2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato

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getrost Barbaren nennen – jenseits der Grenzen, die versuchten, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Trotz stehenden Heeres wurde jeden Tag irgendein Grenzposten überfallen. Und was noch schlimmer war, aufstrebende Städte innerhalb des Reiches kamen ihrer Abgabenpflicht nicht nach, ignorierten die Steuereintreiber und unterhöhlten das Syndikat. Zum Beispiel stand dem Reich eigentlich der gesamte Steinsalzhandel zu, doch neuerdings kauften die Ixianer und andere das Meersalz direkt von den produzierenden Dörfern an der Küste. Die Stadt selbst plagten die Probleme der Urbanität, wie man im 21. Jahrhundert sagen würde: Überbevölkerung, Tuberkulose, wirtschaftlicher Niedergang, Missgunst der ländlichen Bewohner und zuletzt religiöse Auseinandersetzungen oder, wie 2 JS es ausdrückte, »Geschrei und Steinigungen um des Sternenrasslers Haus«.
    Das Reich von Teotihuacán sollte nicht mehr lange währen. Wie ich wahrscheinlich schon erwähnt habe, datieren die Archäologen das Ende der Hochzeit der Stadt zwischen 650 und 700 n. Chr. Aber trotz aller Fortschritte bei der Pollen- DNA -, der Radioisotop- und vieler anderer Datierungsmethoden von 2012 hatte es sich noch nicht näher eingrenzen lassen.
    Nicht dass der Ort in eine Gedächtnislücke gefallen wäre. Um 1000 n. Chr. sollten die Tolteken die herrschende Zivilisation im mexikanischen Hochland sein, und obwohl es nicht klar ist, ob sie eng mit den Teotihuacánern in Verbindung stehen, kann man wahrscheinlich sagen, dass ein Großteil ihrer Kultur von dorther stammt. Und dreihundert Jahre später übernahmen dann die so genannten Azteken, was vom Gesellschaftssystem der Tolteken übrig war, und überführten es in ein Reich, das 1519 fast so groß sein sollte, wie das von Teotihuacán es jetzt war.
    Wie auch immer, der springende Punkt war, dass das Reich sicherlich noch nicht zusammengebrochen war. 2 JS ‘ Meinung nach lag das hauptsächlich daran, dass Zwei Popolob‘ Teotihuacáns – hmm, vielleicht sollte man in diesem Fall Popolob‘ als »Synoden« übersetzen,weil es sich ebenso um geistliche wie weltliche Räte handelte – jede abhängige Regierung, die ihre Unterstützung verweigerte, von der Versorgung mit des Alten Pöklers und des Alten Steuermanns Stäuben abschneiden konnte. Das Netz der Sonnenaddierer, das wie eine lockere internationale Gilde war, mochte die Flaute etwas auffangen, aber irgendwann würde auch ihnen der Stoff ausgehen, und sie würden Nachschub brauchen. 2 JS vermutete, so sagte er, dass die Synoden die Versorgung neuerdings einschränkten, weil sie Kleinkriege zwischen verschiedenen Maya-Städten auslösen wollten, um sie schwach zu halten. Das Spiel war vor allem anderen ein Friedenswächter. Wenn Regierungen nicht vorhersagen können, was passiert, werden sie paranoid, und die Situation wird unberechenbar.
    Natürlich, sagte er, hätten die Addierer in Tamoan zu jeder Friedenssaison frische Stäube . Daher seien sie schon lange in der Lage, die Stadt so gut zu schützen. Sie könnten Bedrohungen weit im Voraus erkennen, sowohl im Raum als auch in der Zeit. Das aber würde nicht mehr lange so bleiben.
    2-Juwelenbesetzter-Schädel hielt inne. Und wenn er innehielt, dann hielt er wirklich inne. Obwohl er unter all seinen Klunkern barbrüstig war, konnte man ihn nicht atmen sehen.
    Ich saß da. Ich machte einen langen Zug. Ein starker Stoff. Puh. Der stellt einen auf den Kopf, schüttelt einem das Kleingeld aus den Taschen und fährt davon mit dem Nachtzug nach Hause.
    »Ich unter dir habe eine Frage«, sagte ich. »Ist es wahr, dass die letzte Sonne Teotihuacáns noch nicht benannt ist?«
    Nicht dass er wüsste, sagte er. »Aber ich kann in deinem Wurm sehen, dass die Stadt keine zwei K’atunob bestehen bleiben wird.«
    Ich schnalzte.
    »Wenn das Reich untergegangen ist, werden die Ozelots leiden«, sagte 2 JS . »Doch für uns wird das zu spät sein.«
    Im Ernst, dachte ich. Ich hatte nur noch sieben Monate Zeit, bis mein Gehirn sich in Blauschimmelkäse verwandelte.
    Wieder gab es eine dieser unerträglichen Pausen. Meine Beine wurden trotz des Trainings taub. Vielleicht sollte ich um irgendeinen Schuss bitten.
    »Du über mir, warum gab es Steinigungen an des Sternenrasslers Haus?«
    Er sagte, er wisse es nicht genau. Doch das Problem sei schon alt. Sternenrassler war die bedeutendste einer Art von Wesen, die nicht mit den Menschen, ja, nicht einmal mit irgendeinem Vorfahren verwandt waren. Ich nehme an, man kann sie