe 34 hineinzuwinden.
    »Das ist die Vaginoplastik vom letzten Jahr.«
    »Ich dachte, du hast gesagt, du hättest einen Kaiserschnitt gehabt.«
    »Hatte ich auch, aber weißt du, die moderne Frau lässt ihre Anlage halt hin und wieder überholen. Das ist wie eine Zahnreinigung.«
    »Toll. Das ist sehr – äh –vorausschauend von – «
    »Hier, das ist Max’ Narbe.« Sie führte meine eine oder andere Hand an ihre … sagen wir, ihre Bikinozone. Zuerst fühlte ich nichts außer fettfreier Haut, aber dann bemerkte ich einen langen, gekrümmten Grat, so zierlich wie ein Lackstreifen auf meinem ’73er Plymouth; dort war 2004 der Junge hervorgekommen.
    »Da haben sie gute Arbeit geleistet, was?«, fragte sie.
    »Äh … ja, ich glaube, heutzutage ist ein Kind zu bekommen so einfach, wie sich die Fingernägel machen zu lassen.«
    »Stimmt.

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