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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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erhalten Sichtzeichen von Alpha-Duck, wollen Sie ihn rufen?«
    »Geben Sie nur Alarm an alle, und sagen Sie ihnen, sie sollen nach den Floßpeilsendern suchen. Nicht nach dieser Maschine. Und dass es unsere letzte Sendung ist. Sie finden uns. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Trotzdem, es muss wie ein Treffer aussehen.«
    »Wieso? Wegen der Versicherung?«, fragte er.
    »Na klar. Warum wollen Sie das wissen? Wollen Sie es jemandem erzählen?«
    »Nein, nein …«
    »Gut«, sagte Ana. Wir hielten uns weiter nordöstlich über Laurence Rock und schließlich Ranguana Cay, ein Paar pantoffeltierchenförmiger Knoten in einer langen Kette aus klarem lebendigem Riffgrün.
    »Wir haben keine Selbstzerstörungsanlage«, sagte der WSO .
    »Aber Sprengkapseln, oder?«, fragte Ana.
    »Ja.«
    »Na, dann setzen Sie damit das Benzin in Brand.«
    »Hier oben sind keine Kraftstofftanks«, sagte der WSO . »Äh … vielleicht kann ich ein Loch in die Schmiermittelleitung bohren.«
    »Großartige Idee«, sagte Ana. »Okay. Schön. Wie sind die Wellen?«
    »Einen Meter fünfzig«, sagte der WSO . »Keine Schaumkronen.«
    »Lufttemperatur?«
    »Vierundzwanzig Grad. Der Wind kommt mit vierzig Stundenkilometern aus fünfzehn Grad.«
    »Wassertemperatur?«
    »Fünfzehn Grad.«
    »Okay. Gendo?«
    »Jawohl?«
    »Stellen Sie den Autopiloten so ein, dass er uns langsam und tief über das Alpha-Boot trägt.«
    »Hua«, sagte der Pilot, dessen Codename, wie ich endlich erfuhr, Gendo lautete.
    »Aber lassen Sie die Mühle nicht in kubanischen Luftraum eintreten.«
    »Ja, ja.«
    »Äh, und sorgen Sie dafür, dass sie über niemandem abstürzt«, warf Marena mit dünner Stimme ein.
    »Wir tun, was wir können«, entgegnete er. Dann senkte er unsere Geschwindigkeit um zweihundert km / h. Wir überquerten die Silk Cays in das Karibische Meer, die Nase auf die dunkle purpurne Linie des Golfstroms am keramischen Horizont gerichtet.
    »Alles auf und bereit«, sagte Ana. »Helme ab.«
    Helm ab zum Gebet, dachte ich und nahm mir das Ding vom Kopf.Es hatte einen Ventilator; trotzdem lief mir der Schweiß in Strömen herunter, und auf meiner Fastglatze fühlte die Luft sich eisig an. Marena, Lisuarte, Michael, Hitch, Grgur und ich blinzelten einander an und fragten sich, wer von uns gekotzt hatte. Wir verloren rasch an Geschwindigkeit. Ana eilte von hinten an uns vorbei. Sie hatte eine kleine akkubetriebene Allessäge aus einem Schrank genommen und kletterte neben dem WSO ins Cockpit.
    »Sorgen Sie dafür, dass alle anderen Platten gelöscht sind«, sagte sie zu ihm. Sie begann, einen Schlitz in das Instrumentenbrett über Kopf zu sägen, als öffnete sie eine Konservendose.
    Ohne den Helm kannte ich unsere Fluggeschwindigkeit nicht und suchte auf dem Instrumentenbrett nach dem Tacho, konnte ihn aber nicht finden. Trotzdem schien es, als machten wir kaum noch dreißig Stundenkilometer.
    »Alles abschnallen«, sagte Ana über Lautsprecher. »Schwimmwesten an. Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Ohrenstöpsel tragen.«
    »Komm schon, Jed, gehen wir, okay?«, sagte Marena. Nach ein paar Versuchen bekamen wir mich aus dem Sitz. Sie half mir in eine dünne gelbe Weste. Für mich fühlte es sich an, als wechselte sie mir die Windel. Sie reichte mir eine normale Segelbrille. Schließlich fand sie einen Helm, der nach Fahrradhelm aussah, mit einer kleinen Leuchtbake an der Oberseite, und zog ihn mir über. Ich bemerkte, dass alle anderen ebenfalls einen Helm trugen.
    »Halt deinen Stöpsel im Ohr, ja?«, sagte Marena. »Und lass den Kanal geöffnet, damit du mit dem übrigen Team sprechen kannst. Okay?«
    »Alles klar«, sagte ich. »Team.« Mir wurde bewusst, dass ich zwar alles so deutlich wie immer verstand, mich aber kaum bewegen konnte. Ich muss wohl wirklich müde sein, dachte ich. Sex, Upper, Downer, die Nacht durchgemacht, jede Menge Stress. Na ja, auf dem Floß kann ich ein Nickerchen machen. Kein Problem. Michael – der, wie es schien, von Flugzeugen einiges verstand – quetschte sich an mir vorbei, wobei er zwei große gelbe Ballen schleppte, die sich zu Luxusflößen aufbliesen, komplett mit zusammenlegbaren Rudern und sogar einem kleinen Außenbordmotor mit Sprit für eine Meile. Als Ana ausdem Cockpit zurückkam, hielt sie etwas, das wie ein Stück bröckliger grauer Isoliermasse aussah. Vermutlich war es die Festplatte aus dem Flugschreiber. Sie stellte es auf den Boden, beugte sich darüber, zog eine kleine Plastikbox aus der Mitte und begann, mit

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