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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Wenn Sie das nächste Mal in einer Situation wie dieser sind   – denken Sie daran, Anne-Marie, wir sehen Sie dort draußen an der Front, und   …«
    »Könnte jemand den Ton abstellen?«, bat Marena, und jemand tat es. »Danke.« In plötzlichem Schweigen blickten wir einander an.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich störe Sie. Ich wollte nur schauen, ob es hier Chips gibt.«
    »Nein, bleiben Sie hier«, erwiderte Marena. »In den Nachrichten gibt es sowieso keine Neuigkeiten.«
    »Okay.«
    »Laurence Boyle kennen Sie doch schon, oder?«, fragte sie.
    Er sagte Hallo. Er war dieser älteste Elder vom Flugplatz. Wahrscheinlich hatte Marena versucht, ihn mir vorzustellen, und ich hatte es irgendwie nicht gehört. Das passiert mir oft.
    »Laurence ist Direktor der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Warren Research«, sagte Marena. »Taro und Tony kennen Sie ja schon.«
    Wir sagten alle Hi zueinander. Taro wirkte müde. Sic sah absurd gesund aus.
    »Und das ist Michael Weiner.« Marena wies auf einen Fleischberg rechts von ihr.
    »Schön, Sie kennenzulernen«, sagte er mit seiner tiefen, im freien Reden geschulten Neuseeländerstimme. Man sagt, im Fernsehen sieht man zehn Kilo schwerer aus, aber in seinem Fall schien es ihn um fünfzig Kilo leichter gemacht zu haben. Er war gewaltig. Er sah aus wie dieser New-Age-Gesundheitsapostel, Andrew Weil, und hatte dengleichen Rauschebart und die gleiche riesige Glatze, als hätte man seinen Kopf umgedreht. Na ja, wenigstens hat er einen Look, dachte ich. Er streckte seine Vorderpranke über Marenas Brust zu mir aus und zerquetschte meine glücklicherweise entbehrliche rechte Hand.
    »Okay«, sagte Marena. »Wovon sprachen Sie gerade, Taro?«
    Taro hielt normalerweise einen Augenblick inne, ehe er antwortete, und diesmal war es nicht anders. Statt jedoch abzuwarten, fiel Michael Weiner ihm ins Wort.
    »Doom Soon«, sagte er. »Armbrust-Effekt.«



(14)
    »Stimmt«, sagte Marena.
    »Es tut mir leid, ich begreife immer noch nicht, was das sein soll«, sagte Laurence Boyle.
    »Taro hat gesagt, dass – «
    »Augenblick«, sagte Boyle. Er bearbeitete sein Netphone mit einem Eingabestift. »Ich möchte gern weiter aufzeichnen, um Elder Lindsay eine Abschrift vorlegen zu können. Nur für den Fall, dass jemandem etwas einfällt. Ist das allen recht?«
    Alle nickten. »Okay, jeder möge bitte deutlich sprechen. Und ich werde dafür sorgen, dass er es vor seinem guten Ohr abspielt.« Wie in den USA gebräuchlich, lachte er herzhaft über seinen eigenen Unwitz. »Und Vorsicht mit den Schimpfworten, okay?« Er berührte seinen Touchscreen. »Gut, wir zeichnen auf. Also. Worum ging es nun gleich?«
    »Die Überlegung war, dass der Armbrust-Effekt den Doom Soonern … wie nannten Sie sie gleich?«, fragte Michael.
    »Doomster«, sagte Taro.
    »Genau. Und dass, wer immer hinter dem Anschlag steckt, vielleicht gedacht hat, er vernichtet die Spezies Mensch als Ganzes«, sagte Weiner. »Die Theorie lautet, dass es vielleicht keine Einzelperson gewesen ist. Eine große Gruppe kann es aber auch nicht sein, sonst wäre sie bereits identifiziert worden.«
    »Ja«, sagte Marena, »diese Doomster-Geschichte … der springende Punkt ist, dass es immer mehr von diesen Leuten gibt.«
    »Immer mehr von welchen Leuten?«, fragte Boyle.
    »Immer mehr Leute, die den Wunsch hegen, großen Schaden anzurichten, und die auch Mittel dazu besitzen«, antwortete sie. »Das ist Taros Idee.«
    »Es war nicht meine Idee«, sagte Taro. »Die Doomster-Frage ist ein Problem, das einem auf dem Gebiet der Katastrophenmodellierung zunehmend oft begegnet.«
    »Okay, verstanden«, sagte Boyle. Auf seinem Netphone behielt er die Abschrift im Auge, die der Computer erzeugte. »Taro, könnten Sie uns kurz erläutern, worum es dabei geht?«
    Taro hielt inne.
    »Hier, trinken Sie das«, flüsterte Marena mir zu. »Ich habe es nicht angerührt.« Sie schob einen Pappbecher in meinen Bereich des Tisches.
    »Ein potenzieller Doomster«, sagte Taro, »ist jemand, der gern jeden Menschen auf der Welt töten würde, sich selbst eingeschlossen. Ein tatsächlicher Doomster wäre jemand, der aktiv nach einer Möglichkeit sucht, seinen Wunsch in die Tat umzusetzen.«
    »Okay«, sagte Boyle, »aber es kann nicht allzu viele Menschen geben, die wirklich so verrückt sind.«
    »Nun, es gab schon entsprechende Versuche«, entgegnete Taro. Seine Stimme wurde kräftiger, als er in den Hörsaalmodus wechselte. »Zweimal in

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