2012 – Das Ende aller Zeiten
dem Getränkekarton festklebte, schälte sie ab, nahm den Karton wieder auf, spülte die mittlerweile aneinanderhaftenden Kapseln mit zwei Dritteln des Schweren Wassers oder Leichten Wassers oder was immer es sein sollte herunter.
Michael reichte mir etwas. Es war ein Granolariegel. Ich schob ihn aus dem Papier und biss hinein.
Bring es!
, stand auf dem Papier.
Und das haben wir getan. Wir bringen 50
% mehr Protein auf den Tisch als mit unseren traditionellen Granolariegeln. Auf diese Weise brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, woher Sie die Kraft nehmen sollen, die Sie brauchen, nur darum, wohin sie Sie bringen soll. Wir von Bear Naked™ Granola meinen, dass wahre Stärke darin besteht, jede Ziellinie als nächsten Ausgangspunkt zu betrachten. Also stürmen Sie voran, setzen Sie Ihre Ziele ein bisschen höher. Es ist nicht wichtig, wie weit entfernt Ihr Ziel ist – es zählt nur, dass Sie sich darauf zubewegen. Mit diesem Granola kommen Sie dort an!
Ausgezeichnet, dachte ich. Ich trank den Wasserkarton leer, quetschte ihn mit dem Riegelpapier und die Plastiktüte zusammen und warf alles in den Keine-Spuren-Sack.
»Au«, hörte ich Marenas Stimme von irgendwo. »Gemeines Biest.«Ich blickte etwas genauer auf die milpa . Ana und Marena kämpften mitten auf dem Feld. Nein, sie trainierten Hupwondo oder etwas Ähnliches. Ana schien Marena einen neuen und vernichtend aussehenden Tritt in den Unterleib zu demonstrieren. Videotitel kamen mir in den Sinn. Amerikas blutdürstigste Psycho-Lesben im Zickenkrieg. El video mas sangriento de lucha-libre de marimachas. Frauencatch im Dschungelcamp. Majorin Ana, die Schakalin von Abu Ghuraib …
»Maisstärke?«, fragte Michael.
Wie bitte, dachte ich. »Wie bitte?«, fragte ich.
Er zeigte auf eine offene Schachtel Argo. Ich sah sie mir an. Himmel, das Maismädchen war irgendwann im Laufe der letzten Jahrzehnte ziemlich dünn geworden.
»Warum?«, fragte ich.
»Ach, manchmal gebe ich es Leuten, die das Wandern nicht gewöhnt sind«, sagte er. »Sie neigen dazu, sich die empfindlicheren Teile wundzuscheuern.«
»Oh«, sagte ich. »Stimmt. Äh, nein danke.«
»Haben Sie gerade dieses Ding aus Butter gegessen?«, fragte mich Boy Commando.
»Wie?«, fragte ich. Ich sah auf die leere Verpackungsfolie. »Oh … na ja …«
»So ohne alles?«, fragte Boy. »Sie können pure Butter essen?«
»Äh … wahrscheinlich bekommt man die Dritte Welt aus dem Indianer nicht heraus«, sagte ich.
»Wir haben noch zwei Pitataschen mit Mungbohnensprossen übrig«, sagte Michael.
Ich sagte wieder Nein, danke und fragte, wo sich die letrina befinde. Michael wies zum Südrand des Feldes. Ich richtete mich auf und ging hinüber.
»Verwischen Sie Ihre Spuren«, sagte Ana in meinem Ohr. Ich nickte dankend. Tortillera , dachte ich. Mir ist egal, wie viele »Kubaner« du für Bill Casey weggepustet hast. Ich schlurfte vorwärts und rutschte ein bisschen aus. Ich vermutete, dass Ana zu den Frauen gehörte, die zur Marineinfanterie gegangen waren und im Gefecht eingesetzt werden wollten, die aber, als die USA sie nicht kämpfenließen,den Dienst quittierten und sich auf dem Privatsektor verdingten. Auf jeden Fall trug sie eine Menge Zorn mit sich herum. Verdammt. Ich hatte Schwierigkeiten, ein zweites feuchtes Tuch aus der Packung zu ziehen. Hätte im Schlafsack bleiben sollen. Im Personenpaket. In der Personenpita …
In meinem Ohr summte es. »System ein«, sagte ich. Das System schaltete sich ein.
»Hier Kozo«, sagte Michael. »Gute Neuigkeiten, hören Sie es sich an.«
Ich schlurfte zurück und hockte mich in der audiencia hin. Hitch und Boy Commando standen gleich neben dem Eingang und fummelten an Audioausrüstung herum. Michael und Lisuarte standen im Hintergrund und beugten sich über einen Monitor.
»Wir haben eine Warnung aus dem Hauptsitz erhalten«, sagte Michael. »Sie wissen von den Markierungen in der Nische des Ahaus?«
»Ja«, sagte ich. Ich hatte sie auswendig gelernt, und das wusste er mit Sicherheit.
»Gut. Nun, die Thronneubesteigung, das K’atun-Krönungsritual … Sie wissen, dass das am 20. März war? 664.«
»Exactemento« , sagte ich. Beim Transfer zielten wir auf zwanzig Minuten vor Sonnenaufgang, wenn 9-Reißzahn-Kolibri in der Nische säße und wartete, hervorzutreten und sich der Versammlung auf dem Platz zu zeigen.
»Erinnern Sie sich an die San-Martín-Sache?«
»Ja«, antwortete ich.
»Max lässt grüßen«, sagte Marena. Ich hatte
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