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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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und Einwohner Floridas aus dem Zentralgebiet des Bundesstaates, und das trotz der An weisungen der Nationalgarde, in den Häusern zu bleiben, weil es   … [dramatische Pause] für Evakuierungen bereits zu spät sei. In der Urlaubshauptstadt des Landes bedeutet das   …«
    Ich stellte den Ton ab. Scheiße, dachte ich. Sie wissen überhaupt nichts. Oder ist es die pure Desinformation …?
    »Also, hören Sie, Jed?«, fragte Marena.
    »Ja«, sagte ich.
    »Selbst wenn es heißt, es hätte keinen Sinn, sich zu entfernen, möchte ich, glaube ich, weiterfahren, okay?«
    Gut, sagte ich.
    »Und man ist sich ja allgemein einig, dass Süden gleich sicher ist, richtig? Also bleiben wir vorerst auf der 95.«
    »Klar«, sagte ich.
    »Tut mir leid, dass ich Sie wahrscheinlich ohne Grund so weit mitschleppe.«
    »Nein, nein«, erwiderte ich, »danke, dass Sie mich retten. Ich hätte einfach herumgesessen, wissen Sie, und …«
    »Keine Ursache«, sagte sie.
    »Auf keinen Fall«, sagte Max. »Gegen den Neunten Herrn der Nacht kannst du nicht Hüftball spielen, außer du bist über Level fünfundsechzig.«
    Ich klickte die Lautstärke in meinem Ohr hoch. »Anschlag unbekannten Ausmaßes«, sagte Ron, »durch wahrscheinlich irgendeine chemische Waffe in Aerosolform, das heißt, die Gefahr könnte in der Luft sein und eine weite Fläche betreffen. Wegen der verspäteten Ausprägung der Symptome lässt sich das Gebiet, in dem die Fälle auftreten, noch nicht umgrenzen. Wir sind gleichen wieder da nach einem kurzen   …«
    Ich schaltete auf C-SPAN . Dort sah man einen anderen, ebenfalls nach Arzt aussehenden Menschen, der vor irgendeinem Komitee aussagte. Er listete Symptome auf. Als Erstes traten Hautrötungen auf, Juckreiz, heftiger Kopfschmerz, ödematische Schwellungen oder Desorientierung. Hautläsionen heilten nicht. Bei Opfern im Moffitt Cancer Center in Tampa hatten sich alte Herpesnarben geöffnet, und sogar Rosazea und Akne wurden plötzlich akut. Ich wurde mir eines heftigen Juckens in meinem Nacken bewusst und kratze mich dort,schwor mir, mich dort nicht wieder zu kratzen, und klickte auf YouTube. Das erste Video zeigte Kopf und Schultern einer großen, aufgedunsenen Frau mit rotem Gesicht, die das ganze Fenster füllte. Selbst auf dem kleinen Display des Telefons waren auf ihrem Kinn und der linken Wange Grüppchen rosafarbener Punkte mit rotem Zentrum zu erkennen. Ich drückte auf den Pfeil.
    »Wir waren in Disney World«, sagte sie. »Wir waren über Weihnachten da.« Sie leierte die Wörter in lang gezogenen, schmerzerfüllten Ächzern hervor. »Und jetzt ist mein Mann ganz   …   er ist einfach   … ich kann es nicht einmal aussprechen   …   es ist ein einziger Hooorror.« Sie unterbrach sich und schniefte. »Ich bin total angeschwollen. Ich kann meine Arme nicht mehr heben. Sie sind ganz dick. Wir waren hier im Uuurlaub! Und das hier ist Diiisney World! Hooorror, Hooorror!« Mannomann. Ich klickte weg. Das klingt einfach nicht richtig, dachte ich. Ich suchte nach VX . Jede Site, auf der ich es fand, behauptete, als Erstes trete Übelkeit auf, danach Zucken oder Krämpfe, dann Atemnot. Von Rötungen und Schwellungen war nirgendwo die Rede. Vielleicht eher etwas wie Tränengas? Nur dass die Opfer keinerlei Schwierigkeiten mit dem Sehen zu haben schienen. Und nach Botulismus, Anthrax oder Rycin und dergleichen hörte es sich auch nicht an. Hmm.
    Wir passierten den North Palm Beach County General Aviation Airport. Menschen und Flugzeuge schienen umherzuwimmeln, aber keine Maschine hob ab. Vor uns hing eine diffus angeschwollene Sonne über braunen Weihrauchkiefern.
    Ich sah wieder in die Nachrichtenfeeds. Es gab nichts Neues, und noch immer brachten sie nichts von dem, was wir auf den Satellitenbildern gesehen hatten. Mistkerle, dachte ich. Die sind alle bloß noch Staatsapparatschiks. Ich ging Posts auf inoffiziellen Nachrichtensites durch. Auf einigen davon hatten wenigstens ein paar Teilnehmer die Satellitenbilder gesehen – und sie flippten darüber natürlich aus –, aber niemand schien irgendetwas zu wissen. Verdammt, dachte ich. Da bildet man sich ein, wir steckten tief, tief im Informationszeitalter, und wenn dann etwas wirklich Wichtiges passiert, ist Information auf einmal seltsam rar. Und man bekommt das komische Gefühl, dass man im Stich gelassen wird. Aber wenn man mit Aktien oder Warenterminen spekuliert oder sich einfach nur ein wenig auskennt – mit Popstars oder, sagen wir, Katzen zählt

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