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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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allenfalls zwei pro Stadt. Und solange ich bei keinemvon ihnen studiert hätte, könnte ich selbst keiner werden. Das sei ohnehin unmöglich, denn ich sei zu alt.
    Ich verstehe, seufzte ich. Verdammter Mist.
    »Und selbst wenn du einen dazu bringen könntest, dich auszubilden, würdest du vielleicht nichts lernen«, sagte er. Denn auf einen Neun-Schädler kämen vierhundert, die es nie so weit brächten.
    Quatsch, dachte ich, ich schaffe das schon. Aber das sagte ich nicht.
    Und selbst wenn ich mich als guter Schüler erweisen würde, fuhr er fort, wäre ich trotzdem noch nicht imstande, ohne jahrelange Übung das Spiel mit neun Steinen zu spielen. Von den einunddreißig Neun-Schädlern seien sehr wenige unter vierzig Jahre alt. Allerdings, so fügte er hinzu, gebe es ein paar weibliche, die jünger seien.
    Ich fragte, warum.
    »Alter Pökler ist zu Frauen milder«, sagte er. »So heißt es.«
    Ja. Entweder das, oder sie sind einfach besser, dachte ich.
    Außerdem habe er nur noch wenig übrig, fuhr er fort, und das sei allmählich verdorben. Es käme nicht so sehr auf die Dosis an, sondern auf die Frische. Das Zeug würde mit dem Alter nicht besser. Und die Ozelots würden ihm nichts mehr geben. Vermutlich hätten sie selbst nicht mehr viel.
    »Aber von alldem abgesehen«, sagte er, »wird 11-Wirbeln dich vorher finden. Du müsstest ein Neun-Schädler sein, um einen Neun-Schädler zu narren.«
    Ganz schön frustrierend, doch ich musste zugeben, dass es mir einleuchtete. Ich fühlte mich an die Ränge beim Go erinnert. Angenommen, Sie sind ein Go-Profi mit dem ersten Dan. Ihre Chancen, einen neunten Dan zu schlagen, lägen bei eins zu achtzig. Und obwohl ich mich während der gewonnenen Partie glänzend gefühlt hatte, spielte ich noch immer mit nur einem Schädel. Ich konnte mir nicht vorstellen, mit mehr als vier, geschweige denn mit neun zu spielen.
    Hmm. Ach, übrigens, da war etwas, das ich fragen wollte … ja, richtig.
    »Ist 11-Wirbeln wirklich der einzige Neun-Schädler in Ix?«, fragte ich. »Was ist mit der Frau in dem Codex, der Ahau-na Koh?«
    »Ich habe sie in dem Buch in deinem Wurm gesehen«, sagte 2-Juwelenbesetzter-Schädel. »Der k’aana’obol der Frau Koh«, das ist der älteste Onkel mütterlicherseits, »ist mein e’ta taxoco’ obo l’ta’taxoco .« Das heißt, der Halbbruder des zweiten Cousins von 2 JS ’ Großvater mütterlicherseits. Schön, dass wir das geklärt haben, dachte ich.
    Er sagte, Frau Koh sei vor achtundzwanzig Sonnenjahren in einem Dorf etwa zwei jornadas nördlich von Ix geboren worden. Ihre Familie war ein Zweig des Königshauses von Lakamha’, das ist Palenque, und die waren sowohl mit dem Ozelot- als auch mit dem Harpyien-Haus in Ix verwandt. Es hatte bei ihr körperliche Anzeichen gegeben, dass sie Sonnenaddiererin war. Eines davon bestand darin, dass sie von ihren Händen zwölf Kinder hatte, also zwölf Finger besaß. Als sie sieben war, ließen die Ozelots sie und einige andere Kinder aus hochrangigen Maya-Familien zum Sternenrassler-Gelände nach Tamoan bringen. Die gleiche Anzahl Kinder aus den Familien hochrangiger Sternenrassler- tu’nikob – das heißt Opferpriester oder wörtlich »Säuger« – wurde von Tamoan zu den Maya-Städten nach Süden geschickt. Ich schätze, das hatte mehr mit der Gast / Geisel-Methode zu tun, aber in diesem Fall klang es ein bisschen nach studentischem Austauschprogramm. Die meisten dieser Lehrlinge brachten es nicht und mussten nach ein paar Jahren Tamoan verlassen, doch Koh war eine von vierzig Sonnenaddiererinnen der Sternenrassler-Gemeinschaft geworden. In der Zwischenzeit war ihr Dorf von den Ti’kalob geschluckt worden und ihre Familie in Gefangenschaft geraten. 2 JS wusste nicht, ob man sie hingerichtet hatte oder ob sie noch als Geiseln lebten.
    »Dem Codex zufolge war sie in Ix«, sagte ich.
    2 JS erwiderte, das sei nicht wahr. Er habe den Codex in meinem Gedächtnis gelesen, und dort stehe lediglich, dass sie aus Ix sei.
    Verdammt, dachte ich. Na ja, bei näherem Überlegen war diese Hieroglyphe ein bisschen mehrdeutig. Scheiße. Noch so ein niederschmetternder Rückschlag. Also hat Michael Weiner einfach nur vermutet, dass hier in Ix wäre. Schwachkopf.
    »Was ist mit dem Spiel in dem Codex?«, fragte ich.
    Obwohl sie es für die Ozelots spielte, besitze ich ein Exemplar.
    Großartig, dachte ich. Ein echter Maya-Bestseller. Obwohl mirdas einleuchtet. Ich meine, wenn Sie eines Tages in der Zukunft in den Ruinen

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