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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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dieser Kurs?«, fragte wieder ein anderer Guatemalteke.
    »Es besteht die Möglichkeit, dass einige Terroristen heute am frühen Morgen auf einem Lkw aufgebrochen sind«, log der WSO . »Wir sollen nachsehen, ob wir sie an der Grenze entdecken.«
    »Ja, gut, aber ich muss für alle Flüge nahe der DMZ einstehen«, sagte der Lotse.
    »Sie sollten Olaquiaga anrufen«, sagte der WSO . Er gab dem Lotsen eine Reihe von Zahlen durch.
    »Er ist nicht auf dem Stützpunkt. Sie müssen den Kommandanten dort anrufen.«
    »Können Sie uns durchstellen?«
    »Sie müssen ihn auf Ihrer eigenen Frequenz rufen.«
    »Mach ich«, versprach der WSO .
    Er schloss den Funkkanal. Der Pilot – der wohl nur redete, wenn es nötig war – sprach auf dem allgemeinen Kanal. Er redete also mit uns und nicht mit jemandem außerhalb des Hippos. »Okay, seien Siegewarnt«, sagte er, »wir werden die Fluggeschwindigkeit erhöhen.« Ehe er zu Ende gesprochen hatte, klebte mein Gesicht an der rechten Kopfstütze meines Sitzes, und ich spürte, wie die Haut auf meinen Wangen unter vier oder fünf zusätzlichen g nach hinten gezerrt wurde. Der Pilot hatte die Rotoren eingezogen und das Strahltriebwerk gezündet. Das war’s wohl mit der Unauffälligkeit, dachte ich.
    »Warten Sie mal kurz«, sagte der guatemaltekische Lotse.
    Anas Stimme erklang im allgemeinen Kanal. »Was halten Sie davon?«, fragte sie.
    »Die wissen nicht, was sie tun«, antwortete der Pilot. »Bleiben wir einfach auf dieser Geschwindigkeit.« Seine rechte Hand schwebte mit behutsamen Bewegungen um den Knüppel zwischen seinen Beinen.
    Die Guates riefen uns erneut.
    »465 BA , hier Guzman CG , was tun Sie da?«
    Wir antworteten nicht.
    »Sie brauchen neue Fluganweisungen oder müssen umkehren und hier landen«, sagte der Lotse. »Ich bedaure.«
    »No me quiebres el culo« , sagte der WSO . »Sie sagen uns nicht , dass wir umkehren sollen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Olaquiaga se va a cagar«, sagte der WSO . »Olaquiaga wird außer sich sein.«
    »Yo no te puedo asegurar que llegues salvo«, antwortete die Stimme. »Te van a chingar por el culo. Agarra la onda.« – »Nichts zu machen Man wird Ihnen hier den Arsch aufreißen. Kommen Sie schon, geben Sie auf.«
    Der WSO hielt inne.
    »Bueno, reconocido.« – »Okay, verstanden, Guzman.«
    »Bueno« , sagte die Stimme. Mit einem Klicken schaltete sie sich ab.
    Doch wir blieben auf Kurs. Auf meiner kleinen Karte hatte der Flugplan sich verändert und führte nun südlich unter dem Lago de Izabal hinweg und dann auf das Mar de las Antillas, das Karibische Meer also. Ich vermutete, die Crew wollte den Guates weismachen, wir wären auf dem Rückflug, um dann im Tiefflug über die See abzudrehen, wo es keine Flugabwehrstellungen geben konnte.
    Der guatemaltekische Lotsenheini war wieder auf Sendung.
    »465 Barcelona Antonio, aterrize en seco«, sagte er.
    »Somos responsables del seguridad del Capitán Olaquiaga« , log der WSO .
    »No contestes. Pararse en seco desde ahora.«
    Der WSO schaltete ihn weg. »Okay, dann kaufen sie es uns eben nicht ab«, sagte er auf dem allgemeinen Kanal.
    » 465 BA , tomar tierra a Poptún« , rief der guatemaltekische Lotse. »Esto es el último apelar.«
    »No puedo« , sagte der WSO . »Bitte fragen Sie Ihren Vorgesetzten« Er schaltete ihn wieder weg und ging auf den allgemeinen Kanal. »Okay, das war’s«, brummte er. »Ich brauche eine Anweisung.«
    Der Pilot wurde langsamer, brachte uns in den Horizontalflug und schwenke die Nase herum, als wollte er wieder landeinwärts fliegen.
    Marenas Stimme meldete sich. »Was tun Sie da?«
    »Tja, die haben uns den Weg abgeschnitten«, antwortete der WSO .
    »Wir müssen entscheiden«, sagte Ana, »ob wir uns von ihnen zur Landung zwingen lassen oder zu Plan B wechseln.«
    »Okay«, sagte Marena.
    »Okay was?«, fragte Ana und verstummte kurz. »Es ist Ihre Entscheidung«, sagte sie dann. Sie sprach ein wenig deutlicher als sonst, damit der Flugrekorder jedes Wort verstand.
    »Plan B. Ausweichen und die Sache durchziehen«, sagte Marena.
    »Verstanden«, entgegnete Ana. Wieder schwieg sie kurz. »Okay, dann führen wir es aus, ja? Jemand Einwände?«
    Das wird mir zu sehr zum Selbstläufer, dachte ich. Vielleicht sollte ich Einwände erheben. Niemand erhob Einwände.
    »Also gut, dann vergessen Sie nicht, dass ich von jetzt an allein den Befehl führe«, sagte Ana. »Niemand nimmt von Marena oder sonst wem weitere Anweisungen entgegen.«
    »Huah«, sagte

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