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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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sah man gerade eben noch den winzigen gelben Blitz, mit dem die MD 4 detonierte, dann einen orangeroten Streifen aus brennendem Treibstoff, der sich zu einer waagerechten Schraube dehnte.
    »Dio perro« , sagte der Pilot. »Unfähige Idioten.«
    »He, rate mal, was beim Lacrosse passiert ist«, sagte Max. Wir waren nun dicht genug, um zu sehen, wie der Helikopter langsam, in einem Ball aus Qualm, über das Wasser strich und dabei kleine, glühende Teile verstreute. Aus dem Rauch erschien ein herausgeschleudertes Floß wie ein Staubgefäß aus einer Lilienblüte bei einer Zeitraffung von zehn Minuten pro Sekunde. Es schoss ziemlich weit nach oben, aber der Fallschirm öffnete sich nicht, und der guatemaltekische Pilot stürzte, an den großen Sitz geschnallt, trudelnd wie ein verzogener Federball ab, ließ dabei rosa Stäubchen aus brennendem Plastik hinter sich.
    »Dios mio« , sagte der WSO . Seiner Stimme merkte ich an, dass er sich bekreuzigte.
    »Ist der andere überhaupt abgesprungen?«, fragte Ana.
    »Ich glaube nicht«, antwortete der WSO . »Die Dinger sind die letzte Scheiße. Sie funktionieren nie.«
    »Verdammt. Meine Schuld«, entgegnete sie.
    Wir flogen über die Trümmer hinweg. Das Wasser brodelte. Jetzt sah man den zweiten Comanche auf Video. Ich dachte, er würde das Feuer eröffnen; stattdessen schien er sich abzusetzen. Entweder hatte die Besatzung Angst, oder ihr Vorgesetzter hatte ihr befohlen, nicht anzugreifen.
    Wir gingen wieder nach Norden in die Kurve und flogen auf fünfundzwanzig Grad in den Golf von Honduras hinaus. Als wir den Punkt der größten Annäherung zum zweiten Comanche erreichten, geschah nichts. Wir flogen weiter.
    En todos modos , dachte ich. Vielleicht wird doch noch alles gut. Kein Problem.
    Auf dem Hauptkanal sagte niemand etwas, daher drückte ich auf
ALLE KANÄLE ABHÖREN
. Niemand sprach. Man hätte glauben sollen, dass alles jubelte und Hurra schrie und sich gegenseitig gratulierte, aber nichts davon geschah. Ich glaube allerdings nicht, dass dem so war, weil die Leute sich Gedanken um die Opfer machten, sondern vielmehr, weil die Angelegenheit sich plötzlich von einem internationalen Zwischenfall zu einem richtig ernsten internationalen Zwischenfall entwickelt hätte. Mit einem Mal hatten wir alle eine ganze Menge Haftzeit in Aussicht. Nicht dass man uns am Ende wirklich etwas nachweisen konnte, aber trotzdem. Und noch waren wir nicht zu Hause. Ich bemerkte, dass unsere Geschwindigkeit wieder 600 km / h betrug, und schaltete mich auf den Helm des WSO s. Er suchte alle Funkkanäle ab. Dutzende von aufgeregten Leuten redeten auf Spanisch und wenigstens ein paar auf Englisch. Ich hörte die Anweisung: »Alarmstart für alle verfügbaren Maschinen«, was gar nicht gut klang.
    »Was geht vor?«, fragte Ana ihn.
    »Toll ist es nicht«, antwortete er. »Ich glaube, Tyndall schickt Aufklärer. Vielleicht hat man schon mit der Basis in Belize gesprochen.«
    »Scheiße.«
    »Es glauben aber alle, dass wir von der anderen Seite sind.«
    »Na toll«, erwiderte sie. »Okay, was denken Sie?«
    »Ich denke, wir sollten ein Foto von uns machen lassen«, sagte er.
    »Blödsinn.« Offenbar hatten sie geplant, die Maschine zum Stake zurückzubringen.
    »Eine Sekunde«, sagte Ana. »Wie weit bis zum Boot A?«
    »Ungefähr anderthalb Minuten.«
    Ich vergrößerte mein Kartenfenster. Es zeigte wenigstens zwölf weitere Jets und Helikopter, die sich näherten, darunter zwei britische F -22 aus Belize.
    »Wir haben ungefähr viereinhalb Minuten«, sagte der WSO . Bis zum nächsten feindlichen Abfangmanöver, meinte er.
    Für ein paar Sekunden herrschte lastendes Schweigen.
    »Okay«, sagte Ana dann und ging auf den allgemeinen Kanal. »Alle mal zuhören. Wir geben die Maschine auf.«
    »Augenblick mal«, wandte der Pilot ein. Plötzlich klang er wütend. Wahrscheinlich war er es nicht gewöhnt, funktionierende Dinge einfach wegzuwerfen.
    »Es wird bei niemandem das Gehalt, den Gefechtsbonus oder andere Zulagen beeinträchtigen«, sagte Ana. »Außerdem ist es die einzige Möglichkeit, sonst könnten wir genauso gut in Miami landen und schauen, ob man uns zu Weihnachten wieder auf freien Fuß setzt.«
    »Nein, dann können wir die ganze Sache wieder vergessen. Jed muss am Stake sein, um die Daten zu interpretieren. Rufen Sie LW , er wird Ihnen das Gleiche sagen.«
    »Na los schon«, sagte Ana, offenbar zum Piloten.
    »Okay«, lenkte der Pilot ein. »Tun wir’s.«
    »Genau.«
    »Wir

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