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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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steckte ich wegen meiner Beinahe-Überdosis mit Tzam lic noch immer in der Tinte. Ignoriere sie einfach, dachte ich. Sie sind nur zu deinem Besten da. Na klar.
    A 2 wollte mit hereinkommen, aber ich sagte, ich müsse erst mal schlafen. Sie ging. Sie war wirklich ein richtig nettes Mädchen. Ich warf zwei Valium ein und schob mich in die Falle. Verdammt, ich bin wirklich ein bisschen gelöscht. Ich hatte mich nicht mehr entspannt seit … Ich weiß es nicht. Seit der achten Klasse ungefähr. Während der nächsten zwanzig Stunden kam ich manchmal zu Bewusstsein und verlor es rasch wieder. Immer wieder sah ich nach dem Lagebericht. Neuigkeiten gab es keine. Tony Sic schrieb mir eine Textnachricht, der zufolge alle an den Automaten herumhingen und auf glühenden Kohlen dasaßen. Um 2.08 Uhr am 22. nahm ich noch zwei Valium. Ich erinnere mich an die Zeit, weil genau vier Minuten später A 2 an meine Tür klopfte. Es hatte ein Konferenzgespräch mit Ana gegeben. Bei seinem zweiten Verhör hatte Madison den Vernehmungsbeamten gesagt, er habe bereits letzte Woche einen ganzen Liter Brucellenkultur verteilt, und seine Tests an Familienmitgliedern und »einigen Freunden« zeigten, dass sie bereits ansteckende Mengen des Bakteriums beherbergten und dass, nach seiner eigenen pathetischen Formulierung, alles vorbei sei bis auf das Sterben.



(70)
    Das Wet Lizard pflegte eigentlich ständig überfüllt zu sein, doch um 13.00 Uhr war es zu zwei Dritteln leer, und ich hatte das Gefühl, man würde mich hier den ganzen Tag bei zwei Rumcocktails sitzen lassen. Ich verstand nicht, weshalb Marena mich hier treffen wollte. Vielleicht, weil die Bar dem Flughafen von Belize City so nahe war. Vielleicht wollte sie mich in ihr Flugzeug locken und zum Stake zurückbringen. Ich saß an einem zu kleinen, wackligen Tisch auf einer Art Veranda im Obergeschoss, von wo man über die Fort Street blickte, und versuchte zu erraten, welches geparkte Auto den Leuten von Executive Solutions gehörte, die mich beschatteten. Ich hätte mein ganzes Geld auf den Econoline gesetzt, Baujahr um 1980. Äußerlich war er verdreckt, zerkratzt und verbeult, aber die Fensterscheiben waren neu und getönt. Im Barraum des Erdgeschosses saßen wahrscheinlich noch zwei Schnüffler für den Fall, dass ich versuchte, zu Fuß abzuhauen. Ich sollte Fotos machen und mir die Visagen einprägen, dachte ich. Aber wen interessiert es schon wirklich? Lindsay hatte viel Geld in mich hineingesteckt. Wenn diese Typen ihm das Gefühl verschafften, seine Investitionen zu schützen – von mir aus.
    Ich sah auf das große Display meines neuen Netphones. 13.39 Uhr. Der Desktop-Hintergrund – na ja, es ist schon ein bisschen klein, um es Desktop zu nennen, aber sie wissen, was ich meine – war eine neue Rekonstruktion des zerfallenen Wandgemäldes, das wir im Palast der Ix Ruinas gesehen hatte, das mit den vielen Fledermäusen und dem Zwillingstypen, der zur Mul der Erdkrötin hinaufstieg. Michael hatte seinen digitalen Re-Imager darüberlaufen lassen, und es sah fast wie neu aus. Trotzdem war noch immer schwer zu erkennen, was es darstellte. Eine Zikadenkillerwespe landete auf dem Bildschirm. Ich berührte den Knopf, der das Ding vibrieren ließ, und das Biest flog durchdie feuchte Luft davon. Es hatte geregnet, aber jetzt war die Sonne herausgekommen, und es ging bald zu wie im Dampfbad. Gute Wachstumsumgebung für neue Bakterien, dachte ich. Designer-Bazillen …
    Nur bestand diese Gefahr nicht. Mittlerweile – wir hatten den 28. April 2012 – war so gut wie klar, dass Madison uns bloß Sand in die Augen streuen wollte, als er behauptete, den Bock freigesetzt zu haben. Das Zeug in den Gefrierschränken war durchaus echt gewesen, doch Madison erzählte uns ständig etwas anderes. Zuerst hatte er gesagt, der Bock sei bereits freigesetzt, dann hieß es, er habe Helfer, die vorhätten, ihn freizusetzen, dann behauptete er, er hätte mehrere Päckchen mit erhitzungsfreien zeitgezündeten Sprengladungen versendet, die irgendwann im November explodieren würden. Doch je mehr man ihn unter Druck setzte, desto unwahrscheinlicher klang jede dieser Behauptungen; so viel jedenfalls konnten wir den knappen Berichten des Heimatschutzministeriums entnehmen. Ohne Pflege überlebten die Bakterien sowieso nicht lange. Und wenn man die Mengen an Rinderserum und anderen Substanzen zugrunde legte, die er gekauft hatte, musste er am Tag der Razzia noch immer alles besessen haben, was er

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