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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Späher
    – vier Schlangenwächter, die große laubrechenartige Besen, Wasserkrüge und Ratschen trugen
    – zwei offizielle Boten, die wie Herolde lange Holzflöten geschultert hatten
    – vier Flankenspäher
    – zehn dezidierte Träger mit leeren Lastkörben auf dem Rücken, die an Yuppie-Kindersitze erinnerten
    – neun Träger, die für die drei großen Traverseschlitten zuständig waren
    – fünf einzelne Träger mit je einem großen, zylindrischen Korb auf dem Rücken, der mittels Stirnriemen gehalten wurde. Sie transportierten Ersatzzeug, falls wir die Schlitten verloren
    – zwei Brüder aus einer seltsamen kleinen Sippe mit unverständlicher Sprache, deren angestammte Pflicht es war, Trinkwasser zu kaufen, zu reinigen, zu schleppen und zu verteilen
    – ein Kauer, das ist jemand, der irgendwo zwischen Vorkoster, Küchenchef und Apotheker rangiert
    – zwei Hundebetreuer, die jeweils für fünfzehn Speise- / Kissenhunde und zehn Jagd- / Wachhunde verantwortlich waren
    – vier Leute aus einer sehr niederen Kaste, die ich Pfleger nennen werde. Oder vielleicht wäre Fliegenscheucher ein besseres Wort, denn ihre Hauptaufgabe war es, Insekten fernzuhalten
    – ein Schneider oder Kammerdiener
    – ein Sandalenmacher
    – ein Maskenverwalter, der nicht nur für die Masken, sondern für die gesamten Monturen verantwortlich war
    – zwei Waffenmeister oder Speerschmiede im Dienst von 12-Kaiman
    – ein Feuerhüter mit Feuersteinen und Bohrern und einem Korb voll heißer Kohlen
    – ein zusätzlicher Sandalenmacher für die Nicht-Geblüte
    – ein zusätzlicher Koch für die Nicht-Geblüte
    – vier Leute, die man als Unberührbare bezeichnen könnte. Zwei waren Unratsammler mit ihren zwanzig Hunden. Die Hunde hatten die alleinige Aufgabe, unsere Exkremente zu fressen, damit Feinde sie nicht nehmen und für Flüche benutzen konnten. Die anderen beiden Männer waren nacamob , Opferer, die abseits standen wie zwei Krähen, die darauf warteten, dass die Geier vom Kadaver aufflatterten. Sie übernahmen jede nötige Tötung und kümmerten sich um die Leichen. Diese vier und ihre Träger, falls sie welche hatten, würden in einem separaten Boot oder vierzig Schritte hinter uns folgen, seitlich versetzt, damit sie unseren Weg nicht verunreinigten
    – neun Läufer oder Späher. Fünf von ihnen waren sogenannte Vier-Lichte-Kuriere, speziell befähigte Tarnläufer, die die Aufgabe hatten, die Information über die Blutblitz-Drogen aus Teotihuacán zu 2 JS zu bringen. Angeblich konnten sie vier Tage und Nächte ununterbrochen laufen, wobei sie den gerade schlafenden Kurier auf dem Rücken trugen, was ich allerdings für eine Übertreibung hielt
    – schließlich vier Leute, die die Nachhut bildeten. Drei würden sich stufenweise zurückfallen lassen und auf Beschatter achten. Der andere würde näher bei der Karawane bleiben und aufpassen, dass niemand etwas fallen gelassen hatte; nicht mal eine Haarperle durfte liegen bleiben. Er besprengte auch den Weg hinter uns mit Chilipfeffer, um unsere Spur zu beseitigen, zeremoniell und in gewissem Maße auch olfaktorisch.
    Insgesamt waren das hundertzwanzig Mann, dazu die Hunde. Also kamen auf jedes Geblüt fünf Zuarbeiter niederer Kaste. Was hier nicht gerade erstklassig war. Doch 2 JS wollte den Trupp zwar so groß wissen, dass er Angreifer abschrecken und mir die Flucht aus Ix ermöglichen konnte, aber kein Heer ausheben, das bedrohlich wirkte.
    Eine Pause entstand. Die Leute schienen sich anzuspannen.
    18-Toter-Regen gab ein Zeichen. Die neunzehn Geblüte und ich – ich glaube, ich kann mit Stolz sagen, »wir zwanzig Geblüte« – schlüpften an unseren Platz in der Mitte der Reihe mit 12-Kaiman vorn und den beiden untersten Geblüten am Ende. Ich war der mit dem niedrigsten Rang, verstieß jedoch gegen das Protokoll, weil ich in der Mitte der Gruppe reiste, Hun Xoc vor mir und 2-Hand hinter mir. Unsere einundzwanzig Gehilfen formierten sich hinter uns.
    De todos modos, dachte ich. Schluss mit dem Vorgeplänkel. Abmarsch auf der goldenen Straße nach Teotihuacán.
    12-Kaiman gab dem ersten Läufer ein Zeichen. Er rannte nach vorn davon. Geräuschlos und ohne Aufhebens setzte die Reihe sich in Bewegung, wie eine Magnetschwebebahn, die den Bahnhof verlässt. Die Hunde trabten einher, ohne auch nur einmal zu kläffen. Selbst den Einjährigen fiel es nicht ein zu bellen, ehe man ihnen gesagt hatte, dass sie auf Wache waren. So liefen wir nach Nordosten

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